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0026 - Maringo, der Höllenreiter

0026 - Maringo, der Höllenreiter

Titel: 0026 - Maringo, der Höllenreiter
Autoren: Jason Dark
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ihn kennenlernte, war er Leibwächter eines reichen Chinesen gewesen. Dieser Mann wurde von einem Geheimbund, der sich Schwarzer Drache nannte, ermordet. Suko war fortan arbeitslos. Wir hatten uns schon während der Auseinandersetzung mit der Drachenbande angefreundet. Und als der Fall gelöst war, fragte ich Suko, ob er nicht an meiner Seite weiter gegen das Böse kämpfen wollte. Der Chinese war einverstanden. Nur bezahlen konnte ich ihn nicht. Das heißt, mein Beamtensalär reichte nicht aus, um ihn als meinen Mitarbeiter zu betrachten. Und Scotland Yard nahm ihn ebenfalls nicht. Das hatte mir mein Chef, Superintendent Powell, deutlich genug zu verstehen gegeben. Vorerst war das zumindest so. Die Zukunft würde zeigen, wie lange diese Entscheidung von Bestand war.
    Was also tun?
    Da sprang mein zweiter langjähriger Freund in die Bresche, Bill Conolly, der ehemalige Reporter und Haudegen vom Dienst. Er hatte eine wohlhabende Frau geheiratet und befand sich in der glücklichen Lage, daß Geld für ihn kaum eine Rolle spielte. Er überwies Suko jeden Monat einen Scheck, der ausreichte, um bequem seinen Lebensunterhalt bestreiten zu können.
    »Das ist eben meine Art der Dämonenbekämpfung«, hatte Bill einmal gesagt.
    Seit seiner Heirat achtete Sheila, seine Frau, nämlich darauf, daß sich Bill nicht in jedes Abenteuer stürzte. Erst recht jetzt nicht, wo Bill Vater geworden war. Auf Suko konnte ich mich verlassen. Hoffentlich gelang es ihm, diesen Höllenreiter zu besiegen. Ich fragte mich allerdings, womit er das bewerkstelligen wollte, denn die mit Silberkugeln geladene Beretta reichte nicht aus. Ich wandte mich wieder der geheimnisvollen Leinwand zu, doch das Bild war verschwunden. Zuletzt hatte ich die Panik miterlebt, die sich in dem kleinen Ort Hickory ausbreitete, jetzt zeigte das Bild nur noch die graue pulsierende Fläche. Der Spuk lachte. »Willst du sehen, wie es weitergeht, John Sinclair?« höhnte er.
    »Ja.«
    »Du mußt dich noch gedulden, Geisterjäger. Wir werden uns erst wieder einblenden, wenn dein chinesischer Freund am Boden liegt. Und dann hat auch für dich die Stunde geschlagen.«
    »Was hast du vor?«
    Er deutete auf die vier apokalyptischen Reiter. »Sie werden dich töten. Und zwar auf ihre spezielle Art und Weise. Sie werden dich jagen wie einen Hasen, und du wirst langsam und qualvoll eingehen in das absolute Nichts. Glaube nur nicht, daß nach deinem Tod ein neues Leben für dich beginnt. Nein, das ist nicht der Fall. Du wirst eingehen in das Dämonenreich, in mein Reich, und bis in alle Ewigkeiten als Schatten dahinvegetieren. Das ist die Strafe der Hölle für den berühmten Geisterjäger.« Er lachte.
    Und während der Spuk sich diabolisch freute, dachte ich verzweifelt über einen Ausweg nach. Ich zermarterte mir das Gehirn, doch ich sah einfach keine Chance. Langsam schwand meine Hoffnung dahin…
    ***
    »Dad!« Jill schrie und klammerte sich an ihrem Vater fest. »Er kommt – er will zu uns…« Sie schluchzte laut auf. »O mein Gott…«
    Big Josh Cannighan biß die Zähne zusammen. Seine Lippen bildeten nur noch einen Strich. Er schluckte. Kalkweiß war sein Gesicht. Auch ihn hatte das Grauen gepackt.
    »Hast du gesehen, was mit dem Sheriff passiert ist?« schrie Jill. Sie faßte ihren Vater an den Schultern und schüttelte ihn.
    »Hast du es gesehen, Dad?«
    Big Josh schaute in die tränennassen Augen seiner Tochter.
    »Ja, zum Teufel, ich habe es gesehen!«
    »Mit uns wird das gleiche geschehen, Dad!« Jill atmete keuchend. »Wir müssen fliehen, Dad. Weg von hier!«
    »Zu spät, Jill!«
    Das Mädchen wandte den Kopf. Sie hatte in den letzten schrecklichen Sekunden die Arena aus den Augen gelassen.
    Jetzt sah sie wieder hinunter.
    Ihr Vater hatte recht.
    Es gab keine Chance mehr für sie. Der Höllenreiter war schon zu nah. Stolz und hochaufgerichtet saß er auf dem Rücken seines Rappen. Hinter ihm verbrannten die beiden Dienstwagen der Polizisten. Der fettige, dunkle Rauch zog in dicken Schwaden an Maringo vorbei und wurde vom Wind zerfasert.
    Hinter den westlichen Bergen verschwand die Sonne. Der Widerschein ihrer letzten Strahlen lag noch über dem Land, übergoß die Tafelberge und kantigen Felsen mit einem prachtvollen Farbenspiel. Es schien, als kämpfe der Tag verzweifelt gegen die einbrechende Dunkelheit an, und doch mußte er verlieren.
    Maringo ritt langsam. Er wußte, daß ihm seine Opfer nicht mehr entkommen konnten.
    Jill sah ihn jetzt deutlich, und der
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