Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zutritt verboten

Zutritt verboten

Titel: Zutritt verboten
Autoren: K. H. Scheer
Vom Netzwerk:
be­jah­ten völ­lig mo­no­ton und aus­drucks­los.
    Ul­jit­schin ver­schwand für ei­ni­ge Mi­nu­ten. Wir hör­ten ihn drau­ßen mit ei­ner an­de­ren Per­son spre­chen. Sie stan­den di­rekt vor dem of­fe­nen Luk. Ei­ne vor­sich­ti­ge Kopf­dre­hung of­fen­bar­te mir die wirk­li­che Ge­stalt ei­nes De­ne­bers.
    Er war ab­so­lut men­schen­ähn­lich, nur wirk­te die hoch­ge­wach­se­ne Ge­stalt dürr, zart und zer­brech­lich. Die weit vor­ge­wölb­te Stirn über­schat­te­te ein ver­hält­nis­mä­ßig klei­nes Ge­sicht mit großen, nicht­mensch­li­chen Au­gen.
    Er trug ei­ne Art Kom­bi­na­ti­on und hat­te ei­ni­ge leuch­ten­de Sym­bo­le an der lin­ken Schul­ter.
    Sie wa­ren mir schon be­kannt, die­se grau­sa­men In­tel­li­gen­zen, die nur noch auf das Her­an­rei­fen von Zehn­tau­sen­den ih­rer ein­ge­la­ger­ten Keim­lin­ge war­te­ten.
    Sie wa­ren jetzt schon sehr ak­tiv. Was muß­te erst wer­den, wenn sie wie­der stark wa­ren? Die al­ten Mar­sia­ner hal­ten es trotz ih­rer rie­si­gen Raum­flot­te nicht ge­schafft, die­se er­obe­rungs­lüs­ter­nen Le­be­we­sen aus dem fer­nen Sys­tem der Son­ne De­neb rest­los zu ver­nich­ten. Mit­samt ih­ren Keim­lin­gen hat­te sie sich in den Tief­schlaf be­ge­ben und ein­fach ab­ge­war­tet, bis die ra­dio­ak­ti­ve Ver­seu­chung auf ein un­ge­fähr­li­ches Strah­lungs­maß ab­ge­klun­gen war.
    Sie wa­ren so­gar so schlau ge­we­sen, sich nicht in strahl­si­che­ren Un­ter­grund­städ­ten zu ver­ber­gen, da sie die ge­fähr­li­che Ak­ti­vi­tät der Ver­seu­chung auf et­wa 187.000 Jah­re be­rech­net hat­ten. In die­ser Zeit wä­ren sie in den Tief­bun­kern de­ge­ne­riert. Viel­mehr hat­ten sie ih­ren Nach­wuchs kon­ser­viert und ih­re Zeit ab­ge­war­tet.
    Ent­täu­schend war für sie nur die Fest­stel­lung, daß bei ih­rem end­gül­ti­gen Er­wa­chen die ir­di­sche Mensch­heit längst der Stein­zei­te­po­che ent­wach­sen war. Wir hat­ten so­gar schon den Mond er­obert, und die ers­ten Raum­schif­fe stie­ßen bis zum Mars vor.
    Die­se Tat­sa­chen hat­ten ih­re ur­sprüng­li­chen Plä­ne um­ge­wor­fen.
    Ul­jit­schin schloß das Luk und schal­te­te ei­ne große Bild­flä­che an der einen Quer­wand ein. Sie be­gann far­big und drei­di­men­sio­nal zu ar­bei­ten.
    Er schi­en sehr ner­vös zu sein. Im­mer wie­der mus­ter­te er uns miß­trau­isch. Sei­ne Hän­de lie­ßen den Ma­schi­nen­ka­ra­bi­ner nicht los.
    Auch bei den Mu­tan­ten war ei­ne ge­wis­se Un­ru­he spür­bar.
    Man­zo konn­te ich durch die Git­ter hin­durch be­ob­ach­ten. Dies­mal war er wirk­lich geis­tig ab­we­send. Den lee­ren Blick kann­te ich. Al­so gab er ei­ne Te­le­pa­thie­sen­dung über die bis­he­ri­gen Er­eig­nis­se durch. Ich konn­te auf mei­nen ge­fahr­brin­gen­den Sen­der ver­zich­ten.
    Im Schiff klang ein lei­ser Brumm­ton auf. Als er sich zu heu­len­den Ge­räuschen stei­ger­te, setz­te Ul­jit­schin rasch ei­ne me­tal­lisch glän­zen­de Hau­be auf. Er schütz­te da­mit sein emp­find­li­ches Ge­hirn vor den ho­hen Schwin­gun­gen des an­lau­fen­den Trieb­werks.
    Ich dach­te an den star­ken Schall­wer­fer in Man­zos Hö­cker. Not­falls konn­te er uns von Nut­zen sein. Das Heu­len blieb; dann ver­wan­del­te sich das Fern­bild. Ich saß un­ge­fähr in der rich­ti­gen Blick­rich­tung, so daß ich nicht den Kopf zu dre­hen brauch­te. Das war vor­teil­haft.
    Der Raum­er stieg senk­recht aus dem Fels­kes­sel her­aus. Der Bo­den fiel förm­lich zu­rück. So­fort dar­auf wa­ren die ge­sam­ten Nig­lin-Ber­ge zu über­se­hen. We­sent­li­che Aus­schnit­te der Ober­flä­che folg­ten.
    Plötz­lich tauch­te am fer­nen Ho­ri­zont der strah­len­de Glut­ball der Son­ne auf.
    Et­was spä­ter hing der Mond als mäch­ti­ge Ku­gel un­ter uns. Der Raum­er schi­en auf Kurs zu ge­hen. Ich konn­te nun auch die Si­chel der Er­de aus­ma­chen.
    Al­les zeug­te da­von, daß wir mit star­ken Be­schleu­ni­gun­gen flo­gen, doch ich ver­spür­te nicht den ge­rings­ten An­druck.
    Ich woll­te Han­ni­bal spöt­tisch an­grin­sen, muß­te es je­doch un­ter­las­sen, da sich der Ka­pi­tän in dem Au­gen­blick prü­fend
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher