Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0036 - Die Seuche des Vergessens

0036 - Die Seuche des Vergessens

Titel: 0036 - Die Seuche des Vergessens
Autoren: Clark Darlton
Vom Netzwerk:
die Roboter. Eine Kugelantenne sandte die Befehlsimpulse in alle Richtungen.
    In breiter Front näherten sich die Kampfroboter mit gesenkten Strahlern. Sie stellten eine fast unvorstellbare Streitmacht dar, besonders aber dann, wenn sie Amok zu laufen begannen und über die nahe Stadt herfielen. Es konnte sein, daß die Springer ihnen einen entsprechenden Befehl gaben, wenn sie einsehen mußten, daß sie gegen die vier Raumschiffe machtlos waren.
    „Hoffentlich schafft Gucky es“, flüsterte Bully neben Rhodan. Man konnte spüren, daß seine ernste Sorge nicht nur den angreifenden Robotern, sondern in erster Linie seinem Freund, dem Mausbiber galt. „Wir sollten ihm helfen.“
    „Dazu ist es zu spät, Bully. Gucky muß allein sehen, wie er mit den Maschinen fertig wird.“
    Die ersten Roboter erreichten die unsichtbare Grenze der Energieglocke, die sich um die vier Schiffe gelegt hatte. Sie blieben mit einem Ruck stehen und begannen fast augenblicklich aus allen verfügbaren Waffen zu feuern. Farbige Strahlenbündel prallten gegen die unsichtbare Mauer, flossen nach allen Seiten auseinander und glitten wirkungslos ab. Einige der Roboter wurden von ihren eigenen Energiebündeln getroffen und schalteten ihre Schutzschirme ein.
    Und dann, als die Roboter begannen, die vier Schiffe systematisch einzukreisen, um sie konzentrisch unter Beschuß zu nehmen, erstarrte die Armee plötzlich zur Bewegungslosigkeit. Es war, als sei die Zeit einfach stehen geblieben. Fast in der gleichen Sekunde materialisierten Tako und Gucky am Rande des Daches, starrten einige Sekunden auf die unbeweglichen Kampfmaschinen und kamen dann zu der wartenden Gruppe. Der Mausbiber warf Bully einen triumphierenden Blick zu und sagte zu Rhodan: „Ich mußte die Sammelleitung zur Antenne zerstören, anders war es nicht zu machen. Sie läßt sich leicht reparieren. Die Robots stehen nun ohne Impulse da und wissen nicht, was sie tun sollen. Ich nehme an, sie werden bald zu ihren Quartieren zurückkehren, um neue Anordnungen abzuwarten. Sobald die Antenne wieder klar ist, können wir sie umprogrammieren.“
    „Gut gemacht, Gucky“, lobte Rhodan und legte seine Hand auf den pelzigen Kopf seines kleinen Freundes. „Sie ebenfalls, Tako. Überhaupt darf ich dem Kommando John Marshall meinen Dank und meine Anerkennung aussprechen. Ohne Sie hätte alles länger gedauert, und wäre nicht so harmlos abgegangen.“
    „Aber die Seuche...“, begann John, wurde jedoch durch Rhodan lächelnd unterbrochen.
    „Ist wie eine kleine Grippe oder die Masern. Wir haben das Gegenserum, doch selbst dann, wenn wir es nicht hätten, wäre nichts zu befürchten. Die geflohenen Springer werden in spätestens zwei Monaten wissen, daß sie umsonst einen Planeten verschenkt haben. Aber dann wird es für sie zu spät sein, ihn zurückzuerobern. Wir treffen unsere Vorbereitungen.“
    „Und was ist mit den dreizehn Springern, die drüben in ihrer Befehlszentrale sitzen und böse Pläne schmieden?“ fragte Bully.
    „Mit ihnen werden wir verhandeln. Es war schon lange mein Wunsch, mit den Vertretern dieses mächtigen Volkes zu reden - mir scheint, diesmal kann eine solche Unterredung unter den richtigen Vorzeichen stattfinden. Ihnen fehlt der gewohnte Rückhalt, den wir nun besitzen - und glaube mir, Bully, die Ergebnisse der Aussprache werden entsprechend aussehen. Die Ausgangsposition von Verhandlungen ist stets wichtiger, als die Verhandlungen selbst es sind.“
    Gucky schlüpfte plötzlich unter Rhodans kraulender Hand hinweg und ging zu Bully. Mit einer fast seltsam anmutenden Zärtlichkeit nahm er die Hand des völlig Überraschten in die seine und zirpte: „Verzeih, Bully, wenn ich dich vorhin kränkte. Ich meinte es nicht so. Und vielen Dank dafür, daß du jetzt nicht mehr so krampfhaft an Pfannkuchen und Pudding denkst. So weiß ich wenigstens, was du wirklich denkst.“
    „Schon gut“, knurrte Bully gerührt und sah hinauf in den Himmel, als ob es dort etwas zu sehen gäbe. „Schon gut, alter Knabe. Wir wissen ja, was wir voneinander zu halten haben.“
    „Alter Knabe?“ horchte Gucky auf. „Wenn du mich damit meinst, irrst du dich aber gewaltig. Wenn ich alt bin, dann bist du ein Säugling, der noch in die Windeln...“
    Bully warf Rhodan einen flehenden Blick zu und holte tief Luft, aber Gucky ließ ihn nicht zu Wort kommen.
    „Ich bin nämlich erst hundertfünfzig Jahre alt, damit du es nur weißt, du Kleinkind. Das ist aber für mich kein Alter! Ich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher