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003 - Die schwarze Rose

003 - Die schwarze Rose

Titel: 003 - Die schwarze Rose
Autoren: Dara Joy
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sie unsicher.
    „Bien. Geht jetzt und kleidet euch für den Ball um. Hoffentlich werdet ihr euch heute Abend anständig benehmen."
    „Oui, Monsieur de Chavaneau", antworteten sie wie aus einem Mund.
    „Worauf wartet ihr? Geht endlich!"
    Stuhlbeine scharrten über den Boden, und die Brüder rannten zur Salontür.
    Lächelnd schüttelte Maurice den Kopf. Was für nette junge Männer - aber sie brauchten dringend einen Lehrer.
    Und was seine Comtesse betraf ... Er begann sein Lieblingslied von der Maus zu summen, die eine Katze fraß.
    14. KAPITEL

Tanz mit der Wahrheit
    „Wie schön du bist, Chloe!"
    Der Ball hatte schon vor einiger Zeit begonnen, und alle Gäste - Engländer ebenso wie Franzosen - genossen die Großzügigkeit der Sextons.
    John wirbelte Chloe im Rhythmus eines englischen Volkstanzes durch den Ballsaal.
    Im Gegensatz zu den meisten anderen Frauen, die weiße Roben trugen, hatte sich seine unkonventionelle Ehefrau für Smaragdgrün entschieden. Diese Farbe betonte ihr kupferrotes Haar und den zarten Teint.
    Nach Johns Meinung sah sie nicht nur zauberhaft aus, sie besaß auch eine schöne Seele. Unbewusst drückte er sie fester an sich.
    „Danke, John. Auch du bist heute Abend sehr attraktiv." Lächelnd schaute sie zu ihm auf. „Aber du gefällst mir immer." So wie fast allen anwesenden Damen, die den Hausherrn kaum aus den Augen ließen.
    Er trug eine tabakbraune Kniehose, einen schwarzen Frackrock und eine schwarze Weste. Dazu bildete das weiße Seidenhemd einen faszinierenden Kontrast. Lose hing das goldblonde Haar auf seine Schultern und schimmerte im Kerzenlicht.

    John bemerkte, wie Chloe ihn musterte. Als würde sie eine Schachtel mit ihren Lieblingstrüffeln betrachten. Er lachte leise. In mancher Hinsicht konnte sie ihre Gedanken nicht verbergen, und in anderer . . . Wieder einmal erinnerte er sich an die quälende Frage. Was verheimlichte sie ihm?
    „Jetzt würde ich gern mit dir nach oben gehen", sage er mehr zu sich selbst.
    „Unmöglich!" erwiderte sie schockiert. Immerhin waren sie die Gastgeber.
    „Hm?" Er blinzelte verwirrt. Hatte er ausgesprochen, was er dachte?
    Belustigt hob sie die Brauen. Was konnte sie von Lord Sex schon erwarten? An dieses gewisse Thema schien er fast unentwegt zu denken. Und jetzt wäre er am liebsten mit mir allein, überlegte sie seufzend, während er sie geschickt zwischen den Tanzpaaren hindurchlenkte.
    Der achteckige Ballsaal des Chacun à Son Goût maß fünfundvierzig Meter im Durchmesser und wurde von sechs grandiosen Lüstern beleuchtet. Allzu oft wurde er nicht benutzt. Aber dieser Abend bot einen besonderen Anlass.
    Resignierend beobachtete John die Gästeschar. Bis jetzt hatte niemand den Wink mit dem Zaunpfahl beachtet. Für den nächsten Morgen war keine einzige Kutsche bestellt worden. Offenbar fühlten sich die Leute in seinem Haus so wohl, dass sie gar nicht daran dachten abzureisen.
    „Wie soll ich sie bloß loswerden, Chloe?" fragte er ärgerlich.
    Seine missmutige Miene amüsierte sie. Für einen Mann, der erst vor kurzem ein unabhängiges Leben geführt hatte, musste er ziemlich viele Schwierigkeiten meistern. Sie gab vor, ernsthaft nachzudenken. „Ein großes Problem ..."
    „Fällt dir nichts ein, Chloe-Kätzchen? Wenn ich mich recht entsinne, warst du schon immer sehr erfinderisch und konntest die raffiniertesten Pläne schmieden."
    Bestürzt zuckte sie zusammen. Was meinte er damit? Durch gesenkte Wimpern warf sie ihm einen prüfenden Blick zu und atmete erleichtert auf. Wahrscheinlich sprach er nur im Allgemeinen. „Nun ja . . .", begann sie und zog die Nase kraus. „Vielleicht solltest du verkünden, auf dem benachbarten Landsitz sei eine ansteckende Fieberkrankheit ausgebrochen."
    „Stimmt das?" fragte er erschrocken.
    „Natürlich nicht." Sie lachte schelmisch. „Aber du könntest es behaupten."
    „Wie schlau du bist!" entgegnete er und zwinkerte ihr anerkennend zu.
    „Bewundernswert ..."
    „Du wirst staunen, wie schnell die Leute verschwinden."
    „Am besten verbreite ich das Gerücht erst nach dem Dinner. Die Dienstboten haben sich so viel Mühe mit der Mahlzeit gegeben. Sicher wäre es schade, wenn sie sich für nichts und wieder nichts angestrengt hätten,"
    „Das finde ich auch. Wie ich gestehen muss, habe ich mich auf den Ball gefreut.
    Warum sollten wir uns diesen Abend verderben?"
    „Solange ich dich in den Armen halte, beglückt mich jeder Abend." Entwaffnend lächelte er sie an, und ihr Herz schlug
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