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0004 - Ich entdeckte den Goldmacher

0004 - Ich entdeckte den Goldmacher

Titel: 0004 - Ich entdeckte den Goldmacher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delfried Kaufmann
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suchen nach einer Gelegenheit. Sie werden diese Gelegenheit nie mehr haben, nie mehr.«
    Er kam hinter seinem Schreibtisch hervor und stürzte an mir vorbei auf sein Priestergewand.
    Damit hatte ich gerechnet. Ich hatte mich so gestellte, daß ich mich in der Nähe der Fetzen befand, und als er mich passierte, warf ich mich mit aller Wucht auf ihn.
    Mit freien Händen wäre Rimbeau ein kleiner Fisch für mich gewesen, aber meine Armen waren nach hinten gefesselt.
    Es gelang mir, ihn umzureißen. Wir fielen übereinander auf den Boden. Ich bemühte mich, ihn unter mich zu bekommen. Es gelang mir nur halb. Ich schlug mit meinem Kopf zu, und ich traf seine Nase, daß er einen ersten Schmerzenslaut ausstieß. Er gehörte nicht zu der Sorte Leute, die zu kämpfen verstehen, aber er faßte einfach nach meinen Armen und zerrte mich von sich herunter, soviel ich auch mit den Beinen zappelte.
    Er kam hoch und schlug mich zwei-, dreimal ins Gesicht. Als er sich schon auf die Knie auf gerichtet hatte, trat ich ihn vor die Brust, und er fiel wieder um. Ich schnellte hoch, spannte mich und warf mich, Kopf voran, auf ihn. Ich traf ihn recht gut auf die Brust Er keuchte, aber er besann sich auf das, was er vielleicht vor Jahrzehnten einmal gelernt haben mochte. Er deckte mich mit Hieben zu, und wenn er auch nicht genug von diesem Geschäft verstand, um mich auszuknocken, so prügelte er sich doch selbst frei.
    Wir kamen mehr oder weniger gleichzeitig auf die Beine. Er lief fort und brachte den Schreibtisch zwischen sich und mich. Er hielt die Arme auf die Platte gestützt und atmete schwer. Ich stand ihm auf der rechten Schreibtischseite gegenüber, die Arme immer noch auf dem Rücken gefesselt, und lauerte darauf, nach welcher Seite er einen Ausbruchversuch machen würde.
    »Na Mr. Rimbeau«, stieß ich zwischen den Zähnen hervor, »jetzt nützen Ihnen Ihre Alacientes nichts mehr. Sie haben es Ihnen ja selber eingebläut, daß sie diesen Raum nicht betreten dürfen. Vielen Dank dafür, Mr. Rimbeau. Jetzt wundern die Indios sich darüber, welcher Krach aus dem Raum des ›Großen Jaguars‹ dringt, aber sie werden nicht wagen, hereinzukommen.«
    Rimbeaus Augen flackerten. Ich sah, wie seine Hand nach dem Mikrophon auf seinem Schreibtisch tastete. Ich warf mich gegen den Tisch, riß ihn um mit allem, was darauf stand.
    Rimbeau war zurückgewichen.
    »Ich werde dich töten, G-man«, keuchte er. »Ich werde mir eine ganz besondere Art deines Todes einfallen lassen.«
    Seine Hand griff einen der falschen Goldbarren, die auf einem niedrigen Schrank lagen, und schleuderte ihn nach mir. Ich sprang zur Seite.
    Rimbeau schien etwas einzufallen. Er versuchte, an mir vorbei zur anderen Seite des Raumes zu kommen, an der ebenfalls mehrere Schränke standen. Vielleicht befanden sich dort Waffen irgendeiner Art. Ich durfte ihn nicht hinlassen. Ich griff ihn an. Ich rannte ihn über den Haufen, und wieder wälzten wir uns auf der Erde herum. Bei aller körperlichen Überlegenheit meinerseits war er mit seinen freien Händen abscheulich im Vorteil. Immer wieder versuchte ich, entweder mit den Füßen oder dem Kopf entscheidend zu treffen, aber es gelang mir nicht, und ich bekam mehr dabei ab als er.
    Wieder kam er von mir los und auf die Beine. Während ich mich aufrichtete, rannte er schon quer durch den Raum und riß die Türen eines schweren Schrankes auf. Ich sah die matten Läufe von Gewehren schimmern, und ich sah Rimbeaus Hand nach einem davon greifen. Ich stürzte vor, fiel ihm in den Rücken, und wir krachten in den Schrank. Er schlug schwer mit der Stirn an, und zum erstenmal fühlte ich, wie ein leichtes ' Zucken der Ermattung durch seinen Körper lief, aber noch gab er nicht auf. Während ich mich gegen ihn preßte, fuhren seine Hände im Schrank herum und bekamen ein Jagdmesser zu fassen. Er drehte sich halb unter meinem Gewicht.
    Ich setzte alles auf eine Karte. Ich stieß mich von ihm ab, kam von ihm los auf die Beine, war einen Sekundenbruchteil früher bereit als er, und als er sich aus dem Schrank hochrappelte, trat ich hart zu. Ich traf sein Handgelenk genau. Das Messer flog im hohen Bogen davon. Er wandte sich um, um nach einer neuen Waffe aus dem Schrank zu greifen. Für eine Sekunde bot er mir den Rücken. Ich zögerte einen Herzschlag lang, aber der Gedanke an Fairneß war Wahnsinn in diesem Augenblick. Ich trat zu. Er brüllte auf, griff unwillkürlich an sein Kreuz und warf sich herum. In diesem Augenblick nahm ich ihn an

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