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0026 - Wir hetzten ihn für zwölf Millionen

0026 - Wir hetzten ihn für zwölf Millionen

Titel: 0026 - Wir hetzten ihn für zwölf Millionen
Autoren: Wir hetzten ihn für zwölf Millionen
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Sauwetter, und von der Meteorologischen Station in Huntington ist sogar ein kleiner Tornado gemeldet worden. Myers weiß das ebensogut wie ich, denn man hat ihm die Warnmeldungen natürlich übermittelt. Durch die Waschküche und den Sturm kommt er mit der Curtis im Leben nicht. Er muß also praktisch um Virginia und einen ziemlichen Teil von Kentucky herumfliegen.«
    »Und wenn er es wagt, in das Schlechtwettergebiet zu schwimmen?«
    »Mit dem Teufelsei an Bord? Dann müßte er verrückt sein!«
    »Du hast anscheinend vergessen, daß er das auch ist, Phil«, knurrte ich.
    »Na ja, das schon! Aber er hat sich schließlich vorgenommen, New York zir pulverisieren, mein Lieber! Und abgesehen von der Bombe hat die Curtis auch keine Druckkabine. Myers kann also nicht höher als vier- bis fünftausend Meter steigen, während wir mit einer Düsenmaschine einfach über das Schlechtwettergebiet hinwegspringen können!«
    Ich überlegte hastig.
    »In Ordnung!« stimmte ich dann zu. »Gib Mr. High Bescheid. Er soll dafür sorgen, daß wir eine dreisitzige schnelle Maschine bekommen. Keinen Düsenjäger, Phil. Die brauchen eine zu lange Landefläche, und wir müssen vielleicht auf einen ziemlich kleinen Platz hinunter. Sage Mr. High auch, daß wir einen besonders tüchtigen Piloten brauchen. Ihr nehmt mich dann hier auf dem Flugplatz des Instituts auf, klar?«
    Ich legte auf und wandte mich wieder Towell zu. Fürs erste konnte ich jetzt nichts tun, als abzuwarten und zu versuchen, noch einiges über Myers und Pack zu erfahren.
    Auf Phil ist absolut Verlaß. Ich wußte, daß er die Maschine sofort anfordern mußte und auch bekommen würde. Wenn irgend möglich, würde es uns dann auch gelingen, Myers’ Vorsprung aufzuholen.
    »Solange er keinen Zünder hat, ist die Bombe vollkommen ungefährlich!« sagte Towell, als ich mich nach der Wirkungsweise des Höllenbonbons erkundigte. »Ihr Freund ist im Irrtum, wenn er denkt, daß viel passieren könnte, falls Myers mit dem Ding in das Schlechtwettergebiet hineinfliegt. Trotzdem glaube ich nicht, daß er es tun wird. Dazu kenne ich seine Curtis zu gut. Sie macht zwar eine gute Spitze, aber für Flüge in einer solchen Waschküche ist sie doch nicht mehr geeignet. Außerdem glaube ich auch nicht, daß Danny Pack so einen Irrsinn mitmachen würde. Ich habe ihn bloß ein paarmal ziemlich flüchtig gesprochen, aber auf mich hat er den Eindruck eines Feiglings gemacht.«
    Raf Towell hatte zweifellos recht. Myers konnte es sich absolut nicht leiten, Pack zu vergrällen, und wenn dieser Pack wirklich so am Leben hing, würde er rebellieren, sobald Myers Anstalten machte, in die Schlechtwetterfront hineinzufliegen.
    ***
    18 Uhr 10
    Ich fuhr zum Flugplatz des Instituts. Towell begleitete mich.
    Während wir auf die Polizeimaschine warteten, erklärte mir der Kernphysiker telegrammstilartig den ungefähren Aufbau einer A-Bombe und gab mir ein paar wertvolle Tips.
    Unter anderem erzählte er mir auch, wie man so ein Ding unschädlich machen konnte. Ich gebe zu, daß mir der Schädel schwirrte, als Towell seinen Unterricht beendet hatte. Diese ganzen verteufelten Fachworte wie Lithiumhydrid, Bremsschicht, Uran 235 und Nullpunkt hatten mich restlos durcheinandergebracht.
    Um 18 Uhr 20 landete dann die Polizeimaschine. Phil Decker hatte wirklich einen ausgezeichneten Piloten bekommen, denn Jeff O’Kara ist bei öffentlichen Flugveranstaltungen nicht nur einmal Preisträger gewesen.
    O’Kara ist ein kleiner, zierlicher Bursche, dem man seinen Wagemut und seine Fähigkeiten als Kunstflieger durchaus nicht ansieht. Ich kannte ihn schon länger, so daß sich große Worte erübrigten, als er mir das Fallschirmpaket anschnallte und in die etwas zu enge Kabine kletterte.
    »Und so was nennt sich nun dienstfreier Tag!« knurrte O’Kara, indes er unlustig an seinem Steuerknüppel herumfummelte. »Meine Frau hatte Kinokarten besorgt. Irgend ’nen Film aus Europa spielen sie bei uns an der Ecke. Mit viel Burgen und Rittern und so. Klarer Fall, daß mir euer verrückt gewordener Atomprofessor nicht in den Kram paßt, wie?«
    »Es geht um wichtigere Sachen als ums Kino, O’Kara«, sagte ich gereizt. »Tut mir nicht leid um euren Ritterfilm!«
    »Mir auch nicht, Sir!« Unser Pilot griente schwach. »Bloß — nach dem Kino ist meine Frau immer so verdammt gut gelaunt. Meist bringt sie dann ein besonders gutgelungenes Essen zusammen.«
    »In Carolina gibt’s wahrscheinlich auch noch Steaks. Das heißt, wenn
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