Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0014 - Der Schreckenskult

0014 - Der Schreckenskult

Titel: 0014 - Der Schreckenskult
Autoren: Walter Appel
Vom Netzwerk:
kannst, dann geh sofort mit Nicole in den Tempel, denn die Zeitspirale erlischt kurze Zeit nach seinem Tod.«
    Astokah fiel aufs Gesicht nieder.
    »Erhabene Cayatana«, murmelte er.
    »Beeilt euch«, sagte die blonde Göttin. »In weniger als einer Stunde schon kehrt Cochanoee in diese Zeit zurück. Wenn ihr ihn nicht überrumpeln könnt, habt ihr keine Chance gegen ihn. So schon ist es äußerst unsicher, ob Zamorra ihn vernichten kann.«
    »Wir werden sehen«, sagte Zamorra grimmig.
    Er ergriff das Schwert, mit dem Cayatana begürtet war.
    »Dein Freund Bill Fleming ist in großer Gefahr, Zamorra«, sagte die blonde Göttin noch. »Wenn du den Dämon Cochanoee tötest und damit der Bann von mir abfällt, will ich dafür sorgen, daß er durch deine rechtzeitige Rückkehr gerettet wird. Geh nicht in den Tempel im Dorf am Fluß hinein, sondern warte draußen, bis du ein grünliches phosphoreszierendes Licht im Innern des Tempels siehst. Dann ist Cochanoee da, dann geh hinein. Er kann nicht entfliehen, denn es dauert einige Minuten, bis die Zeitspirale sich wieder benutzen läßt. Ich wünsche dir Glück und Erfolg bei deinem Tun, Zamorra. Die Dämonen und bösen Geister sind auch die natürlichen Feinde der Götter. Doch schnell jetzt, es ist keine Zeit zu verlieren.«
    Zamorra und Nicole verließen die Felsenhöhle. Im Laufschritt eilten sie zum Dorf. Der alte Astokah blieb weit hinter ihnen zurück.
    Sie erreichten das Dorf, gerade als die Sterne zu verblassen begannen.
    Zamorra hatte gerade noch ein paar Augenblicke Zeit, zu verschnaufen, als er das grünliche Licht im Innern des Tempels sah. Er stürmte hinein, das blanke Schwert in der Faust, das silberne Amulett um den Hals. Nicole blieb am Eingang des runden Tempels stehen. Zamorra sah sich dem Dämon gegenüber.
    Cochanoee erfaßte die Situation mit einem Blick seines rotglühenden Auges.
    »Zamorra!« donnerte er. »Du wieder mit deinem verfluchten Amulett und dem magischen Schwert Cayatanas. Aber beides wird dir nichts helfen. Im anderen Tempel am Rande des Okaloacoochee Slough hätte ich schon erscheinen und dich töten sollen, statt dich mit der Zeitspirale in dieses Zeitalter zu versetzen und noch während der Zeitreise – genauso wie diese Frau – zu betäuben. Ich weiß jederzeit, was in einem meiner Tempel vorgeht. Ich wollte hier ein grausames Spiel mit dir treiben. Stirb jetzt, Elender. Ich werde dein Gehirn und das der Frau fressen!«
    Der Dämon stürzte sich auf Zamorra. Die grüne Jadestatue, ihm nachgebildet, begann zu leben und griff gleichfalls an. Cochanoee und sein Ebenbild rissen die mörderischen Schnäbel auf. Ihre kleinen Flügel zuckten, die sieben Arme mit den Klauen waren zum tödlichen Schlag erhoben.
    Da warf Zamorra der lebenden Statue das Amulett in den Rachen.
    Es donnerte und krachte, und die drei Meter hohe Statue schlug mit den Armen um sich, fiel auf den Rücken. Zamorra hieb mit einem Schwerthieb dem Dämon Cochanoee zwei Arme ab.
    Ein harter Schlag eines anderen Armes traf ihn, ein zweiter und dritter und weitere. Zamorra flog gegen die Wand, aber er ließ das Schwert Cayatanas nicht los. Der überdimensionale Raubvogelschnabel zuckte nieder.
    Im letzten Augenblick rollte Zamorra sich zur Seite. Eine Bodenplatte mit phosphoreszierenden kabbalistischen Zeichen zerbarst unter dem Schnabelhieb des Dämons. Zamorra stieß aufspringend dem fürchterlichen Cochanoee das Schwert bis zum Heft in die Brust.
    Ein Brüllen und Kreischen wie aus der Hölle selbst erfüllte den Tempel. Cochanoee stürzte nieder, und in Sekundenschnelle wurde er zu Staub. Genauso seine Statue.
    Zamorra erhob sich und hob sein Amulett aus dem Staub der Cochanoee-Statue auf. Der Kampf war vorüber. Nicole vergaß ganz ihre übliche Zurückhaltung und umarmte Zamorra, dessen linker Arm schlaff herabhing und von dessen Fingerspitzen Blut tropfte.
    Cochanoees Klauen hatten ihm den Unterarm aufgerissen, als er einen der Schläge abblocken wollte.
    Zamorra nahm Nicoles Hand und trat mit ihr in die Mitte der leuchtenden, phosphoreszierenden Spirale.
    ***
    Plötzlich lockerte sich der eiserne Griff, mit dem die zum Leben erwachte Cochanoee-Statue Bill Fleming umklammerte. Bill konnte sich losreißen, von der Statue drohte ihm keine Gefahr mehr.
    Sie brach zusammen und zerbröckelte zu Staub, genauso wie in diesem Moment eine dritte Cochanoee-Statue im obersten Stockwerk des Plaza Hotel in Miami zu Staub wurde. Bill wollte seinen Augen nicht trauen, als er
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher