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0012 - Das Geheimnis der Zeitgruft

Titel: 0012 - Das Geheimnis der Zeitgruft
Autoren: Clark Darlton
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Wasserwelt lebt. Nein, mein Freund, die äußere Form ist nicht wichtig. Nur der Charakter zählt."
    "Haben die Topsider Charakter?"
    "Den hat jeder." Crest nickte ernst. "Manchmal ist er gut, manchmal aber auch schlecht. Das ist der einzige Unterschied."
    "Was sollen wir tun?" fragte Rhodan interessiert. "Ihnen einen Friedensvertrag vorschlagen?" Crest zuckte die Achseln.
    "Fragen Sie später noch einmal, dann nämlich, wenn wir den Topsidern begegnen. Vielleicht sind sie nach einer Niederlage zu Verhandlungen bereit."
    "Noch etwas", sagte Rhodan und sah Crest fest in die Augen. "Was halten Sie von meiner Mannschaft? Glauben Sie, daß wir einen interstellaren Konflikt mit ihr durchstehen?"
    "Sie können ganz beruhigt sein", entgegnete Crest und bemühte sich, die Bewunderung in seinen Augen zu dämpfen. "Das, was ich eben erlebt habe, ist wie ein Traum aus der Vergangenheit der Arkoniden. So waren wir damals, als wir begannen, das galaktische Imperium aufzubauen. Heute..." Er schwieg betroffen, dann lächelte er und fuhr tapfer fort: "Sie könnten die direkten Nachkommen der einstigen Arkoniden sein."
    Während Bully die ausgeschwärmten Jagdmaschinen zurückrief, erwiderte Rhodan versonnen:
    "Vielleicht sind wir es - im übertragenen Sinne."
     
    *
     
    Die Sonne Wega wurde von zweiundvierzig Planeten umkreist, von denen nur der achte intelligentes Leben hervorgebracht hatte. Die Ferronen besaßen eine kleine Statur und waren selten größer als 1,60 Meter. Die kleinen, tiefliegenden Augen standen unter der vorgewölbten Stirn. Ein seltsamer Kontrast bot sich durch die kupferfarbenen Haare und die blaßblaue Haut, eine Folgeerscheinung der Sonnenstrahlung. Ihrer kleinen Münder wegen wirkten sie äußerst harmlos. Ihr Heimatplanet, Ferrol genannt, besaß ein heißes, tropisches Klima. Bei 1,4 g Schwerkraft kam den Ferronen ihre gedrungene Gestalt sehr zustatten.
    Doch viele lebten nicht mehr auf ihrer eigenen Welt. Als die Invasoren Ferrol besetzten, flohen sie zu ihrem Kolonialplaneten Rofus und setzten sich dort fest. Ungeduldig warteten sie hier auf ihre Befreier, die so überraschend aufgetauchten Arkoniden, die den Topsidern eine empfindliche Schlappe bereitet hatten.
    Die Ferronen besaßen fünfdimensional arbeitende Materietransmitter, mit denen man sich über große Entfernungen hinweg versetzen konnte. Ihre Raumfahrt hingegen steckte noch in den Kinderschuhen, da sie die fünfdimensionale Mathematik nicht beherrschten. Dieser offene Widerspruch hatte Rhodan viel zu denken gegeben.
    Den achtundzwanzigsten Planeten umkreiste ein eisiger Mond. Die ehemalige Atmosphäre hatte sich vor undenkbaren Zeiten niedergeschlagen und den Trabanten in eine Eiswüste mit riesigen Gebirgen verwandelt. Kein Lebewesen konnte in dieser Hölle existieren, und doch war Iridul nicht tot.
    Tief im Innern eines der Gebirge lag eine gewaltige Höhle verborgen, deren glatte Wände noch frische Schmelzspuren zeigten. Ein geräumiger Tunnel führte an die Oberfläche des Mondes, und durch eine eingebaute Schleuse konnten John Marshall oder Dr. Haggard mit einer Jagdmaschine jederzeit die Höhle verlassen, um Erkundigungsflüge durchzuführen.
    Gut verkleidet stand das Fundament des Hyperfunksenders im ewigen Eis. Daneben befanden sich die Plastikbehausungen der beiden Männer und der Ferronen. Generatoren sorgten für Licht und Wärme, Lufterneuerungsanlagen machten das Leben unter der Eisdecke erträglich. John Marshall, ein natürlicher Telepath und Mitglied des Mutantenkorps machte sich zum Erkundungsflug fertig. Haggard, der berühmte australische Landsmann, half ihm dabei.
    "Ich habe Sehnsucht nach Bully", sagte John unverkennbar wehmütig. "Wie ich mich darauf freue, sein pausbäckiges Gesicht wiederzusehen."
    "Man nimmt eben alles in Kauf, nicht mehr einsam zu sein", nickte Dr. Haggard verständnisvoll. "Wenn Bully aufkreuzt, sind auch Rhodan, Crest und Thora nicht mehr fern. Das dürfte wohl der psychologische Hintergedanke Ihrer Sehnsucht sein."
    "Besonders Thora", gab John zu und justierte seinen Helmsender. "Sie ist eine hübsche Frau."
    "Kälter als das Eis von Iridul." Haggard schüttelte sich und grinste. "Wenn Sie etwa mit dem Gedanken spielen..."
    "Keine Sorge. Ich möchte Rhodan nicht ins Gehege kommen."
    Schweigend sah der Arzt zu, wie John Marshall in die Maschine kletterte und die Luke schloß. Er trat an die Schalttafel neben dem Hyperfunksender und zog einen Hebel herab. Gleichzeitig aktivierte er das
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