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Zyklus der Erdenkinder 06 - Ayla und das Lied der Höhlen

Zyklus der Erdenkinder 06 - Ayla und das Lied der Höhlen

Titel: Zyklus der Erdenkinder 06 - Ayla und das Lied der Höhlen
Autoren: Jean M. Auel
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war es, was Galeya und die anderen gestern Abend bei den Kochkörben getan haben«, erklärte Jondalar. »Ayla sagt, ein Kratzer von einer Löwenkralle kann gefährlich sein, wenn sie nicht ausgekocht ist.«
»Was soll das Kochen daran ändern?«, fragte Proleva.
»Als ich klein war, bevor der Clan mich fand, wurde ich von einem Höhlenlöwen gekratzt. Daher habe ich die Narben an meinem Bein. An das Kratzen kann ich mich kaum erinnern, aber ich weiß noch, wie weh mein Bein tat, bis es verheilt war. Auch der Clan hat die Klauen und Zähne von Tieren gern aufgehoben«, erwiderte Ayla. »Als mich Iza lehrte, eine Medizinfrau zu werden, erzählte sie mir fast als Erstes, dass man sie kochen muss, bevor man sie weiterverwendet. Sie sagte, sie seien voll böser Geister, und die Hitze des Kochens treibe das Böse aus.«
»Wenn man sich überlegt, was diese Tiere mit ihren Klauen alles machen, müssen die tatsächlich voll böser Geister sein«, meinte Proleva. »Ich sorge dafür, dass Jaradals Klaue ausgekocht wird.«
»Deine Waffe hat sich bei der Löwenjagd bewährt, Jondalar«, sagte Joharran. »Diejenigen, die nur Speere hatten, wären sicher ein guter Schutz gewesen, wenn die Löwen näher gekommen wären, aber die getöteten Tiere wurden alle mit Speerschleudern erlegt. Das wird bestimmt noch weitere ermutigen, damit zu üben.«
Sie sahen Manvelar herankommen und begrüßten ihn herzlich.
»Ihr könnt die Löwenfelle hierlassen und sie auf dem Rückweg abholen«, bot er an. »Wir lagern sie unter dem tieferen Abri. Dort ist es kühl genug, sie ein paar Tage aufzubewahren, und ihr könnt sie verarbeiten, wenn ihr heimkommt.«
In der hohen Kalksteinwand, an der sie direkt vor der Jagd vorbeigekommen waren, Felsen der Zwei Flüsse genannt, weil dort der Grasfluss in den Hauptfluss mündete, befanden sich drei tiefe Felssimse übereinander, die schützende Überhänge für die darunterliegenden bildeten. Die Dritte Höhle benutzte alle drei, lebte aber größtenteils auf dem ausladenden mittleren Sims, der einen weiten Blick über die beiden Flüsse und das Gebiet um die Felswand bot. Die anderen wurden hauptsächlich zur Lagerung verwendet.
»Das wäre eine große Hilfe«, sagte Joharran. »Wir haben schon genug zu tragen, vor allem mit den Säuglingen und Kindern, und wir sind bereits spät dran. Wenn dieser Ausflug nach Pferdekopf-Felsen nicht schon seit langem geplant worden wäre, hätten wir ihn vermutlich nicht unternommen. Schließlich werden wir alle ohnehin beim Sommertreffen sehen, und wir haben vor dem Aufbruch noch viel zu tun. Aber die Siebte Höhle wollte gerne, dass Ayla sie besucht, und Zelandoni möchte ihr den Pferdekopf zeigen. Und da es so nah ist, wollen sie auch noch nach Herdfeuer der Ältesten gehen und die Zweite Höhle besuchen, um Ayla zu zeigen, was die Vorfahren in die Wand ihrer unteren Höhle geritzt haben.«
»Wo ist die Erste Unter Denen, Die Der Großen Erdmutter Dienen?«, fragte Manvelar.
»Sie ist bereits dort, schon seit ein paar Tagen«, erwiderte Joharran. »Sie berät sich mit einigen der Zelandonia. Es geht um das Sommertreffen.«
»Wo wir gerade davon sprechen, wann plant ihr aufzubrechen?«, fragte Manvelar. »Vielleicht können wir zusammen reisen.«
»Ich breche immer gerne früh auf. Bei einer so großen Höhle brauchen wir zusätzliche Zeit, um einen passenden Platz zu finden. Und nun haben wir auch noch Tiere zu bedenken. Ich war schon einmal bei der Sechsundzwanzigsten Höhle, bin aber mit dem Gelände nicht sehr vertraut.«
»Für das Treffen ist ein großes Feld direkt am Westfluss vorgesehen«, berichtete Manvelar. »Dort haben viele Sommerhütten Platz, doch ich glaube nicht, dass es für Pferde geeignet ist.«
»Mir gefiel der Lagerplatz, den wir letztes Jahr fanden, auch wenn er ein bisschen abseits lag, aber ich weiß nicht, wie es in diesem Jahr aussieht. Eigentlich wollte ich das Gelände schon früher auskundschaften, doch dann hatten wir im Frühjahr diese schweren Regenfälle, und ich wollte mich nicht durch den Schlamm quälen«, sagte Joharran.
»Wenn es euch nichts ausmacht, etwas weiter weg zu lagern, gäbe es einen geschützteren Platz, nicht weit von Sonnenblick, der Behausung der Sechsundzwanzigsten Höhle. Sie befindet sich in einer Felswand am Ufer des alten Flussbettes, ein wenig abseits vom jetzigen Flussverlauf.«
»Das könnten wir ausprobieren«, meinte Joharran. »Sobald wir beschlossen haben, wann wir aufbrechen, werde ich einen Läufer
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