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0014 - Der Schreckenskult

0014 - Der Schreckenskult

Titel: 0014 - Der Schreckenskult
Autoren: Walter Appel
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war bereits dort, angetan mit einem Hauch von Nichts, in Rio de Janeiro als Tanga kreiert. Vier winzige Stoffdreiecke verhüllten gerade das Nötigste.
    Chester Trenton wurde durch Nicoles Anblick von der Furcht abgelenkt, die in seinem Innern wuchs, seit er sich mit dem Cochanoee-Kult beschäftigte.
    »Wenn diese unerfreuliche Sache vorbei ist, was hoffentlich bald der Fall sein wird, können Sie gern noch eine Weile als mein Gast hierblieben«, sagte Trenton gerade, als Zamorra und Bill hinzukamen. »Miami Beach ist ein Ferienparadies, in dem man allerhand anstellen kann. Ich bin kein armer Mann, meine Jacht und alles andere steht Ihnen uneingeschränkt zur Verfügung.«
    Nicole schüttelte den blonden Kopf. Sie hatte eine blonde Perücke übergezogen und ein kleines Schönheitspflästerchen auf die linke Wange aufgeklebt. Sie strahlte mehr Sex aus als Brigitte Bardot in ihren besten Tagen.
    »Vielen Dank für Ihr Angebot, Monsieur Trenton«, sagte sie mit ihrem reizenden französischen Akzent zu dem Multimillionär, »aber leider muß ich es ausschlagen. Ich arbeite für Professor Zamorra, und ich werde mit ihm wieder abreisen müssen.«
    »Selbstverständlich können Sie für ein paar Wochen Urlaub nehmen«, sagte Zamorra, der sie necken wollte. »Mein Freund Ches und Miami werden Ihnen sicher sehr gefallen. Ches ist ein Mann in den besten Jahren, ihm gehört die Trenton-Supermarkt-Kette. Seit seiner Scheidung zählt Ches wieder zu den begehrtesten Junggesellen der Staaten.«
    »Jetzt trägst du aber mächtig dick auf«, wehrte Trenton ab, schielte aber, in der Hollywoodschaukel liegend, hoffnungsvoll an Nicoles vollendeten Formen hoch.
    Nicole warf Zamorra einen Blick zu, der sicherlich seine zehntausend Volt hatte.
    »Wollen Sie damit sagen, daß Sie mich nicht mehr brauchen, Chef?«
    »Ich habe nur Spaß gemacht«, lächelte Zamorra. »Ich wüßte gar nicht, was ich ohne Sie anfangen sollte, Nicole.«
    »Sie übertreiben«, sagte Nicole, »aber Sie tun es sehr charmant.«
    Sie hechtete ins Wasser, um Zamorra ihre Verlegenheit nicht merken zu lassen. Nicole war sonst alles andere als schüchtern und befangen im Umgang mit Männern. Aber bei Zamorra war es etwas anderes. Er hatte etwas an sich, daß ihr unter die Haut ging, und in seiner Nähe konnte sie sich verlegen fühlen wie ein Schulmädchen.
    Zamorra erschien ihr anders als andere Männer, stärker, energischer, in sich selbst gefestigter.
    Während Zamorra sich beiläufig mit Chester Trenton unterhielt und ihn wissen ließ, daß er am Abend dem Seminolen Oscanora im Hotel Plaza seine Aufwartung machen wollte, bemerkte er, daß Gladys, die Tochter des Millionärs, ihn von einem Fenster im ersten Stock der Villa beobachtete. Sie war halb hinter der Gardine verborgen.
    Zamorra beachtete sie nicht weiter, er nahm an, daß sie lauschen und ihn im Auge behalten wollte. Um Gladys Trenton wollte er sich später kümmern und herausfinden, was mit ihr los war.
    Fast hätte es kein Später gegeben!
    Zamorra hechtete gekonnt ins Wasser und kraulte mehrmals quer durchs Becken. Die Kühle des Wassers tat bei der Hitze gut und erfrischte herrlich. Bei der zehnten Bahn, die er durchs Becken zog, hörte Zamorra hinter sich einen Plumpser.
    Bill Fleming hatte sich in den Pool geworfen.
    Dann sah Zamorra einen Gegenstand aus einem der Fenster im ersten Stock der Villa fliegen. Er kraulte näher. Es war ein Krokodil oder ein Alligator aus Holz oder Gummi. Die Figur lag auf der Seite und trieb auf den kleinen Wellen des Swimming-pools.
    Zamorra wollte sie gerade in die Hand nehmen und ansehen, da tauchte sie nach unten weg, als werde sie weggerissen. Zamorra steckte den Kopf unter Wasser, um nachzusehen, weshalb und wohin die Figur so plötzlich verschwunden war, da sah er einen mächtigen grünen Schuppenkörper vor sich.
    Ein weit aufgerissener Rachen jagte auf den großen dunkelhaarigen Mann zu. Mörderische Zähne bleckten.
    Im letzten Augenblick warf Zamorra sich zur Seite. Krachend schlugen die harten Kiefer der Bestie aufeinander. Zamorra kraulte zum Rand des Swimming-pools, und der Alligator, der sich plötzlich im Becken befand, wendete blitzschnell und verfolgte ihn.
    Als Zamorra die Hand auf den Beckenrand legte, hatte das Krokodil ihn fast erreicht. Wieder schnellte Zamorra zur Seite. Wasser spritzte auf, und nur eine Handbreit neben Zamorras muskulöser Schulter klappten die mörderischen Zahnreihen des sicher drei Meter langen Alligators zusammen.
    Zamorra zog
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