Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0025 - Der Overhead

0025 - Der Overhead

Titel: 0025 - Der Overhead
Autoren: Kurt Mahr
Vom Netzwerk:
überall zugleich sein. Sie an die richtige Stelle zu postieren, war jedoch eine Aufgabe, die nur der bewältigen konnte, der die Pläne des Unbekannten im voraus erriet. Und das gelang weder Perry Rhodan noch Crest, noch der Positronik.
    Über geheime Kanäle ließ Rhodan die nötigen Informationen an die Terranische Abwehr-Föderation fließen - jenen gewaltigen panirdischen Geheimdienstapparat unter Leitung des Halbmutanten Allan D. Mercant, der in den ersten Monaten der Dritten Macht eine so wichtige und positive Rolle gespielt hatte.
    Mercant setzte seinen umfangreichen Informationsmechanismus in Bewegung und übermittelte Rhodan schon einen Tag nach der Benachrichtigung den ersten Hinweis. Eine Maschinenfabrik in Kalifornien hatte angefangen, mit einem Minimum an Reklame robotgesteuerte Landwirtschaftsmaschinen auf den Markt zu werfen.
    Perry Rhodan hielt den Hinweis für wichtig genug, um sich seiner selbst anzunehmen. Wenige Stunden, nachdem er die Nachricht von Mercant erhalten hatte, befand er sich auf dem Weg nach den U.S.A.
    Er beging nicht den Fehler, auf dem kürzesten Weg ins Empfangsbüro der Maschinenfabrik zu marschieren, sondern mietete sich in einem mittleren Hotel ein und ließ zunächst einen Tag verstreichen, bevor er mit Mercants beiden Agenten Verbindung aufnahm. Die Stadt hieß Sacramento.
    Gleichzeitig mit der Nachricht für Rhodan hatte Mercant zwei seiner fähigsten Leute auf den Weg gebracht: Captain Farina und Leutnant Richman. Rhodan traf Farina in einer Cafeteria, während Richman durch die Stadt streifte und die Augen offenhielt. Farina war ein kleiner, zur Fülle neigender Mann, dem man die italienische Abstammung von weitem ansah. Er begrüßte Rhodan ohne übermäßigen Respekt, dafür aber in offenbar um so besserer Laune.
    „Großartig gemacht, Sir!" stellte er fest, nachdem sie sich vergewissert hatten, daß ihr Gespräch von niemandem abgehört werden konnte. „Kein Mensch hat eine Ahnung davon, daß Sie in Sacramento sind."
    Rhodan lächelte. Er hatte sich nicht ohne Sicherheitsvorkehrungen auf diesen Weg gemacht. Die Kunst zweier vorzüglicher Maskenbildner hatte sein Gesicht so verändert, daß es eines scharfen Blickes und langer Bekanntschaft bedurft hätte, um Rhodan zu erkennen. Aus Gründen der Sicherheit und Bequemlichkeit war allerdings auf Utensilien wie falscher Bart oder Perücke verzichtet worden. Rhodan wußte, daß gerade deshalb eine winzige Chance dafür bestand, daß jemand ihn erkannte.
    Farina hatte ihn gefunden, weil sie erstens in diesem Lokal miteinander verabredet waren und weil zweitens Rhodan als Erkennungszeichen eine kleine, aber sichtbare Narbe auf der linken Stirnhälfte trug.
    „Was gibt es Neues?" fragte Rhodan.
    „Nichts", antwortete Farina verdrossen. „Raleigh gebärdet sich wie der solideste Geschäftsmann aller Zeiten..."
    „Raleigh?"
    „Ja, der Chef von Farming Tools and Machines. Er verkauft seine automatischen Pflüge ganz offen und ziemlich billig. In den paar Tagen, seit er mit dem Verkauf begonnen hat, hat sich seine Kundschaft verdrei- oder vervierfacht. Die Kunden loben ihn über den grünen Klee."
    „Sie haben sich die Sache von innen angesehen?" Farina nickte. „Natürlich, aber nichts gefunden. Wir haben keine Ahnung, wo Raleigh seine Konstruktionszeichnungen aufbewahrt. Wenn er überhaupt ..."
    Farina machte eine nachdenkliche Pause.
    „Wenn er überhaupt...?" half Rhodan nach.
    „... Konstruktionszeichnungen bei sich im Haus hat, meine ich", fuhr Farina fort.
    „Richman hat herausgefunden, daß Raleigh - vielmehr seine Firma - in den letzten zwei Tagen vor Verkaufsbeginn eine Menge Bahnfracht bekommen hat."
    „Woher?"
    „Aus Salt Lake City."
    „Spur verfolgt?" Farina schüttelte den Kopf. „Nein, noch keine Zeit gehabt." Rhodan dachte nach. Es war von vornherein ein Rätsel gewesen, wie vorausgesetzt, daß zwischen den robotgesteuerten Pflügen und den Diebstählen in Terrania überhaupt ein Zusammenhang bestand - eine einfache Maschinenfabrik, die auf besondere Aufgaben ohne Zweifel nicht eingerichtet war, nach so erstaunlich kurzer Zeit schon verkaufsreife Produkte auf den Markt werfen konnte.
    „Kennen Sie Raleigh persönlich?" fragte Rhodan.
    „Nein, aber ich habe ihn ein paarmal aus der Nähe gesehen. Macht auf den ersten Blick einen angenehmen Eindruck."
    „Und auf den zweiten?" Farina verzog den Mund.
    „Nicht mehr. Der glatte Typ: freundlich, aber hinterhältig." Rhodan hatte seinen Plan
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher