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0020 - Der Mord, der mir den Atem nahm

0020 - Der Mord, der mir den Atem nahm

Titel: 0020 - Der Mord, der mir den Atem nahm
Autoren: der mir den Atem nahm Der Mord
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Mordkommission ist.«
    Er telefonierte mit den Headquarters der Citizen Police. Als er den Hörer auflegte, sagte er:
    »Sie bearbeiten den Fall nicht mehr. Heute nachmittag wollen sie die Akten dem Gericht zustellen. Befund der Mordkommission lautet: die Frau ist der Täter.«
    »Dann müssen wir die Tatortbesichtigung durchsetzen, Chef. Die Frau war es nicht, und wir können geltend machen, daß wir dem Gericht unnötige Irrwege ersparen wollen.«
    Mister High zögerte noch immer. »Sind Sie sicher, Jerry, daß Sie den Mörder tatsächlich überführen können? Hieb- und stichfest?«
    »Ich verspreche mir von der Tatortbesichtigung sogar ein Geständnis. Wenn das nicht kommt, kann ich aber durch Zeugen beweisen, daß nur er es gewesen sein kann.«
    In diesem Augenblick schrillte das Telefon. Mister High hob ab und lauschte. Nach einer Weile sagte er: »Jerry ist gerade bei mir. Stellen Sie das Gespräch in meine Leitung, Jerry kann es hier entgegennehmen.«
    Er hielt mir den Hörer hin:
    »Irgend jemand möchte Sie sprechen, Jerry. Er ruft angeblich schon zum vierten Male hier an, aber die Zentrale konnte Sie weder hier noch in Ihrer Wohnung erreichen.«
    »Stimmt, ich war den ganzen Vormittag über unterwegs.«
    Ich nahm den Hörer. Mister Carsea, der Gärtner, meldete sich. Schon nach den ersten Worten fühlte ich, daß er etwas sehr Interessantes zu erzählen hatte. Ich unterbrach ihn nicht, bis er fertig war. Dann sagte ich nur:
    »Okay. Vielen Dank, Mister Carsea. Ich werde heute nachmittag bei Ihnen vorbeikommen. Sprechen Sie vorläufig zu keinem anderen Menschen darüber. Vielen Dank noch einmal.«
    Ich legte auf. Mister High sah mich fragend an:
    »Carsea? Der Name steht auf Ihrem Zettel, Jerry.«
    »Ja, Chef. Und ich kann Ihnen jetzt versprechen, daß der Mörder überführt wird. Ob mit oder ohne Geständnis interessiert gar nicht mehr. Er wird überführt, mit amtlicher Sicherheit.«
    Mister High stand auf.
    »Ich werde Ihnen Ihre Tatortbesichtigung verschaffen, Jerry. Für heute nachmittag fünf Uhr. Natürlich werden die Leute von der Stadtpolizei zugegen sein müssen.«
    Ich nickte grinsend:
    »Es wird mich freuen, meinen Kollegen von der Citizen Police zu begegnen.«
    Ich ging zur Tür. Als ich die Hand auf die Klinke legte, hörte ich noch einmal Mister Highs Stimme in meinem Rücken.
    »Jerry, darf ich Sie etwas fragen, was auf dar völlig privaten Ebene liegt?« Ich drehte mich um und sah ihm gerade in die Augen:
    »Natürlich, Chef. Sie wissen, daß ich vor Ihnen keine Geheimnisse habe.«
    Er nickte. Aber er zögerte noch. Offenbar gefiel ihm die Frage selbst nicht. Leise kam es über seine Lippen:
    »Jerry, wieviel bedeutet Ihnen diese Frau?«
    Ich schob die Unterlippe ein wenig vor. Eine Weile war alles totenstill im Raum. Nur von dem großen Schreibtisch kam das Ticken einer englischen Standuhr.
    Ich hob den Kopf.
    »Alles, Chef«, sagte ich schnell. »Sie bedeutet mir alles.«
    Dann ging ich schnell.
    ***
    Wenn unser Chef etwas in die Hand nimmt, kann die Welt beruhigt schlafen gehen. Als Chef der New Yorker FBI-Behörde ist er es gewöhnt, irgendwelche Dinge zu organisieren. Ich ging also für den Rest des Nachmittags beruhigt schlafen. Einen Augenblick lang hatte ich gezögert, ob ich vorher Debora noch einmal aufsuchen sollte, aber dann sagte ich mir, daß die Überraschung am Nachmittag besser wäre.
    Um vier stand ich wieder auf, ging unter die Dusche und ließ das eiskalte Wasser auf meine schläfrigen Glieder herabstürzen. Ich war meiner Sache bombensicher. Daß es ein so fürchterliches Ende nehmen würde, konnte kein Mensch voraussehen. Und mit einer von diesen verdammten winzigen Damenpistolen hatte auch keiner gerechnet…
    Es war fünfundzwanzig Minuten nach vier, als ich meine Wohnung verließ. Mit dem zufriedenen Gefühl, sogar ein bißchen mehr als meine Pflicht getan zu haben, klemmte ich mich hinter das Steuer meines Jaguar. Ich pfiff eine Benny-Goodman-Melodie vor mich hin, als ich zum Tanken fuhr. Man glaubt gar nicht, was der Stadtverkehr an Sprit schluckt. Ich merke es immer wieder an meinen Tankrechnungen.
    Punkt fünf Minuten vor der angesetzten Zeit hielt mein Wagen vor dem Grundstück des toten Haters. Wahrscheinlich befand er sich jetzt in einer Leichenhalle. Wenn er ein besserer Mensch gewesen wäre, hätte ich den ganzen Rummel nicht mitmachen müssen. Aber dann hätte ich auch nie diese zarte, zerbrechliche Frau kennengelernt, die mich auf den ersten Blick in
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