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Zur Kasse, Schnaeppchen

Titel: Zur Kasse, Schnaeppchen
Autoren: Willy Schneider
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solchen Fällen rückt der Preis in den Hintergrund und es macht Spaß, sich verführen zu lassen und sich auch mal etwas Nicht-Alltägliches zu gönnen.
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    Anders liegt der Fall für den Weinliebhaber beim Kauf von Toilettenpapier, Haushaltsreinigern, Müllbeuteln, Butter, Mehl und Äpfeln. Bei solchen Produkten steht für ihn eindeutig das Preis-Leistungs-Verhältnis im Vordergrund. Aspekte wie Prestige, Genuss oder Selbstverwirklichung spielen hier überhaupt keine Rolle. Und schnell soll der Einkauf solcher Artikel auch noch gehen.
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    Im Gegensatz zu unserem Weinliebhaber ist für die Frau, die in ihrer Freizeit leidenschaftlich gerne backt, die Qualität des Mehls und der Äpfel sehr wichtig. Hier vergleicht sie die Produkte und gibt bewusst viel Geld aus, indem sie Äpfel aus ökologischem Landbau und teures Dinkelmehl mit besonderem Geschmack und guten Backeigenschaften kauft. Umgekehrt ist es beim Wein: Da sie nur selten Alkohol trinkt, reicht ihr hier ein günstiger Wein aus einem Qualitätsanbaugebiet.
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    Also: Seien Sie hybride. Sparen Sie nicht um des Sparens willen, sondern geben Sie Ihr Geld für das aus, was Ihnen wirklich wichtig ist. Überlegen Sie sich gut, worauf es Ihnen bei einem Artikel ankommt. Geht es nur um den Grundnutzen, probieren Sie doch mal die günstigen Alternativen. Bewusst getroffene Kaufentscheidungen sind Ihre persönliche Unabhängigkeitserklärung. Da jeder von uns einmalig ist, wird es Unternehmen dann auch sehr schwerfallen, Sie mit einem Standardinstrumentarium fernzusteuern. So werden Sie zum souveränen Verbraucher, der den Unternehmen auf Augenhöhe begegnet. Und dann haben Sie es in leichter Abwandlung des Slogans einer bekannten Möbelhauskette aus dem Land der Elche geschafft: Sie kaufen nicht mehr, sondern Sie leben schon!

Glossar
    AIDA-Modell: Produkte und Werbung sind dann erfolgreich, wenn sie folgende Vorgänge nacheinander beim Betrachter auslösen: Attention (= Aufmerksamkeit erregen), Interest (= Interesse des Betrachters wecken), Desire (= Bedürfnis wecken, das beworbene Angebot kennenzulernen bzw. zu besitzen), Action (erreichen, dass der Betrachter das angebotene Produkt kauft).
    Blickaufzeichnung (Eye-Tracking) : Mithilfe einer Augenkamera wird das Lese- bzw. Fernsehverhalten von Testpersonen beobachtet. Dabei werden die Blickrichtung und die Verweildauer der Augen auf einem bestimmten Punkt eines Produkts, einer Zeitungsanzeige, eines Plakates oder eines Bildschirmpunktes erfasst. Ziel dabei ist es zu ermitteln, ob der Betrachter die angebotenen Informationen überhaupt wahrnimmt und, falls ja, ob dies in der anvisierten Reihenfolge geschieht.
    Bonusprogramme: Rabattsysteme, die den Kunden für seine Treue belohnen. Jedes Mal, wenn der Konsument bei einem teilnehmenden Unternehmen einkauft, erhält er eine bestimmte Anzahl von Punkten, die er dann später als Gutschrift oder in Form von Sachprämien einlösen kann. Darüber hinaus gibt es zeitlich begrenzte Sonderaktionen, bei denen den Kartenbesitzern Rabatte auf den Erwerb von (bestimmten) Produkten eingeräumt werden.
    Discounter: Handelsunternehmen mit begrenztem Sortiment an Waren (zwischen 800 und 1.600 Artikel), hoher Umschlagshäufigkeit, einfacher Ladengestaltung, wenig Service und Beratung sowie aggressiver Niedrigpreispolitik. Typische Vertreter: ALDI, Lidl, Netto, Penny, Norma.
    EAN (Europäische Artikelnummer) : Code, der auf jedem Artikel als Strichcode angebracht ist. Lesen und Registrieren dieses Codes erfolgen mittels eines Scanners. Den auf diese Weise identifizierten Produkten werden an der Kasse dann die entsprechenden Verkaufspreise zugeordnet.
    Fachgeschäft: Einzelhandelsbetrieb, der Waren einer Branche (z. B. Textilien), eines Branchenbereichs (spezielles Fachsortiment wie z. B. Sportartikel, Spirituosen, Weine) oder für eine Bedarfsgruppe (z. B. Bergsteiger, Camper) überwiegend mittlerer und hoher Qualität anbietet. Typisch ist die qualifizierte Beratung durch fachkundiges Personal. Es überwiegen kleine und mittlere Verkaufsflächen mit i. d. R. unter 1.000 m 2 . Das Angebot wird durch verschiedene Serviceleistungen (z. B. Montageservice) ergänzt.
    Fachmarkt: Ein nach Warenbereich (Ware, z. B. Bekleidungsfachmarkt, Schuhfachmarkt), Bedarfsbereich (z. B. Sportfachmarkt, Baufachmarkt) oder Zielgruppenbereich (z. B. Möbel- und Haushaltswarenfachmarkt für
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