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Zwergenkinder (04) - Der Kristall der Zwerge

Zwergenkinder (04) - Der Kristall der Zwerge

Titel: Zwergenkinder (04) - Der Kristall der Zwerge
Autoren: Alfred Bekker
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können.«
    Die Gefährten folgten Akok und den Kriegern ins Maul des Leviathans.
    Mit einem kleinen Sprung auf den Unterkiefer gelangten auch die Elbenpferde hinein. Ambaros tat sich schon etwas schwerer, sodass Arro und Olfalas ihm helfen mussten.
    »Das wäre aber nicht nötig gewesen«, behauptete der Zentaur anschließend.
    Sie gingen in das große, hallenartige Innere des Leviathans, während sich das Maul hinter ihnen schloss.
    Olba ließ fasziniert den Blick schweifen. »So habe ich es gesehen«, flüsterte sie Tomli zu.
    Man konnte das grünlich leuchtende Blut in den Adern fließen sehen. Dann setzte sich der Leviathan in Bewegung. Es gab einen Ruck, und die Gefährten mussten kurz um ihr Gleichgewicht kämpfen, um nicht hinzufallen.
    Offenbar hatten sich alle Stammesmitglieder, die in diesem Leviathan lebten, im Rachen versammelt, auch die Frauen und Kinder. Sie betrachteten die Fremden voller Neugier.
    Akok ging an ihnen vorbei und gab seinen Gästen ein Zeichen, ihm zu folgen.
    Ein kleiner Junge wagte sich vor und berührte mit großen Augen die Streitaxt auf Arros Rücken. Daraufhin leuchtete das Dunkelmetall plötzlich auf, und die Klinge war für Augenblicke von einem bläulichen Lichtflor umgeben.
    Erschrocken zuckte der Junge zurück und rannte zu seiner Familie.
    Der Krieger mit den zwei Kreuzen hatte gesehen, was passiert war. »Diese Waffe enthält mächtige Magie.«
    »So ist es«, antwortete der Schmiedelehrling. »Und ich würde niemandem raten, sie anzufassen, es sei denn, er ist ein Nachfahre Ubraks.«
    »Und du bist ein Nachfahre von diesem Ubrak?«, fragte der Krieger.
    »Allerdings«, antwortete Arro und fügte mit Stolz hinzu: »Ubrak war der größte Schmied und der bekannteste Magier der gesamten Zwergenheit.«
    »Auch in den Legenden, die man in den Bäuchen der Leviathane erzählt, kommt ein Zwerg mit Namen Ubrak vor«, sagte der Leviathan-Reiter. »Aber er ist eher ein Tölpel, der mit seiner Magie großen Schaden angerichtet hat. Das muss dann wohl ein anderer Zwerg gleichen Namens gewesen sein.«
    »Bestimmt«, sagte Arro kleinlaut.

Auf der Spur des Gargoyles
    S ie saßen in einem Kreis mit den Wortführern der Leviathan-Reiter. Nahezu der gesamte Stamm umringte sie.
    Tomli warf immer wieder einen Blick auf das riesige Aderngeflecht um sich herum. Das darin schimmernde Blut erhellte die gesamte Bauchhöhle des Leviathans.
    »Fürchtet Ihr Euch nicht davor, eines Tages im Magen des Leviathans zu landen, wenn dessen Hunger zu groß wird?«, fragte Arro den Krieger mit den zwei Kreuzen auf der Stirn.
    »Die Leviathane haben keine Mägen«, erklärte dieser. »Sie ernähren sich vom Sonnenlicht, das durch ihre Haut dringt. Das ist die einzige Nahrungsquelle, die für sie in der Tiefen Wüste in ausreichendem Maße zur Verfügung steht.«
    »Das beruhigt mich ungemein«, meinte Arro. »Ich finde es übrigens erstaunlich, dass Ihr die Sprache der Rhagar beherrscht, obwohl es doch heißt, dass sich die Leviathan-Reiter kaum noch aus der Tiefen Wüste herausgewagt haben, seit sie vom Bronzefürsten besiegt wurden.«
    »Das sind Legenden, die man sich unter Zwergen und Menschen erzählt, die aber mit der Wirklichkeit kaum etwas gemein haben«, erwiderte der Krieger. »Ab und zu kommen kleinere Gruppen von Wüsten-Orks in die Tiefe Wüste, entweder um uns zu berauben oder mit uns Handel zu treiben. Mit ihnen unterhalten wir uns in der Rhagarsprache.«
    »Menschen oder Zwerge verirren sich allerdings kaum jemals in unser Gebiet«, mischte sich Akok ein. Er wandte sich Lirandil zu, der neben ihm Platz genommen hatte. »Und was dein sonderbares Volk betrifft …«
    »Wir sollten über die Vergangenheit nur so weit sprechen, wie es nötig ist, um die Probleme der Gegenwart zu lösen«, empfahl Lirandil. »Ansonsten bin ich dafür, dass wir vorbehaltlos unser Wissen austauschen.«
    Tomli betrachtete fasziniert das schimmernde Bauchgewölbe. Man konnte sehen, wie sich die Muskeln des Leviathans anspannten. Im hinteren Teil des Körpers, der den vorderen voranschob, war es nun sicherlich ziemlich ungemütlich. Aber auch dort, wo sich die Gefährten und die Leviathan-Reiter aufhielten, gab es oft genug einen Ruck, bei dem man leicht das Gleichgewicht verlieren konnte.
    Die Kinder allerdings schienen sich daran gewöhnt zu haben. Manchmal taumelten sie, blieben aber auf den Beinen. Während es die erwachsenen Leviathan-Reiter vorzogen, zu sitzen, solange das Monstrum in Bewegung war, rannten die
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