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Zweifel

Zweifel

Titel: Zweifel
Autoren: Ally Blue
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werden. Ich geh ‘ schnell was fr ü hst ü cken. « Eigentlich habe ich morgens nie Hunger, aber ein Br ö tchen brauche ich schon, um auf den Beinen zu bleiben. Bis zum Mittag halte ich sonst nicht durch.
    Ich habe gerade herzhaft hinein gebissen, als Lisa das erste Mal in die K ü che stolpert. » Du hast Stammkundschaft, Ruben. «
    » Bitte? « , nuschle ich mit vollem Mund.
    » Da ist so ’ n geiler Typ, der darauf besteht, von dir bedient zu werden. « Sie grinst von einem Ohr zum anderen. Aber das, was sie sagt, klingt v ö llig absurd.
    Ich blicke unbeteiligt zu ihr auf. » Willst du mich veralbern? «
    » Nein, ehrlich. Gro ß , schwarze Haare, blaue Augen, umwerfendes L ä cheln. Kommt mir auch irgendwie vage bekannt vor. «
    » Aus der Radiowerbung im Kino? « Mein Herz setzt einen Schlag aus und mein Gehirn wird blank.
    Sie stutzt und nickt dann begeistert. » Jetzt wo du ’ s sagst! Stimmt! Das ist der Typ, der die Nachrichten bei Sazu spricht. «
    Der Typ, der die Nachrichten spricht, dessen Stimme mich in meine Tr ä ume verfolgt und der mir an den Hintern gefasst hat. Ich schlucke und versuche, die Verwirrung in meinem Inneren zu bek ä mpfen .
    ‚ Bleib rational, Ruben. Es muss eine vern ü nftige Erkl ä rung daf ü r geben ‘ . Irritiert runzle ich die Stirn und versuche, nachzudenken. F ü hlt er sich noch schlecht wegen dem Geschirr? Unsinn. Er hat mir Trinkgeld im doppelten Wert gegeben. Rumr ä tseln bringt da wohl nichts – und ist auch unm ö glich, solange Lisa mich immer noch so angrinst.
    » Was hat er konkret gesagt? «
    » Er hat gefragt, ob der niedliche Kellner von gestern heute auch arbeitet « , berichtet sie schmunzelnd. » Ich hatte keine Ahnung, wen er meint, und hab ‘ Markus gefragt, der wiederum meinte, dass du gestern Doppelschicht hattest. «
    » Niedlich? « , wiederhole ich.
    » Na ja … Gehst du jetzt vielleicht mal los und guckst, was er will? « , spottet sie.
    Seufzend erhebe ich mich. Offensichtlich hat er einen falschen Eindruck von mir bekommen. Sobald der korrigiert ist, wird er sich wohl nie wieder blicken lassen. Ich bin n ä mlich nicht niedlich. Das ist ja mein Problem. Ich bin sogar das Gegenteil, weshalb es auch nie jemand lange mit mir aush ä lt. Ich habe kein soziales Talent.
    » Hallo « , brumme ich, als ich seinen Tisch ansteuere. » Einen schwarzen Kaffee wie gestern? «
    » Ehrlich gesagt, h ä tte ich erst mal gerne deinen Namen. « Er grinst verhalten. Seine Augen mustern mich verschmitzt. Versucht er, mit mir zu flirten? Ach, Unsinn. Sicher nicht.
    » Ruben « , antworte ich knapp.
    » Hi, ich bin Kilian « , stellt er sich vor. Das war mir bekannt. Ich nicke. Er wartet auf irgendwas. Vielleicht darauf, dass mir etwas Geistreiches einf ä llt. Nat ü rlich f ä llt mir nichts ein. Und geistreich geht schon mal gar nicht. Schlie ß lich gibt er auf.
    » Ich hoffe, du nimmst es mir nicht ü bel, dass ich dir gestern an den Hintern gefasst habe. Tut mir leid …«
    » Nein, schon okay. «
    » Gut, eigentlich tut es mir auch gar nicht leid « , gesteht er schmunzelnd. Wunderbar, dann hat ihm mein Hintern also gefallen. Ich merke, wie sich ein schmales L ä cheln auf meine Lippen stiehlt. Das scheint ihm Mut zu machen. » Wie lange arbeitest du heute? «
    » Recht lang. Bis abends. «
    » Wieder eine Doppelschicht? « Ach ja, er hat das Gespr ä ch mit meinem Chef belauscht. Ich nicke.
    Kilian – anscheinend darf ich ihn duzen – mustert mich kritisch. » Und warum? Der Job ist doch anstrengend …«
    » Geht schon « , behaupte ich. Soll ich einem quasi Fremden etwa meine Lebensumst ä nde erkl ä ren? Wohl kaum. » Ich arbeite sonst nicht so viel. Nur diese Woche und die n ä chste, weil ich das Geld brauche « , erkl ä re ich schulterzuckend und sehe mich um. Allm ä hlich f ü llt sich das Caf é und Lisa flitzt schon von Tisch zu Tisch. » Also, was kann ich dir bringen? Ich muss weitermachen. «
    » Einen Kaffee ohne alles. « Er l ä chelt. » Sorry, dass ich dich aufhalte. «
    » Schon okay « , murmle ich wieder und eile zur Theke.
    » Du hast einen Stammkunden? « Markus grinst mich an.
    » Er ist nicht mein Stammkunde und will Kaffee – schwarz. «
    » Schon fertig. « L ä chelnd schiebt Markus ihn mir r ü ber. » Ich hab ‘ euch belauscht. Der Kerl flirtet mit dir, sei mal ein bisschen lockerer! «
    » Kann ich nicht « , nuschle ich mehr zu mir selbst.
    » Das ging schnell « , stellt Kilian fest, als ich ihm unverz ü glich
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