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Zur Sünde verführt: Roman (German Edition)

Zur Sünde verführt: Roman (German Edition)

Titel: Zur Sünde verführt: Roman (German Edition)
Autoren: Sandra Brown
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hasste, was er sah.
    »Du hältst dich für furchtbar clever, stimmt’s?«, fragte sie ihn, hob ihre Bluse auf und zog sie mit ruckartigen Bewegungen an. »Du denkst, du wüsstest ganz genau, wann du welche Knöpfe bei mir drücken musst. Dass du mir nur sagen musst, dass du mich liebst, damit ich alles tue, was du willst.«
    Als er nichts darauf erwiderte, fuhr sie verbittert fort: »Seit ich dir in dem Fahrstuhl begegnet bin, setzt du dich ohne jede Rücksicht über all meine Wünsche hinweg. Erst hast du schamlos ausgenutzt, dass ich hysterisch war …«
    »Verdammt«, fuhr er sie an. »Fängst du schon wieder davon an? Hast du dir noch immer nicht verziehen? Es war der einzige Ausrutscher, der dir in deinem ganzen Leben unterlaufen ist, Laney. Willkommen im Club der Sünder! Du brauchst weder deine Hysterie noch deine Angetrunkenheit als Ausrede für das, was in der Nacht geschehen ist. Denn du wolltest es, verdammt noch mal, genauso sehr wie ich. Wenn wir uns unter anderen Umständen begegnet wären, wäre dabei genau das Gleiche rausgekommen. Ich hätte mir dir schlafen wollen, und ich bin mir sicher, du hättest es auch gewollt. Also halt mir, verdammt noch mal, nicht ständig vor, dass ich dich getröstet habe, als du Trost gebrauchst hast, und mach mich nicht verantwortlich dafür, dass die Dinge danach außer Kontrolle geraten sind!«
    Sie fuhr sich mit der Zunge über die Lippen, während sie um Fassung rang. »Zugegeben, anfangs wolltest
du bestimmt nur freundlich sein. Und ich übernehme die Verantwortung für das, was danach in deiner Wohnung geschehen ist.« Dann reckte sie das Kinn und fügte kühn hinzu: »Ich bedauere ganz sicher nicht, dass ich mit dir geschlafen habe, weil dabei schließlich Mandy und Todd herausgekommen sind. Aber du hast dich gewaltsam in mein Haus und mein Leben gedrängt, mich praktisch dazu gezwungen, dich zu heiraten, damit unsere Kinder keine Bastarde sind, und jetzt bildest du dir offenkundig ein, dass du mich mit sanften Worten und seidigen Phrasen dazu bringen kannst, weiter Wachs in deinen Händen zu sein.«
    »Bist du fertig?«
    »Nein.« Sie atmete erschaudernd ein. »Mit einer Sache hast du recht: Als ich ein kleines Mädchen war, hätte ich alles dafür getan, damit meine Mutter mir nur einmal sagt, dass sie mich liebt. Aber selbst wenn sie das getan hätte, wären diese Worte hohl gewesen, so wie eben bei dir. Ich war für sie so etwas wie ein Möbelstück, und ich glaube, so siehst du mich auch. Du willst mich in eins der ordentlichen kleinen Fächer packen, in die du dein Leben unterteilt hast, und mich dann dort lassen, bis du wieder einmal Lust hast, mich hervorzuholen und mit mir zu spielen, weil dir gerade langweilig ist.«
    »Das ist nicht wahr, Laney.«
    »Warum hast du mir dann in dieser ganzen Angelegenheit nicht einmal die Möglichkeit gelassen zu entscheiden, was ich will? Zur Liebe gehört mehr als allnächtlicher Sex und ein paar schöne Worte. Wenn man
einen Menschen liebt, lässt man ihm eine gewisse Freiheit, gibt ihm das Gefühl, dass er einem ebenbürtig ist, und überlässt ihm die Entscheidung, ob er das, was man für ihn empfindet, auch erwidern will.«
    »In Ordnung«, meinte er und fuhr mit beiden Händen durch die Luft. »Das klingt ja alles gut und schön, aber es ist totaler Blödsinn, und das weißt du genauso gut wie ich. Doch ich werde mich nicht weiter über irgendwelche Theorien mit dir streiten und auch nicht länger irgendwelche Psychospielchen mit dir spielen. Denn, ehrlich gesagt, bin ich das alles einfach leid. Und genauso habe ich die Nase davon voll, dass man dich ständig mit Samthandschuhen anfassen muss.«
    »Dann lass es doch einfach sein.«
    Er stieß einen Seufzer aus, hob zum Zeichen, dass er sich geschlagen gab, beide Hände in die Luft, ließ sie dann wieder sinken, schlug sich noch mal auf die Schenkel, starrte auf einen Fleck irgendwo auf dem Boden, sammelte seine Gedanken, blickte jedoch schließlich wieder auf und sah sie flehentlich an.
    »Ich habe nicht dasselbe durchgemacht wie du, weil ich, seit ich denken kann, von einer liebenden Familie umgeben war, die mir jede Menge Selbstvertrauen gegeben hat. Aber trotzdem kann ich Mitgefühl mit dir empfinden und deshalb auch deine Angst verstehen.«
    »Ich gebe zu, ich habe wirklich Angst.«
    »Warum? Warum klammerst du dich weiter so an diese Angst, obwohl du schon so weit gekommen bist? Du hast Riesenfortschritte gemacht, seit du nach dem Tod deiner Mutter dieses
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