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Zutritt verboten

Zutritt verboten

Titel: Zutritt verboten
Autoren: K. H. Scheer
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glau­ben. Was den­ken Sie wohl, was los war, bis wir end­lich Ih­re Schock­ge­weh­re um­ge­baut hat­ten. Bis die Spe­zi­al­bom­be fer­tig war und all die an­de­ren Ge­rä­te! Wir hat­ten Glück, daß Sie nicht wirk­lich auf dem Mars lan­de­ten. Mit Pho­bos hat­te nie­mand ge­rech­net, nicht ein­mal das Ro­bot­ge­hirn. Nicht zu fas­sen! Sie dürf­ten ei­ni­ge Jahr­hun­der­te lang die ein­zi­gen Men­schen sein, die je­mals einen licht­schnel­len Raum­flug er­lebt ha­ben.«
    »Das war das ein­zig Schö­ne an dem ri­si­ko­vol­len Un­ter­neh­men«, be­haup­te­te Han­ni­bal nach­denk­lich.
    Er ver­stumm­te mit­ten im Satz und fuhr fort. Der Ge­we­be­ver­band quietsch­te. Lei­chen­blaß sah mich der Klei­ne an.
    »Was ist denn?« frag­te Ge­ne­ral Re­ling be­un­ru­higt.
    »Großer«, stöhn­te Han­ni­bal, »Großer, bin ich ei­gent­lich noch nor­mal? Die Ro­bo­ter hat­ten uns doch im Ro­ten Leuch­ten! Wie viel Stun­den sind seit­dem ver­gan­gen? Großer, bin ich noch nor­mal?«
    Ich nick­te stumm. Un­ab­läs­sig hat­te ich dar­an den­ken müs­sen. Die Furcht vor ei­nem En­de in völ­li­ger Apa­thie hat­te mich bald ge­lähmt. Doch jetzt glaub­te ich nicht mehr dar­an.
    »Das war mei­ne Be­fürch­tung, ehe ich die­sen Raum be­trat«, sag­te Re­ling schwerat­mend. »Kon­nat, wis­sen Sie jetzt, warum ich Ih­nen die­se Net­ze in die Kopf­haut ein­set­zen ließ? – Es sind mehr als sie­ben Stun­den ver­gan­gen. Die ab­schir­men­den Net­ze ha­ben bei Ih­nen ih­re Schul­dig­keit ge­tan.«
    Bei sei­nen Wor­ten fiel die Qual der letz­ten Stun­den von mir ab. Er­leich­tert sank auch Han­ni­bal in die Kis­sen zu­rück.
    Drau­ßen, über dem Mond, lag noch im­mer die Nacht. Aber es muß­te bald Tag wer­den, so wie es im­mer Tag wur­de auf der na­hen und doch so fer­nen Er­de.
    Der rus­si­sche Ge­heim­dienst­chef er­kun­dig­te sich nach un­se­rem Be­fin­den. Die Säu­be­rungs­ak­ti­on war ab­ge­schlos­sen; die we­ni­gen Kampfro­bo­ter ver­nich­tet und die Nach­ah­mun­gen er­schos­sen.
    Als er ge­hen woll­te, hielt ich ihn mit ei­nem kur­z­en Ruf zu­rück.
    »Ja?«
    »Ge­ne­ral, wird es nun zwi­schen Ih­nen und uns so blei­ben wie es jetzt ist? Ich mei­ne, ar­bei­ten wir auch in Zu­kunft fried­lich Hand in Hand, oder soll der Kal­te Krieg zwi­schen den Ge­heim­diens­ten wie­der auf­le­ben?«
    Er sah mich lan­ge an, ehe er be­däch­tig den Kopf schüt­tel­te.
    »Nein, die Zeit des ge­gen­sei­ti­gen Miß­trau­ens ist vor­bei. Seit­dem wir wis­sen, daß wir im wei­ten All nicht al­lein sind, dürf­te sich das über­lebt ha­ben. Dar­auf kön­nen Sie ver­trau­en, Ma­jor! Die­se Tat­sa­che ist ein bes­se­rer Ga­rant für den wirk­li­chen Frie­den zwi­schen den Er­den­völ­kern als die so­ge­nann­te mensch­li­che Ver­nunft. Dar­auf hät­te ich mich we­nigs­tens nicht ver­las­sen – ich nicht!«
    Uns auf­mun­ternd und zu­ver­sicht­lich zu­ni­ckend schritt er hin­aus.
    Ich war zu­frie­den, end­lich ein­mal zu­frie­den, ob­wohl es nun im Son­nen­sys­tem einen Mond we­ni­ger gab.

    EN­DE

Als ZBV-Ta­schen­buch Nr. 12 er­scheint:

    FÄ­HIG­KEI­TEN UN­BE­KANNT

    von K. H. Scheer

    Auf dem Mond sind Zeit­ma­schi­nen ge­fun­den wor­den. Kurz dar­auf stößt man bei Frank­furt a. d. Oder auf die sterb­li­chen Über­res­te preu­ßi­scher Sol­da­ten aus der Zeit Na­po­le­ons, die von su­per­mo­der­nen Ex­plo­siv­waf­fen ge­tö­tet wur­den. Alarm für die GWA. Je­mand muß ei­ne Zeit­ma­schi­ne ge­stoh­len ha­ben. HC-9 und MA-23 un­ter­neh­men ei­ne Rei­se ins das Jahr 1811, um den Tä­ter zu ent­lar­ven.

    Die ZBV-Ta­schen­bü­cher er­schei­nen mo­nat­lich und sind im Buch- und Bahn­hofs­buch­han­del so­wie im Zeit­schrif­ten­han­del er­hält­lich. Preis DM 2,80.



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