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Zwei sündige Herzen: Roman (German Edition)

Zwei sündige Herzen: Roman (German Edition)

Titel: Zwei sündige Herzen: Roman (German Edition)
Autoren: Tessa Dare
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violetter Teint nahm einen kränklichen Blauton an.
    »Rhys«, mahnte Meredith mit einem Kopfnicken zu dem Jugendlichen. »Bitte.«
    Er lockerte unverzüglich seinen Griff.
    »Verdammt«, knurrte Rhys, als Darryl zu Boden sank und mit rasselnden Zügen die Luft in seine Lunge sog. »Du kannst von Glück sagen, dass ich ausgerechnet in dieser Woche damit aufhöre, Männer mit meinen bloßen Händen zu töten.«
    » Bei Gott!« Darryl wand sich am Boden, er umklammerte mit beiden Händen seinen Bauch und japste wie ein Fisch auf dem Trockenen. » Kann nicht. Atmen.«
    Rhys funkelte ihn an. »Das brennt, nicht wahr?«
    Statt einer Antwort nickte Darryl heftig mit dem Kopf.
    »Gut. Da bin ich ungemein froh.« Rhys wandte sich zu Meredith. »Ich kenne dieses Gefühl, Merry.« Er sprach leise und ausschließlich zu ihr. »Ich bin häufiger am Rande des Todes balanciert, als ich zu zählen vermag. Und jener Schritt zurück ins Leben bereitet einem Höllenqualen. Der Schmerz von einer Verletzung ist in Sekunden vorbei. Alles, was danach kommt, ist der Schmerz der Genesung.« Er bedachte sie mit einem sanften Blick, der um Versöhnung bat. »Ich hatte das vergessen, verstehst du? Ins Leben zurückzukehren … Es schmerzt.«
    Sie nickte, sie verstand ihn vollkommen. Er hatte eine geschundene Seele, und ihre Liebe … musste gebrannt haben wie Gin in einer offenen Wunde. Gleichwohl war er zurückgekehrt, willens, sich mehr davon zu nehmen, einerlei, wie es ihn innerlich schmerzte. Weil er der tapferste Mann auf Gottes Erde war.
    Endlich gehörte er ihr. Ihr Herz quoll über vor Freude.
    Auf dem Boden stöhnte Darryl.
    »Raus hier«, herrschte Rhys ihn an. »Raus mit dir, verschwinde. Wenn du nicht bis zum Jüngsten Tag selber in jenen Ruinen herumspuken willst, dann lass dich besser nicht von mir erwischen.«
    Weiterhin um Atem ringend, kroch Darryl bäuchlings zu der Leiter. In einem quälend langsamen Tempo verschwand er vom Dachboden. Ein dumpfer Schlag bezeugte, dass er die letzten paar Sprossen überstürzt bewältigt hatte. Endlich vernahmen sie, wie die Tür in den Angeln schwang.
    Als Meredith und Rhys schließlich allein waren, drehte er sich zu ihr herum. Zwischen seinen Brauen entstand vor lauter Konzentration eine tiefe Falte.
    »Ich liebe dich«, sagte er unverblümt. »Ich muss dir das zuerst eingestehen. Weil es das Allerwichtigste ist. Ich liebe dich.«
    Lieber, geliebter Mann. Er sprach die Worte so aus, als wären sie ein schicksalsschweres Vermächtnis für ihr Leben. »Es stimmt mich ungemein glücklich, das zu hören.«
    Er seufzte erleichtert und stellte sich dicht neben sie. Unterdes schaute er sich auf dem Dachboden um. »Du hängst Vorhänge auf?«
    Sie nickte und legte ihre Schere auf den Fenstersims. »Die Spitze, die du in Bath gekauft hast.«
    »Hübsch.«
    Er verharrte neben dem Fenster und hielt den Blick über ihre Schulter gerichtet. So nahe bei ihr, ohne sie indes zu berühren. Ihr Atem beschleunigte sich, und ihr Herz begann, schneller zu schlagen. Jede Faser von ihr prickelte in freudiger Erwartung.
    Er sagte beiläufig: »Ich denke, das wäre ein idealer Platz für eine Frisierkommode. Ein kleiner Stuhl, ein Spiegel.« Seine großen Hände zeichneten die Umrisse in den leeren Raum. Oh, wie sie es herbeisehnte, diese Hände auf ihrer Haut zu fühlen. »Deine silberne Haarbürstengarnitur kann hier liegen.«
    »Gleich neben deinem Rasieretui.«
    Seine große Hand griff nach ihrer. Sie blickte in warme braune Augen auf.
    » Merry.«
    Ihr Herz schwoll an, als er sie endlich in seine Arme schloss. Dort wollte sie sein. Er senkte seinen Kopf, bis sein kratziges Kinn ihre Schläfe streifte. So standen sie beieinander und lauschten auf den Atem des anderen. Sie genossen die Erleichterung, die Freude, die erhebende Gewissheit, dass sich alles zum Guten gewendet hatte.
    Sie schmiegte ihre Stirn an sein zerrissenes Revers und die stählernen Muskeln, die sich darunter verbargen. »Ich wusste, du würdest zurückkommen«, flüsterte sie. »Ich wusste es genau.«
    Seine Hände umfassten ihre Taille, schoben sie etwas zurück, damit sie ihn anschauen konnte. »Ich dachte, du glaubst nicht an Schicksal oder Fügung.«
    »Tue ich auch nicht. Aber ich glaube an dich.«
    »Gut.« Sein Adamsapfel zuckte, als er seinen Blick tief in ihren senkte. »Wen interessiert das Schicksal! Gott und der Teufel und sämtliche ihrer Speichellecker könnten sich jetzt und hier versammeln, um mich in ein ungewisses Schicksal
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