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Zone One: Roman (German Edition)

Zone One: Roman (German Edition)

Titel: Zone One: Roman (German Edition)
Autoren: Colson Whitehead
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Tiers hervorbrachte. Zwischen den Toten zog das Pferd des Entsorgungsdiensts seinen leeren Karren die Straße entlang. Es trappelte über den Asphalt, Maskottchen des Untergangs, unbekümmert und herrenlos. Noch als es aus seinem Blickfeld verschwand, hörte Mark Spitz das fröhliche, vor der erbarmungslosen Felswand der Metropole beharrliche Gebimmel. So interpretierte er die Melodie: fröhlich und unverwüstlich.
    Auf zur nächsten menschlichen Siedlung und zu der danach, wo die Barriere standhält, bis man sie nicht mehr braucht. Er zog den Riemen seines Gürteltier-Helms fester. Er klopfte ein letztes Mal die Taschen seiner Weste ab und runzelte die Stirn über die Dichte von Skels auf der anderen Seite des Glases. Jetzt kamen sie da draußen wirklich massenhaft. Nein, er schätzte seine Chancen, es bis zum Fähranleger zu schaffen, überhaupt nicht günstig ein. Der Fluss war näher. Vielleicht sollte er hinschwimmen. Es war eine lustige Vorstellung, die absurdeste Idee, und wenn die Kreaturen nicht gewesen wären, hätte er laut aufgelacht. Ungeachtet seiner konkurrenzlosen Mittelmäßigkeit und der Vorteile, die diese Anpassung in einer mittelmäßigen Welt bot, brauchte er jede Sekunde.
    Scheiß drauf, dachte er. Irgendwann musst du ja mal schwimmen lernen. Er öffnete die Tür und ging hinaus in das Meer der Toten.

Über den Autor/Übersetzer
    Colson Whitehead,
1969 in New York geboren, ist einer der wichtigsten Autoren der neuen amerikanischen Literatur. Er studierte an der Harvard University und arbeitete für Vibe, Spin und New York Newsday sowie als Fernsehkritiker für The Village Voice. Whitehead war Stipendiat der MacArthur »Genius« Fellowship. Bei Hanser erschienen John Henry Days (Roman, 2004), Der Koloß von New York (2005), Apex (Roman, 2007) und Der letzte Sommer auf Long Island (Roman, 2011). Der Autor lebt in Brooklyn.
    Nikolaus Stingl,
1952 in Baden-Baden geboren, übersetzte u. a. George Orwell, D. H. Lawrence, Henry James und Thomas Pynchon. Er erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter den Paul-Celan-Preis und 2013 den Übersetzerpreis der Kunststiftung NRW.

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