Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0025 - Der Overhead

0025 - Der Overhead

Titel: 0025 - Der Overhead
Autoren: Kurt Mahr
Vom Netzwerk:
der sonst so kühle Homer G. Adams vor Aufregung kaum schlafen.
     
    *
     
    „Halt!" schrie Raleigh, offenbar in höchster Aufregung. „Nicht schießen! Wir brauchen ihn lebend!" erläuterte er. „Ihr seht, daß er mit seiner Waffe nur geblufft hat. Nehmt ihn also fest!"
    Rhodan hatte vergebens auf einen Augenblick gewartet, in dem die Aufmerksamkeit der vier Leibgardisten so weit abgewandt war, daß er ohne Risiko nach dem Thermostrahler greifen konnte.
    Mindestens drei der Männer behielten ihn in jedem Moment im Auge. Trotzdem brachte Raleighs Eingriff die Rettung.
    Es ging gänzlich undramatisch vor sich. Unter einer der beiden Türen, die Raleighs Leute offengelassen hatten, erschien Captain Farinas massige, schwarzhaarige Gestalt. Er trug eine Maschinenpistole neuester Fertigung.
    Rhodan sah ihn als erster. Eine Sekunde später entdeckten ihn die beiden Männer, die seitwärts hinter ihm standen.
    „Keine Aufregung!" sagte Farina ruhig. „Ich denke, ihr seid hierhergekommen, weil ihr auf billige Weise einen Gefangenen machen wolltet. Das hat sich jetzt geändert. Jede unvorsichtige Bewegung kostet ab sofort das Leben!"
    Er ließ die Worte wirken. Dann befahl er mit scharfer Stimme: „Laßt sie fallen!"
    Die Pistolen lösten sich zögernd aus den Händen der Männer. Polternd fielen sie nacheinander auf den Boden.
    Rhodan ließ den Psychostrahler wieder in der Tasche verschwinden und brachte statt dessen die Impulswaffe zum Vorschein. Etwas spöttisch sagte er: „Das ist das Ding, von dem ich euch vorhin erzählt habe!"
    Farina fesselte die Leute, während Rhodan sie in Schach hielt. Keiner von ihnen machte einen Versuch zu entkommen. Raleigh und seine Leibgarde wurde in Rhodans Wagen verladen.
    Farina war mit seinem eigenen Fahrzeug gekommen. Er fuhr dicht hinter Rhodans Wagen her. Rhodan steuerte in die Berge der Sierra Nevada hinauf und gab während der Fahrt einen Funkspruch nach Terrania ab. Etwa um Mitternacht erreichten die beiden Fahrzeuge den in einsamer Gegend gelegenen Tahoe-See.
    Sie wurden von einer Transportmaschine der Dritten Macht erwartet. Rhodan übergab die Gefangenen und schrieb eine Anweisung für Reginald Bull, daß ihm die Ergebnisse der Verhöre auf dem schnellsten Wege zu übermitteln seien.
    Um Null Uhr fünfzehn hob die wuchtige Maschine vom Ufer des Sees ab und verschwand im Nachthimmel.
     
    *
     
    Am nächsten Morgen lagen die ersten Nachrichten über das Verhör vor. Raleigh erinnerte sich an nichts. Er wußte nichts mehr von den automatischen Eggen und Pflügen, die er verkauft hatte, und ebensowenig von dem Mann, dem er durch vier seiner Leibgardisten das Lebenslicht hatte ausblasen lassen wollen. Er ging dazu über, die Leute, die ihn verhörten, samt und sonders für Narren zu halten, und verlangte energisch seine sofortige Freilassung.
    Crest, der das Verhör leitete, war jedoch anderer Meinung. Er wußte, daß Raleigh von dem Tag an, da er robotgesteuerte Landwirtschaftsmaschinen zu verkaufen begann, unter unwahrscheinlich starkem und wahrscheinlich ununterbrochenem hypnotischen Einfluß gestanden hatte und, daß dieser Einfluß verschwunden war, als offenbar wurde, daß Raleigh sein Spiel verloren hatte.
    Crest wußte vorderhand noch nicht, wer der Mann war, unter dessen Einfluß Raleigh gestanden hatte. Er mußte entweder ein Telepath unvorstellbarer Kapazität sein oder sich eines mechanischen Hypnosemittels bedient haben. Crest war davon überzeugt, daß auch die Dinge, die Raleigh unter dem fremden Zwang getan und erlebt hatte, immer noch in seiner Erinnerung verankert waren. Allerdings an Orten des Bewußtseins, die Raleighs bewußtem Zugriff nicht mehr zugänglich waren. Raleigh log also nicht, wenn er behauptete, von all den Dingen, die man ihm zum Vorwarf machte, nicht die geringste Ahnung zu haben.
    Der Arkonide war fest davon überzeugt, daß er auch Raleighs unter- oder unbewußten Erinnerungsinhalt zum Vorschein bringen und daraus wertvolle Informationen erhalten könne. Allerdings würde diese Arbeit Tage, wenn nicht Wochen in Anspruch nehmen; und damit war Perry Rhodan für diese erste Phase des Gegenschlages nicht geholfen.
    Rhodan war sich darüber im klaren, daß er diese erste Schlacht zwar heil überstanden, im Grunde genommen aber doch verloren hatte. Mit Farina zusammen hatte er in der folgenden Nacht die Maschinenhallen der Farming Tools and Machines untersucht und dabei nichts gefunden, was ihm einen Hinweis auf den Mann oder die Macht im
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher