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0036 - Die Seuche des Vergessens

0036 - Die Seuche des Vergessens

Titel: 0036 - Die Seuche des Vergessens
Autoren: Clark Darlton
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„Mein lieber Tako, jeder echte Springer wird sofort bemerken, daß wir nichts als gut gelungene Imitationen sind - wenn man ihm Zeit läßt, uns eingehend zu betrachten.“
    „Dazu lassen wir ihm eben keine Zeit, John“, sagte der Japaner mit einem Lächeln. „Außerdem ist kaum anzunehmen, daß sie an Bord des Schiffes kommen. Dazu haben sie ja ihre Leute, die Goszuls.“
    Die Goszuls waren die Eingeborenen dieser Welt, die von den Springern, einer intelligenten, raumfahrenden Rasse, in eine Kolonie verwandelt worden war. Gleichzeitig benutzten die Springer diesen Planeten als militärischen Stützpunkt und Ausgangsbasis für gemeinsame Operationen gegen eventuell auftauchende Feinde. Und einer dieser Feinde wiederum war Perry Rhodan, Administrator des Planeten Erde, gegen den sich ihre augenblicklichen Pläne richteten. Daher auch die vier verkleideten Terraner auf dem Heck des Schiffes, das so friedlich und scheinbar harmlos im Hafen des kleinen Kontinents lag, den die Eingeborenen Goszuls „Götterland“ nannten.
    Ihr geheimer Auftrag lautete, die Springer von Goszuls Planeten zu vertreiben, wobei Perry Rhodan als Hintermann unerkannt zu bleiben wünschte. Die vier Männer waren somit auf sich allein angewiesen, denn die Flotte Perry Rhodans stand acht Lichttage entfernt im Raum und wartete ab. John Marshall, fähiger Telepath des Mutantenkorps, betrachtete nachdenklich seine drei Gefährten. Auf Tako Kakuta, dem Teleporter, blieb sein Blick besonders lange hängen.
    „Eben“, sagte er schließlich. „Die Goszuls bereiten mir Sorgen. Zwar hat Kitai Ishibashi ihnen einen Suggestiv-Block verpaßt, aber niemand von uns weiß, wie lange die Behandlung anhält. Wieder selbständig denkend, werden sie Verdacht schöpfen und uns an die Kreaturen der Springer, die sogenannten intelligenten Goszuls, verraten. Vergeßt nicht, Freunde, daß die primitiven Eingeborenen die Springer für Götter halten.“
    Kitai strich sich über den falschen Bart.
    „Die Dauer einer Suggestiv-Behandlung richtet sich nach der mentalen Widerstandskraft des Patienten“, führte er sachlich aus. „Ich kann also nicht sagen, wann die tapferen Matrosen wieder selbständig zu denken beginnen.“
    Der vierte Mann lächelte dem Suggestor zu. Er hieß Tama Yokida, war ebenfalls Japaner und Mitglied des Rhodan'schen Mutantenkorps. Seine Fähigkeit war die Telekinese. Nur mit Hilfe seiner gedanklichen Energieströme konnte er räumlich von ihm getrennte Materie bewegen.
    „Wir können uns gegen sie verteidigen, falls es nötig sein sollte, mein lieber Kitai. Aber ich hoffe, es wird nicht nötig sein. Je länger wir unbemerkt bleiben, desto besser für unseren Auftrag. Wenn wir erst einmal die notwendigen Ausrüstungsgegenstände besitzen, kann nichts mehr schief gehen.“
    John Marshall räusperte sich.
    „Die Sachen liegen auf dem Grund eines Flusses, ganz in der Nähe des Raumflughafens der Springer, etliche Kilometer von hier entfernt. Dort mußte sie Gucky versenken, damit sie nicht in die Hand des Gegners fielen. Ich bin froh, daß er sich wenigstens selbst retten konnte.“ Er sah sich suchend um. „Wo ist er überhaupt?“
    „Hier bin ich, geliebter Freund“, sagte eine helle und zirpende Stimme dicht hinter John.
    Der Telepath fuhr herum und starrte verwundert auf die hohe Taurolle, die dicht an der Reling lag. Jetzt bewegte sich die Rolle ein wenig. Oben an ihrem Ende erschienen zwei spitze, behaarte Ohren, dann zwei listig blinzelnde Augen - und schließlich eine lange, spitze Schnauze, an der einige Barthaare zitterten.
    „Die Vollbärte machen euch so gütig“, zirpte die Stimme weiter, während die schnellen Augen nach allen Seiten sicherten. „Alle Menschen sollten Vollbärte tragen, damit sie gütig und erwachsen aussehen.“
    Nach diesem Ratschlag kroch Gucky aus seinem Versteck und ließ sich mitten zwischen den vier Männern am Boden nieder. Hier schien er sich vor jeder unbefugten Entdeckung sicher zu fühlen. Gucky war in der Tat ein erstaunlicher Anblick. Man stelle sich die Mischung zwischen einem Biber und einer Maus vor, etwa ein Meter hoch und mit einem rostbraunen Fell bedeckt. Dazu ein breitflächiger Schwanz, der beim Gehen als Stütze dient. Aus größerer Entfernung mochte man Gucky für eine aus Hollywood entlaufene Mickymaus halten, aber wenn man ihn dann näher betrachtete, sah man den Irrtum ein. Gucky konnte auch viel mehr als eine Mickymaus.
    Gucky, Bewohner eines fernen und einsamen Planeten,
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