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0025 - Der Overhead

0025 - Der Overhead

Titel: 0025 - Der Overhead
Autoren: Kurt Mahr
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Neutronenflüssigkeit von 10 22 Neutronen pro Quadratzentimeter und Sekunde nicht.
    Daß die Bombe explodiert war, merkten des Overheads Leute erst, als ihre Haut von einer Sekunde zur andern rot zu werden und zu schmerzen begann. Innerhalb weniger Augenblicke verloren sie das Sehvermögen, und als sie nun endlich - in wilder Panik - blind durch die Gänge stürmten und das Haus zu verlassen suchten, war es schon zu spät. Lediglich zwei Gefangenenwärter, die auf die Warnung gehört hatten, entgingen der Katastrophe und ergaben sich Rhodans Leuten.
     
    *
     
    Von offizieller japanischer Seite wurde man auf die seltsamen Vorgänge nördlich der großen Ausfallstraße erst aufmerksam, als jemand erstaunlich hohe Radioaktivität in jenem Gebiet feststellte. Das war fünf Stunden, nachdem die Bombe gezündet worden war. Inzwischen hatte Rhodan mit den beiden Befreiten, den zwei Gefangenen und den Erfahrungen, die die Durchsuchung eingebracht hatte, das Land längst verlassen und war nach Terrania zurückgekehrt.
     
    *
     
    Diese Besprechung fand zwei Tage später statt, am 4. August 1981: „Wir haben nicht soviel gewonnen, wie wir zunächst hofften", erklärte Rhodan ernst. „Soweit von den beiden Gefangenen und dem Besitzer der Druckerei, dessen wir uns inzwischen auch versichert haben, in Osaka zu erfahren war, ist der wichtigste Mann entkommen. Keiner der Gefangenen hat den großen Unbekannten jemals zu Gesicht bekommen weder direkt noch auf dem Bildschirm. Er hatte unter den Leuten, die wir tot in jenem Haus fanden, einen einzigen Vertrauten, mit dem er von Angesicht zu Angesicht verkehrte. Aber von einem Toten können wir nichts mehr erfahren. Wir haben den Gang gefunden, durch den der Mann entwischt ist. Seine Spur haben wir jedoch verloren. Die wenigen Aufzeichnungen, die in dem Landhaus entdeckt wurden, geben kaum Aufschluß über Pläne, Aktivitäten und Möglichkeiten des Gegners. Selbst wenn die Leute, die in Osaka durch ihre eigene Hartköpfigkeit in den Tod gegangen sind, seine gesamte Mannschaft waren, wird es ihm mit seinen Mitteln nicht schwerfallen, neue Männer anzuwerben. Wir dürfen also nicht hoffen, daß dieser Krieg schon entschieden ist. Wir haben vorläufig nicht einmal die Wissenschaftler finden können, die aus Terrania entführt worden sind. Dreierlei haben wir bisher in Erfahrung gebracht: Der Unbekannte besitzt außer seiner eigentlichen Mannschaft, die im Augenblick nicht mehr existiert, noch eine unübersehbare Menge von Zuträgern. Das hat Michikai - den Japaner, den Nyssen angestellt hatte - den Hals gekostet und Nyssen beinahe ebenso. Wir wissen zweitens, wie die mechanisch-hypnotische Befehlsübermittlung des Unbekannten vor sich geht. Wenn er sich über Visiphon mit seinen Leuten in Verbindung setzt, sind niemals die gesprochenen Worte das Wesentliche, sondern die Wellenmuster auf dem Bildschirm. - Die Frage ist allerdings, ob er diese Art der Kommunikation noch beibehält, nachdem er als sicher annehmen kann, daß wir hinter den Trick gekommen sind. Wir wissen drittens, daß der Unbekannte die Aushebung seines japanischen Stützpunktes als empfindliche Schlappe empfinden muß. Wie wenig wir auch immer erreicht haben, wir haben einen seiner Pläne vereitelt. Bis zu einem gewissen Maße dürfen wir damit rechnen, daß er nervös werden und in den nächsten Tagen ein paar Fehler machen wird, die uns vielleicht näher an ihn heranbringen."
     
    *
     
    5. August 1981, abends acht Uhr.
    Perry Rhodan brachte Betty Toufry selbst zu der Maschine, mit der sie nach New York fliegen sollte. Rhodan sprach leise, aber eindringlich, und Betty war eine aufmerksame Zuhörerin.
    „Du wirst vieles davon nicht verstehen, Betty", sagte Rhodan. „All das, was wir erreichen können, hängt wenigstens zur Hälfte davon ab, ob die General Cosmic Company am Leben bleibt. Du gehst nach New York, um Mr. Adams vor allen Gegnern zu schützen, die sich ihm unbemerkt nähern wollen. Du wirst die Augen weit offenhalten müssen, Betty!"
    Betty blieb stehen und sah Rhodan ernst an.
    „Ich werde die Augen offenhalten."
    Wenige Minuten später war Betty unterwegs. Noch am selben Abend meldete Captain Farina aus Salt Lake City, daß er immer noch keine Spur gefunden habe. Er sagte wörtlich: „Wenn ich Richmans Leiche nicht mit eigenen Augen gesehen hätte, ich glaubte nicht, daß ihn jemand umgebracht hat. Dies hier ist das perfekte Verbrechen, Mr. Rhodan! Keine Spur... nichts!"
    Die Suche nach Richmans Mörder
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