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0032 - Der Schädeljäger

0032 - Der Schädeljäger

Titel: 0032 - Der Schädeljäger
Autoren: A.F. Morland
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der Dämon merken, daß neben dem Mädchen kein Voodoopriester kniete?
    Wann würde ihm auffallen, daß sich neben dem Mädchen kein Dämonenfreund, sondern ein Todfeind aller Dämonen befand?
    »Rajadhon! Gib mir den Tod!« verlangte Sally Hancock.
    Es war schauderhaft.
    Plötzlich blieb Rajadhon irritiert stehen.
    Aus seinem Mund kam ein feindseliges Fauchen. Er schien zu wittern, daß hier irgendwo ein Feind war.
    Seine Augen nahmen einen bösartigen Glanz an. Er starrte Zamorra durchdringend an.
    Jetzt hat er die Witterung aufgenommen! dachte der Professor, während sich seine Kopfhaut langsam zusammenzog. Seine Nackenhaare sträubten sich. Angstschauer rollten über seinen schweißnassen Rücken. Er stand kurz vor der Entscheidung.
    Rajadhon knirschte wütend mit den Zähnen. Plötzlich löste sich der ekelhaft grinsende Totenschädel von seiner Brust.
    Das schwarze Etwas materialisierte sich und flog wie eine Kanonenkugel auf Zamorra zu.
    Aber der Professor war gegen einen solchen Angriff gewappnet.
    Blitzschnell holte er sein silbernes Amulett unter dem schwarzen Havelock hervor.
    Der schwarze Totenschädel hatte bereits sein Maul aufgerissen.
    Mit langen, dolchartigen Zähnen wollte er zubeißen. Doch Zamorra rammte ihm seine Faust, die das Amulett hielt, genau zwischen die Zähne.
    Das schwebende Scheusal stieß einen jaulenden Schrei aus.
    Die Voodoomänner warfen sich entsetzt in den Staub.
    Sie dachten, nun würde sich Rajadhon ihren Priester holen.
    Daß der Mann im schwarzen Havelock nicht ihr Priester war, erkannten sie in ihrer grenzenlosen Panik nicht.
    Zitternd preßten sie ihre bleichen Gesichter auf den Boden.
    Keiner hatte den Mut aufzublicken. Jeder meinte, daß er dann der nächste auf Rajadhons Liste wäre.
    Rajadhons schwarzer Geisterschädel zersplitterte in der Luft.
    Die Trümmer klapperten zu Boden. Zamorra ergriff die größeren Teile davon und schleuderte sie in die Flammen eines Scheiterhaufens.
    Rajadhon brüllte entsetzt auf.
    Zwischen seinen Brustwarzen, da, wo der schwarze Schädel aufgemalt gewesen war, begann die Haut auf einmal zu glühen.
    Der Dämon wand sich unter Höllenqualen.
    Mit hochgeschwungener Machete kam er angerannt.
    Er hatte es nun nicht mehr auf den Kopf des Mädchens abgesehen.
    Er wollte sich den Kopf des Todfeindes holen.
    Zamorra war auf die Beine gesprungen. Der Dämon flog auf ihn zu. Er hatte Mühe, dem gefährlichen Machetenhieb auszuweichen.
    Die Wucht des danebengegangenen Schlages riß Rajadhon nach vorn.
    Zamorra versetzte dem Scheusal einen gewaltigen Hieb ins Kreuz.
    Der Dämon zeigte selbstverständlich keinerlei Wirkung. Erst als Zamorra mit dem Amulett zuschlug, jaulte die kopfgierige Bestie fürchterlich auf.
    Ein Triumph erfüllte Zamorras Brust.
    Hastig, ehe ihn der Dämon erneut angreifen konnte, spannte er die silberne Kette, an dem der Talisman hing.
    Rajadhon kreiselte mit einem zornigen Fauchen herum.
    Zamorra warf ihm die Kette über den Hals.
    Er zog sofort zu, als wollte er den Dämon mit der Kette erdrosseln.
    Die Berührung des Talismans schmerzte das Scheusal ungeheuer.
    Die Kette ließ seine Haut rings um den Hals schmelzen.
    Es roch nach verbranntem Fleisch.
    Da, wo das Amulett vorne an Rajadhons Brust auflag, hatte ihm das Silber ein Loch in den Brustkorb gebrannt.
    Die Voodooleute rannten schreiend davon, Die Scheiterhaufen wurden schnell kleiner. Sally Hancock schrumpfte zu einem Sandkorn zusammen. Dann verschwanden all diese Bilder.
    Sie durchsausten mit ungeheurer Geschwindigkeit einen pechschwarzen Schacht.
    Dann wieder ein Feuerschein.
    Und plötzlich sah Zamorra die zwölf Pfähle, auf denen jene zwölf Mädchenköpfe aufgespießt waren, die der Professor durch die Glaskugel des Rüsi gesehen hatte.
    Er hatte es geschafft, befand sich in dem bewußten Zwischenreich.
    Hier schüttelte Rajadhon ihn mit einer wilden Gebärde ab.
    Zamorra knallte auf einen harten, felsigen Boden.
    Das stumpfe Horn auf Rajadhons Stirn begann gelb zu leuchten.
    Zamorra rappelte sich auf.
    Die Mädchenköpfe schauten ihm gebannt zu.
    »Töte ihn!« rief ihm Mia Shagger zu. »Töte den Dämon!«
    »Ja, töte den Teufel!« rief auch Sinas Kopf.
    »Töte Rajadhon! Töte ihn!« schrien alle die anderen Mädchenköpfe mit wutverzerrten Gesichtern.
    Sie haßten den Dämon, der sie hierhergeholt hatte. Sie wünschten ihm den Tod, den sie ihm, da sie ohne Körper waren, nicht zu geben vermochten.
    Rajadhon stieß ein grauenvolles Gelächter aus.
    »Hier
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