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Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter

Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter

Titel: Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter
Autoren: Jean M. Auel
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wohl kaum nötig. Ich habe von dem Sohn von Dalanars Herdfeuer gehört. Zweifellos bist du von seinem Geist. Du siehst ihm sehr ähnlich."
    Jondalar grinste. "Das sagt jeder, aber seine Nase ist doch etwas größer als meine, nicht wahr?"
    "Keineswegs. Deine ist größer als meine", behauptete Dalanar und schlug dem jüngeren Mann auf die Schulter. "Kommt herein. Das Essen wird sonst kalt."
    Ayla blieb noch einen Moment draußen, um mit Echozar zu reden, und als sie gerade hineingehen wollte, hielt Joplaya sie auf.
    "Ich möchte mit Ayla sprechen, und später auch noch mit dir. Echozar" sagte sie. Schnell ließ er die beiden Frauen allein, und Ayla sah noch die Bewunderung in seinen Augen, als er Joplaya anblickte.
    "Ayla, ich ..." begann Joplaya. "Ich meine, ich weiß, warum Jondalar dich liebt. Ich möchte euch beiden viel Glück wün-schen."
    Ayla betrachtete die dunkelhaarige Frau. Sie spürte eine Ver-änderung an ihr, einen Rückzug, ein Gefühl bitterster End-gültigkeit. Plötzlich ging ihr auf, warum diese Frau sie so unruhig gemacht hatte.
    "Danke, Joplaya. Ich liebe ihn sehr, und es wäre schwer für mich, ohne ihn zu leben. Ich würde eine Leere in mir spüren, die kaum zu ertragen wäre."
    "Ja, kaum zu ertragen" sagte Joplaya und schloß einen Moment lang die Augen.
    "Wollt ihr nicht zum Essen kommen?" fragte Jondalar, der gerade aus der Höhle trat.
    "Geh schon voraus, Ayla. Ich muß erst noch etwas erledigen."
     

44. KAPITEL
     
    Echozar warf einen Blick in den großen Obsidian und sah schnell wieder weg. Die Raffelung in dem glänzenden schwarzen Glas verzerrte sein Bild, ohne es verändern zu können, und er konnte seinen Anblick heute nicht ertragen. Er trug ein Hemd aus Hirschleder, das mit Pelz besetzt und mit hohlen Vogelknochen, gefärbten Federn und scharfen Tierzähnen geschmückt war. Noch nie hatte er etwas so Schönes besessen. Joplaya hatte es für ihn gearbeitet, für die offizielle Adoptionszeremonie, die ihn zum Mitglied der Ersten Höhle der Lanzadonii machte.
     
    Als er in die Mitte der Höhle trat, strich er über das weiche Leder und dachte dabei an die Hände, die es berührt hatten. Es tat fast weh, an Joplaya zu denken. Er hatte sie vom ersten Augenblick an geliebt. Sie hatte mit ihm gesprochen, ihm zugehört, ihm geholfen, seine Schüchternheit zu überwinden. Er hätte sich nie zu dem Sommertreffen der Zelandonii getraut, wenn sie nicht gewesen wäre; und als er sah, wie die Männer sie umschwärmten, wäre er am liebsten gestorben. Es hatte Monate gedauert, bis er den Mut fand, sie zu fragen; doch wie konnte jemand mit seinem Aussehen es wagen, von einer solchen Frau auch nur zu träumen? Als sie ihn nicht abwies, machte er sich Hoffnungen. Aber sie hatte sich mit der Antwort nun schon so lange Zeit gelassen, daß er es fast als ein Nein empfand.
    Dann, an dem Tag, als Ayla und Jondalar ankamen, fragte sie ihn, ob er sie immer noch wollte, und er konnte es kaum fassen. Ob er sie wollte! In seinem ganzen Leben hatte er nichts so sehr gewollt. Er wartete auf eine Gelegenheit, mit Dalanar unter vier Augen zu sprechen. Doch die Gäste waren immer um ihn. Er wollte sie nicht stören. Und er hatte Angst davor, ihn zu fragen. Nur der Gedanke an ein Glück, das größer war, als er es in seinen kühnsten Träumen für möglich gehalten hatte, gab ihm den Mut.
    Dann sagte Dalanar, daß sie Jerikas Tochter sei und er mit ihr darüber sprechen müsse, und fragte nur, ob Joplaya ein-verstanden wäre und ob er sie liebte. Ob er sie liebte? Ob er sie liebte! Oh, Mutter, ob er sie liebte!
    Echozar nahm unter den erwartungsvollen Menschen seinen Platz ein und spürte sein Herz schneller schlagen, als er Dalanar aufstehen und an ein Herdfeuer in der Mitte der Höhle treten sah. Vor dem Feuer steckte eine kleine Holzfigur einer rundlichen Frau im Boden. Die üppigen Brüste, der volle Bauch und die schwellenden Gesäßbacken der Donii waren naturgetreu nachgebildet, doch der Kopf zeigte kein Gesicht, und die Arme und Beine waren nur angedeutet. Dalanar stand neben dem Herdfeuer, der versammelten Gemeinschaft zugekehrt.
    "Zuerst möchte ich ankündigen, daß wir in diesem Jahr wieder zum Sommertreffen der Zelandomi gehen", begann er, "und wir laden alle ein, mit uns zu kommen. Es ist eine weite Reise; ich hoffe aber, eine jüngere Zelandoni zu bewegen, mit uns zurückzukehren und bei uns zu leben. Wir haben keine Lanzadoni und brauchen Eine, Die Der Mutter Dient. Wir vermehren uns, bald wird
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