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0009 - Im Würgegriff der roten Masken

0009 - Im Würgegriff der roten Masken

Titel: 0009 - Im Würgegriff der roten Masken
Autoren: Jason Dark
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Sie hören es ja selbst, Oberinspektor.« Er grinste lauernd. »Was ist eigentlich mit dieser komischen Statue geschehen.«
    »Sie ist in der vergangenen Nacht gestohlen worden«, erklärte John.
    »O wie schrecklich«, höhnte Read. »Und deshalb bemüht sich extra ein Bulle zu mir. Welch eine Ehre!«
    »Immerhin ist die Statue sehr wertvoll«, sagte John. »Und Sie bleiben bei Ihrer Aussage. Sie haben nichts gesehen, Sie waren in der Nacht auch nicht unterwegs, sondern haben hier in Ihrem Zimmer gelegen.«
    Read grinste frech. »Genau so ist es.«
    John wandte sich der Frau zu. »Sie würden die Aussage Ihres Freundes auch beeiden?«
    »Was denken Sie denn, Mister. Ich schwöre beim Andenken meiner Mutter.« Bella Stanford tat entrüstet.
    Das Fräulein Mutter wirst du kaum gekannt haben, dachte John bei sich. Er hatte nicht zum erstenmal mit Typen wie Jim Read und dieser Bella zu tun. Sie gehörten zwar nicht direkt zu den Gesetzesbrechern, aber standen am Rande der Legalität und waren auf Polizisten nicht gerade gut zu sprechen.
    John schlug ihnen noch eine Brücke. Er übergab Bella seine Karte. »Sollte Ihnen dennoch etwas einfallen, rufen Sie mich bitte in meinem Büro an.«
    Bella steckte die Karte in die linke Tasche ihres Morgenmantels. »Wir haben uns wohl zum ersten- und zum letztenmal gesehen, Mister. Ich habe nicht gern die Bullen im Haus. Sie verderben das Klima. Bis jetzt sind wir mit den Nachbarn gut ausgekommen.«
    John Sinclair erwiderte darauf nichts. Er hatte sich längst ein Bild gemacht. Ihm war schon bei seinen ersten Fragen klar geworden, daß Jim Read ihm einen Bären aufgebunden hatte.
    Der Geisterjäger ging zur Tür. Bella blieb immer einen Schritt hinter ihm, als hätte sie Angst, John würde etwas stehlen. Hart knallte sie die Tür dann hinter dem Oberinspektor ins Schloß.
    Während John die altersschwachen Stufen hinunterstieg und zu seinem Wagen ging, lief Bella in den Schlafraum zurück.
    Jim Read war aufgestanden. Er trug eine graue Schlafanzughose, die von einem zu weiten Gummiband nur mehr als dürftig gehalten wurde.
    Sofort schnauzte er Bella an. »Ich habe dir ja gesagt, daß es Ärger gibt.« Er schlug mit der rechten Faust in die linke offene Handfläche.
    Bella hob die fleischigen Schultern.
    »Ich weiß gar nicht, was du willst. Der Bulle ist doch wieder abgezogen.«
    »Aber er hat mir die Krankheit nicht geglaubt.«
    »Sein Pech.«
    »Mann, du hast gut reden. Ich bin doch jetzt unten durch. Und das Geld können wir in den Kamin schreiben.«
    »Keine Panik. Wir werden heute nachmittag gemeinsam losfahren. So wie wir es besprochen haben. Da gibt es nichts. Oder willst du dich drücken? Solange der Bulle keine Beweise hat, kann er uns mal.« Sie strich Jim Read über den bloßen Oberkörper. »Mach dir keine Sorgen, Jimmy-Boy, wir schaukeln das Ding schon.«
    Read schüttelte den Kopf. »Ich weiß nicht. Ich habe so ein ungutes Gefühl. Die Sache geht schief.«
    »Quatsch.« Bella Stanford nahm die Brandyflasche und hielt sie ihrem Freund unter die Nase. »Hier, trink erst mal einen Schluck. Dann sieht die Welt ganz anders aus.«
    »Recht hast du«, erwiderte Read und setzte den Flaschenhals an die Lippen.
    ***
    Die Luft schien zu kochen!
    Heiße, rötlich schimmernde Schwaden stiegen der hohen Decke entgegen. Die Kerzenflammen flackerten unruhig, bogen sich nach beiden Seiten und erhellten die Szene mit ihrem schaurigen Licht.
    Octupus erwachte!
    Das jahrtausendealte Ritual hatte seine Wirkung nicht verloren. Einer der ältesten Vampire der Weltgeschichte machte sich daran, sein Reich zurückzuerobern.
    Noch immer floß das Blut aus dem steinernen Körper. Es war heiß, tropfte zu Boden und verdampfte dort zu zischenden Schwaden.
    Die vier Maskierten schrien. Finstere Beschwörungsformeln drangen aus ihren weit aufgerissenen Mäulern. Rhythmisch schlugen sie die Hände gegeneinander und heulten Octupus an.
    Und der Vampir erhörte sie!
    Immer stärker flossen die Blutströme, immer dichter wurden die Schwaden.
    Heulen, schreien, stöhnen. Alle Kräfte der Hölle schienen sich in dem engen Verlies konzentriert zu haben.
    Plötzlich war alles vorbei. Die letzten Schwaden umwehten noch die vier Maskierten, drangen in ihre Körper ein und gaben ihnen die Urkraft des Dämons.
    Die Luft wurde wieder klarer. Ruhig brannten die Kerzen. In ihrem Schein war Octupus deutlich zu erkennen. Dort, wo vorher die Statue gestanden hatte, streckte er die Arme gegen die Decke.
    Das Zeichen
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