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Zum Morden verflucht

Zum Morden verflucht

Titel: Zum Morden verflucht
Autoren: Andrew Hathaway
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verängstigte, aber darauf durfte er in dieser Situation keine Rücksicht nehmen, zumal gleichzeitig im Haus die schrillen Schreie einer Frau ertönten.
    Er schob die Kinder durch das offenstehende Fenster. Jane fing sie auf und ließ sie vorsichtig auf die Wiese gleiten. »Bring sie weg, schnell, bevor es auch für sie zu spät ist! « zischte er dem Mädchen zu, dann schnellte er sich zur Tür, riß sie auf und stand in einem kleinen Korridor.
    Mit zwei langen Schritten erreichte er eine offenstehende Tür, wirbelte herum – und erstarrte vor Grauen.
    Die Frau, die ahnungslos die Haustür geöffnet hatte, lag leblos auf dem Teppich des Wohnzimmers. Aus einer tiefen Wunde an ihrem Hals sickerte Blut.
    Auf den ersten Blick konnte Peter Bower nicht feststellen, wodurch diese Wunde verursacht worden war, aber er sah, daß die Frau tot war. Ihre gebrochenen Augen starrten blicklos zur Decke.
    Vor der Leiche stand ein Mann, etwa im gleichen Alter wie die Tote. Er hatte sich schützend vor ein ungefähr siebzehnjähriges Mädchen gestellt, die Arme nach hinten
    gestreckt, als könnte er seine Tochter vor dem sicheren Tod retten.
    Vor den beiden stand Sally, eine der elf Sklavinnen des Satans. Peter sah nur ihren Rücken und ihre Hände, die sie seitlich wegspreizte. Sie hatte keine Waffe bei sich.
    Womit hatte sie der Frau diese fürchterliche Wunde beigebracht?
    Und dann geschah alles innerhalb von Sekundenbruchteilen. Der Mann sah Peter. Sein Kopf ruckte hoch, Hoffnung zeichnete sich auf seinem Gesicht ab.
    Sally mußte merken, daß jemand eingetreten war, aber das konnte sie nicht aufhalten. Mit einem tierischen Gebrüll stürzte sie sich auf den Mann. Ihre Zähne gruben sich tief in seinen Hals. Mit einem gurgelnden Stöhnen brach ihr Opfer zusammen.
    Peter brüllte, um Sally von einem weiteren Mord abzuhalten, und sprang von hinten auf die Besessene zu. Gleichzeitig wollte das Mädchen, offenbar die Tochter der beiden Ermordeten, fliehen.
    Sally schnitt ihr den Weg ab. Ehe das Mädchen noch die rettende Tür erreichen konnte, schnellten Sallys Hände vor. Ihre langen Fingernägel gruben sich in den Körper der verzweifelt um sich Schlagenden. Mit einem blitzschnellen Ruck brachte Sally ihren Mund dicht an den Hals des Mädchens heran.
    Während er sich von hinten auf Sally warf, sah Peter, wie das Mädchen in den Krallen der Mörderin erschlaffte, als wäre mit einem Schlag alle Kraft aus ihr gewichen. Sally löste den unerbittlichen Griff und ließ die Leiche auf den Boden fallen. Dann wirbelte sie zu dem jungen Mann herum.
    Peter hatte schon zum Sprung auf Sally angesetzt, aber beim Anblick ihres Gesichts stoppte er mitten in der Bewegung. Es war, als hätte jemand eine Mauer zwischen ihm und dem Mädchen errichtet. Mit schreckgeweiteten Augen starrte Peter in das einst hübsche Gesicht des
    Mädchens, mit dem eine unglaubliche Verwandlung vor sich gegangen war.
    Sally war noch immer zu erkennen, aber sie hatte nicht mehr viel Ähnlichkeit mit einem Menschen. Durch die Einwirkung der satanischen Kräfte hatten sich ihre Züge verändert. Ihre früher lustig blitzenden Augen standen schräg, zu drohend wirkenden Schlitzen zusammengezogen. Zwischen den Lidern hervor funkelten Peter die grünen Pupillen eines Raubtieres an.
    Auch die untere Hälfte des Gesichts hatte die Form eines Raubtierschädels angenommen. Die Backenknochen traten weit hervor, die Wangen waren eingefallen.
    So erschreckend es auch war, dieses zerstörte Mädchenantlitz zu sehen – der Mund war das Fürchterlichste. Es war nicht mehr der Mund eines Menschen, sondern das Maul einer reißenden Bestie. Bluttriefende Lefzen, lange und spitze Eckzähne, die im Ober- und Unterkiefer weit über die Lippen vorstanden. Da begriff Peter Bower, woher die fürchterlichen Halswunden der Frau stammten und wieso Sally die beiden anderen Mitglieder der unglücklichen Familie durch einen Biß getötet hatte. Sie brauchte keine Waffe, da sie sich unter dem Einfluß des Satans zu einem Ungeheuer verwandelt hatte.
    Schlagartig wurde Peter auch klar, daß er gegen diese Besessene nichts ausrichten konnte. Für Sekundenbruchteile dachte er an die beiden Kinder, die er Jane anvertraut hatte. Er hoffte nur, daß sie inzwischen die Kleinen in Sicherheit gebracht hatte, denn lange konnte er Sally nicht aufhalten, falls es ihm überhaupt gelingen sollte, lebend aus diesem Haus herauszukommen.
    Peter war sich nicht sicher, ob Sally ihn erkannte. Aber wahrscheinlich hätte
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