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0009 - Im Würgegriff der roten Masken

0009 - Im Würgegriff der roten Masken

Titel: 0009 - Im Würgegriff der roten Masken
Autoren: Jason Dark
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Mitarbeiter?« wollte der Geisterjäger wissen.
    »Kennen? Mein Gott, wer kann schon hinter die Stirnen der Menschen sehen. Ich pflege keinen privaten Kontakt mit den Leuten. Viele sind wirklich von ihrer Arbeit hier im Museum besessen, andere wiederum, die Hilfskräfte meine ich, für die ist es ein Job wie jeder andere.«
    »Okay. Ist Ihnen an einem Ihrer Leute etwas aufgefallen? Ich meine, hat sich jemand in der letzten Zeit verändert, sich nach Dingen erkundigt, die ihn gar nichts angehen?«
    Dr. Hartland überlegte eine Weile. »Nein«, erwiderte er dann, »alles normal.«
    »Sind die Angestellten des Museums schon überprüft worden?« wollte John wissen.
    »Ich weiß es nicht. Ich habe mich direkt an Scotland Yard gewendet und die zuständige Polizei erst gar nicht eingeschaltet.«
    »Sie meinen das Revier.«
    »Ja.«
    John hob die Schultern. »Dann werde ich wohl in den sauren Apfel beißen müssen und mich nach den entsprechenden Alibis erkundigen. Sie können Ihre Mitarbeiter zu mir schicken. Am besten, ich bleibe in Ihrem Büro. Hier bin ich ungestört.«
    »Die Idee ist gut«, pflichtete ihm der Direktor bei. »Einer hat sich allerdings heute krank gemeldet.«
    John wurde mißtrauisch. »Wer?«
    »Ein gewisser Jim Read. Er ist bei uns als Fahrer angestellt. Keine große Leuchte, aber äußerst zuverlässig.«
    »Sie sagten zuverlässig, Sir. Dann hat Jim Read selten krank gefeiert?«
    »So ist es.« Hartland verzog die Lippen zu einem ungläubigen Lächeln. »Aber Sie wollen doch damit nicht sagen, Sir, daß so ein harmloser Fahrer etwas mit dem Raub zu tun hat. Der weiß doch gar nicht, was er mit der Figur anfangen soll.«
    »Er sicherlich nicht. Aber unter Umständen seine Auftraggeber. Was hat er als Krankheitsgrund angegeben?«
    »Magenverstimmung.«
    John konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen. Die übliche Blaumachertour. Daß die Leute immer noch die gleichen Entschuldigungen hatten. Sie mußten sich langsam etwas anderes einfallen lassen. »Haben Sie seine Adresse?«
    »Meine Sekretärin wird Sie Ihnen besorgen.«
    Der Museumsdirektor drückte den Knopf der Sprechanlage und gab seine Anordnungen. Wenig später brachte die Sekretärin die Unterlagen über Jim Read.
    John las sie durch. Es war der normale Berufsweg eines normalen Menschen. Read war nicht vorbestraft, und er hatte sich auch sonst nichts zuschulden kommen lassen.
    John Sinclair legte den Ordner zur Seite. »Ich werde mir Ihren Mann doch einmal ansehen«, sagte er. »Sollte ich keinen Erfolg haben, versuche ich es auf die übliche Tour.«
    Dr. Hartland stand auf. Er reichte John die Hand. »Ich wünsche Ihnen viel Glück. Und bitte, sehen Sie zu, daß Sie die Statue wiederbeschaffen. Sie ist wirklich unersetzbar.«
    John lächelte zuversichtlich. »Wird schon schiefgehen.«
    Er verließ das Büro des Museumsdirektors. John ging durch breite, von hohen Säulen flankierte Gänge. Jeder Fußbreit Boden atmete hier Geschichte. In unregelmäßigen Abständen standen Vitrinen an der Wand. John sah darin Tongefäße, Becher, Schalen und Malereien der alten Ägypter. Es war schon phantastisch, daß sich diese Zeugen bis in die heutige Zeit erhalten hatten.
    Johns silbermetallicfarbener Bentley parkte im Garten des Museums unter den Ästen hoher Ulmen. Der Geisterjäger stieg ein, und lenkte den Wagen in Richtung Themse.
    Er wollte diesem Jim Read einen überraschenden Besuch abstatten.
    ***
    Die Statue stand auf einem Steinsockel.
    Das Licht zahlreicher schwarzer Kerzen hüllte den legendären Vampir ein. Hier auf dem unheiligen Gelände des verfallenen Hauses hatte Octupus seinen richtigen Platz bekommen. Hier sollte er zum Leben erweckt werden und die Greueltaten fortführen, mit denen er vor fünftausend Jahren Angst und Schrecken verbreitet hatte.
    Octupus befand sich nicht allein in dem Gewölbe. Die vier Kuttenträger waren bei ihm. Sie knieten vor der Figur und wiegten in einem unhörbaren Takt ihre Oberkörper nach vorn, bis ihre Stirnen den kalten Boden berührten.
    »Octupus wird leben!« murmelten vier Stimmen.
    »Octupus wird erwachen!«
    »Octupus wird der Herr der Blutsauger!«
    »Sein Geist wird aus den Dimensionen des Schreckens erwachen und in den Körper zurückkehren!«
    Die gemurmelten Worte waren die einzigen Geräusche in dem verlassenen Keller. Selbst die Ratten und das Kleingetier hatte sich verkrochen. Es schien, als spürten die Tiere die Aura des Bösen.
    Stundenlang hockten die vier Maskierten vor der Statue.
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