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Zwischen Vernunft und purem Verlangen

Zwischen Vernunft und purem Verlangen

Titel: Zwischen Vernunft und purem Verlangen
Autoren: Kelly Hunter
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verwundert. „Wir haben ja kaum das Fundament gelegt. Noch ist nichts Spektakuläres zu sehen.“
    „Typisch Architekt.“ Evie verdrehte die Augen. „Euch geht es nur ums fertige Bauwerk. Aber das muss schließlich erst mal errichtet werden. Keine Sorge, Caroline, du wirst dich nicht langweilen. Es ist nämlich schon einiges zu sehen.“
    „Warum bist du so scharf auf die Besichtigung, Mum?“, wollte Logan wissen.
    „Weil mich Evies Arbeit interessiert“, erklärte seine Mutter. „Erstaunlich, dass sie überhaupt zum Arbeiten kommt. Eigentlich ist es doch ein Vollzeitjob, euch beide in Schach zu halten.“
    „Da hört ihr es mal aus berufenem Mund.“ Frech schnitt Evie den beiden Brüdern ein Gesicht. „Ach, Caroline? Hast du schon gehört, dass Logan auf der Suche nach einer Immobilie am Hafen ist? Max unterstützt das Vorhaben. Offenbar wollen sie gemeinsam ein Boot anschaffen.“
    „Ein richtig gutes Boot“, warf Max ein. „Passend zu dem Haus in bester Lage.“
    „Davon hast du mir noch gar nichts erzählt, Logan“, sagte Caroline beleidigt.
    „Ich wollte damit warten, bis ihr den Mantel zum halben Preis ergattert habt“, behauptete Logan.
    „Ständig diese Entschuldigungen.“ Evie seufzte gespielt entnervt. „Logan, du brauchst diese Immobilie genauso dringend wie ich einen Designermantel für fünftausend Dollar.“
    „Ich möchte sie aber trotzdem haben.“ Logan lächelte selbstsicher. „Soll ich dir einen Mantel zum halben Preis kaufen, wenn ich schon mal dabei bin?“
    „Nein danke! Ich lasse mir von niemandem einen Mantel schenken. Schon gar nicht, wenn ich bereits einen habe.“
    „Wie sieht es mit Schmuck aus?“, fragte Caroline. „Lässt du dir den schenken? Brandneu, noch nie getragen und kein Erinnerungsstück? Ich habe dir nämlich ein Schmuckstück gekauft.“
    „Wirklich?“ Als Caroline vor Monaten versucht hatte, ihr den unglückseligen Ring zu schenken, war das reinste Chaos ausgebrochen.
    „Jetzt machst du mir aber Angst“, stöhnte Max.
    „Keine Sorge.“ Caroline beruhigte ihren jüngeren Sohn sofort. „Dieses Mal habe ich keine Hintergedanken dabei. Ich möchte mich nur bei Evie bedanken, weil sie mein Haus gehütet und sich um den Garten gekümmert hat, während ich außer Gefecht gesetzt war. Es ist wirklich nur eine Kleinigkeit.“
    Unwillkürlich ließ Evie den Blick zu Logan gleiten. Der zog eine Augenbraue hoch, um Evie zu bedeuten, dass sie das Geschenk ruhig annehmen konnte.
    „Dann komm mit, Evie!“ Caroline drückte Max einen Stapel Servietten in die Hand. „Das Geschenk ist in meinem Schlafzimmer. Ich möchte es dir gleich geben, sonst überlegst du es dir nachher doch noch anders.“
    „Kleiner Tipp von mir, Evie“, raunte Max ihr amüsiert zu. „Dieses Apartment befindet sich im zweiundzwanzigsten Stock. Du solltest es dir also gut überlegen, bevor du irgendetwas aus dem Fenster wirfst.“
    „Bin ich wirklich so unzivilisiert?“, erkundigte sie sich gespielt beleidigt.
    Sie fing Logans amüsierten Blick auf, der deutlich widerspiegelte, dass Logan die Frage bejahte, aber nichts gegen dieses Verhalten einzuwenden hatte.
    „Ich kann mich sehr wohl benehmen“, murmelte Evie vor sich hin, als sie an Logan vorbeistolzierte. Blitzschnell hielt er sie fest und küsste sie auf die Schläfe. „Soll ich dir jetzt auch Schmuck kaufen?“, fragte er leise.
    „Nein. Mir genügen dein Herz und deine schwarze Seele.“ Lächelnd befreite sie sich und folgte Caroline. Mittlerweile fiel es ihr leicht, sich von Logan zu lösen, denn sie wusste, dass er nachts mit ihr das Bett teilte und ihr morgens den Kaffee ans Bett brachte. So lässt sich das Leben aushalten, dachte sie.
    „Kommst du, Evie?“, rief Caroline aus dem Schlafzimmer.
    Evie machte sich auf den Weg, blieb jedoch zögernd an der Tür stehen. Es war ihr unangenehm, in Carolines Privatsphäre einzudringen. Selbst wenn in den vergangenen Wochen fast so etwas wie Freundschaft zwischen ihnen entstanden war.
    „Das ist aber wirklich nicht nötig, Caroline.“
    „Ich weiß. Aber lass mir doch die Freude“, bat sie lächelnd.
    „Dein Haus zu hüten hat wirklich keine große Mühe gemacht.“
    „Trotzdem.“ Caroline hielt ihr ein blaues Kästchen entgegen, das mit einer weißen Schleife verziert war. „Es geht doch gar nicht um das Haus, Evie. Das weißt du ganz genau. So, nun mach es auf!“
    Behutsam zog Evie an der Schleife und fragte sich beunruhigt, was Caroline im Schilde
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