Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0012 - Lebendig begraben

0012 - Lebendig begraben

Titel: 0012 - Lebendig begraben
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Soweit er sehen konnte, hatte niemand seine Ankunft beobachtet. Er ging vor bis zur Tür und drehte den Knauf. Sie war offen. Erwartet man ihn etwa, oder waren die Menschen hier in Orlington immer so leichtsinnig?
    Sicherheitshalber zog Suko John Sinclairs Beretta. Dann schlich er in das Haus.
    Der Gastraum nahm ihn auf. Es roch nach abgestandenem Bier und kaltem Rauch. Über dem gesamten Raum lag der Schleier der Dunkelheit. Spärlich nur sickerte das Mondlicht durch die Scheiben. Suko konnte Umrisse erkennen und ging vor bis zur Theke. Die rohen Holzdielen knarrten unter seinen Schritten. Das Geräusch ließ sich beim besten Willen nicht vermeiden. Sukos Blicke waren überall. Die Beretta in seiner Hand machte jede Bewegung mit.
    Der Chinese nahm sich vor, die Waffe bei der nächsten Gelegenheit nachzuladen. Einen Reserveschlüssel für den Bentley besaß er. Und im Handschuhfach lag immer ein gefülltes Magazin mit Silberkugeln.
    »Was wollen Sie hier?«
    Suko ruckte herum. Die Stimme, die ihn ansprach, kam von rechts, wo sich der Tresen befand.
    Hinter der Theke tauchte ein Mann auf. Soviel Suko erkennen konnte, war er waffenlos. Er hatte die Hände flach auf die Holzplatte des Tresens gelegt.
    Suko senkte die Mündung der Beretta, um seine friedlichen Absichten zu demonstrieren.
    »Sind Sie der Wirt hier?« erkundigte er sich mit neutraler Stimme.
    »Ja«, lautete die einsilbige Antwort.
    »Ich suche einen Freund.«
    »Hier ist niemand.«
    Suko ging noch einen Schritt vor, beugte sich über den Tresen und blickte dem Wirt in die Augen.
    »Mein Freund heißt John Sinclair. Sie wissen nicht zufallig, wo er sich befindet?«
    »Ich kenne keinen Sinclair.«
    Suko verlor die Geduld. Mit der linken Hand packte er zu, drehte das Hemd des Wirtes zusammen und zog den Mann halb über den Tresen. Obwohl Dunhill nicht gerade zu den schmächtigen Typen gehörte, bereitete es Suko doch keine Schwierigkeiten, ihn sich heranzuholen. Ihre Blicke bohrten sich ineinander.
    »Jetzt hör mir einmal genau zu, Freundchen. Ich bin kein Clown, und ich bin erst recht nicht zum Spaß in dieses verdammte gottverlassene Kaff gekommen. Ich suche John Sinclair, und ich weiß, daß er hier war. Du und deine Freunde, ihr habt ihn in einen Sarg gesteckt und begraben. Ich habe das verfluchte Grab und den Sarg wieder geöffnet. Der Sarg war leer. Von John Sinclair keine Spur. Und du wirst mir jetzt sagen, wo ich ihn finden kann.«
    »Ich weiß nichts.«
    Über Sukos Lippen drang ein Knurrlaut. Er stieß den Wirt zurück. Plötzlich begann Dunhill zu sprechen.
    »Verschwinden Sie«, sagte er mit tonloser Stimme. »Verlassen Sie Orlington, und lassen Sie uns in Ruhe. Ich weiß nicht, wo ihr Freund ist. Fragen Sie Zarcadi. Er ist unser Meister. Wir gehorchen ihm. Es geht uns gut.«
    Suko lachte hart. »Das sehe ich. Eure Gedanken sind ausgeschaltet. Einen eigenen Willen habt ihr nicht. Ihr werdet elendig eingehen, wenn ihr so weitermacht. Aber das ist nicht mein Bier. Ich will John Sinclair finden.«
    Der Wirt hob nur die Schultern.
    »Und Jane Collins? Wo ist die?« fragte Suko.
    »Kenne ich nicht.«
    Das glaubte Suko dem Mann sogar. Er biß sich auf seine Lippen. Im Moment kam er sich ziemlich überflüssig vor. Er wußte nicht, wo er den Hebel ansetzen sollte. Die Lage war verfahren. Seine einzige Spur zu diesem Zarcadi war Frank Scott. Aber der lag bewußtlos im Horror-Wald. Falls er nicht schon erwacht war und neue Untaten plante.
    Wenn er wenigstens Jane Collins bei sich hätte. Die Detektivin wußte sicherlich mehr. Aber auch sie war verschwunden. Blieb nur noch die Möglichkeit, Zarcadis Landhaus auf den Kopf zu stellen. Also genau das, was er schon zuvor wollte.
    »Haben Sie hier Telefon?« fragte Suko.
    »Nein.«
    Der Chinese schlug mit der flachen Hand auf den Tresen. »Das gibt es doch nicht!«
    »Wir haben keinen Anschluß mehr.«
    Suko unterdrückte einen Fluch. Er blickte den Wirt noch einmal an und sagte: »Wir sprechen uns noch.«
    Dann machte er auf dem Absatz kehrt. Mit raschen Schritten verließ Suko das Gasthaus.
    Telefon gab es in diesem Kaff nicht. Aber der Bentley war mit Autotelefon ausgerüstet.
    Suko hatte vor, Land und Leute mobil zu machen, um die Suche nach John Sinclair anzukurbeln. Land und Leute waren in diesem speziellen Fall ein Mann. Und der hieß Bill Conolly, das vierte As in diesem höllischen Spiel!
    ***
    Ein All von Sternen und Sonnen platzte vor meinen Augen auf. Dazwischen schwirrten bunte Spiralnebel, die
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher