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0022 - Thoras Flucht

0022 - Thoras Flucht

Titel: 0022 - Thoras Flucht
Autoren: Clark Darlton
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wird nur an Ihnen und Ihren Regierungen liegen, wann es soweit ist. Der Tag X darf nicht mehr fern sein, aber ich werde es vermeiden, Gewalt anzuwenden, wenn es mir auch leichtfallen würde - und ich wiederhole es noch einmal - die Weltregierung durchzusetzen. Lange aber kann ich nicht mehr warten, aus dem ganz einfachen Grund, weil Crest und Thora drängen, ihre Heimat wiederzusehen. Ich kann mich nicht mehr lange diesem berechtigten Wunsch widersetzen, denn ich bin den Arkoniden im Namen der Menschheit zu Dank verpflichtet. Ohne sie stünden wir noch heute an der Schwelle zur Raumfahrt und müßten froh sein, wenn wir zehn Jahre nach dem ersten Mondflug die ersten Raketen zur Venus geschickt hätten. Ihnen steht also nur noch eine sehr beschränkte Zeit zur Verfügung, sich einig zu werden. Sobald aber die Weltregierung gebildet ist, werden wir Arkon begegnen können - und damit einer Herausforderung, die eine ganze Milchstraße an uns herantragen wird. Lassen Sie mich nun schildern, wie ich mir eine Weltregierung vorstelle..."
    Funker Adams streckte die Füße weiter von sich. Die Einzelheiten dieser geplanten Weltregierung interessierten ihn weniger. Sicher, der Gedanke war nicht übel, aber ob die Politiker der beiden Machtblöcke damit einverstanden waren, blieb eine andere Frage. Nur allzu gut hatte der Aufstand des Ostblocks gegen Rhodan bewiesen, wie wenig man damit zufrieden war, die technische Überlegenheit der Dritten Macht anerkennen zu müssen. Nun, die Militärs des Ostblocks hatten auf der Venus eine entscheidende Niederlage erlitten. Die dort gelandeten Armeen hatten sich in den Sümpfen und Dschungeln des jungfräulichen Planeten verirrt und waren verschollen. Rhodans Stützpunkt aber hatte jeden Angreifer automatisch mit positronisch gesteuerten Waffen zurückgewiesen.
    Adams seufzte. Vielleicht wußte sein Radarkollege schon etwas Neues über das geheimnisvolle Schiff. Er hörte einen Augenblick zu und stellte fest, daß Rhodan gerade die Verteilung der bestehenden Raumjägerflotte an die Weltregierung projektierte, stand auf und begab sich in die Radarzentrale. Er kam gerade richtig. Auf dem Verbindungsbildschirm mit Terrania war das aufgeregte Gesicht eines etwas korpulenten Mannes zu sehen, der nach Luft schnappte. Wie ein Fisch auf dem Trockenen, konstatierte Adams flüchtig. Dann aber überlegte er, wo er den Mann schon mal gesehen hatte. Ja, zum Donnerwetter, war das nicht Reginald Bull, Rhodans Freund und Begleiter auf dem ersten Mondflug vor zehn Jahren, jetziger Sicherheitsminister der Dritten Macht?
    Er betrachtete das Gesicht näher, als er die Tür hinter sich zuzog. Der Bildschirm gab es naturgetreu, dreidimensional und farbig wieder.
    „Beeilen Sie sich gefälligst, Sie lahme Ente!" keuchte Bull wütend. „Ich benötige den Kurs des Schiffes, das Sie beobachten konnten. Hat denn die Mondstation noch nicht geantwortet?"
    „Traf eben ein", knurrte Adams Kollege gelassen und zog einen Zettel zu sich heran, um einen Blick darauf zu werfen. „Warum ist denn die Aufregung so groß? Durfte das Schiff etwa nicht starten?"
    „Das geht Sie einen …"
    Reginald Bull verschluckte sich fast, als er seinen so vielversprechenden Satz abrupt abbrach. Sachlich sagte er: „Sie werden das noch früh genug erfahren. Die Angaben, wenn ich bitten darf."
    „Das Schiff wurde von den Anlagen auf dem Mond ertastet und geortet, obwohl die Geschwindigkeit bereits beträchtlich war. Der Kurs war keiner Änderung unterworfen. Das Schiff hält ungefähr auf die Sonne zu."
    „Auf die Sonne?" japste der Mann auf dem Bildschirm, den seine Freunde meist nur Bully nannten.
    „Was will das verrückte Weib denn auf oder in der Sonne?"
    „Wer?" horchte der Radarfunker auf .Bully winkte ab. „Soll sie meinetwegen dort braten, bis sie endlich genießbar wird, dieser Eisblock! Sonne!"
    Der Radarfunker grinste. „Darf ich Sie darauf aufmerksam machen", sagte er, „daß in Richtung Sonne nicht nur die Sonne ist."
    „Wie meinen Sie das?" brüllte Bully erbost, um den Bruchteil einer Sekunde darauf plötzlich sehr blaß zu werden. Wie durch ein Wunder verflüchtigte sich seine rote Gesichtsfarbe und wurde zu einem etwas schmutzigen Grau. „Nicht nur die Sonne...? Verdammt, Sie haben recht! Warum haben Sie das nicht gleich gesagt. Danke für Ihre Nachricht - ich werde mich bei Gelegenheit erkenntlich zeigen."
    „Sagen Sie mir, was los ist!" flehte der Radarfunker verzweifelt, aber der Schirm war schon wieder
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