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Zodius: Gegen den Sturm (German Edition)

Zodius: Gegen den Sturm (German Edition)

Titel: Zodius: Gegen den Sturm (German Edition)
Autoren: Lisa Renee Jones
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Gassen von Las Vegas. Er war einem der schwer aufzuspürenden, ja praktisch unauffindbaren
Ice
-Dealern, die überall in der Stadt dieses neueste »Laster« verbreiteten, dicht auf den Fersen. Kein Wunder, dachte Sterling – wer mit Alien- DNA versetzte, streng geheime Area-51-Militärtechnologie verhökerte, würde wohl unweigerlich vorsichtiger sein als der durchschnittliche kleine Drogendealer.
Ice
war eine dieser üblen Nummern, die sich der Anführer der Zodius-Bewegung ausgedacht hatte. Die Zodius waren Rebellen, hervorgegangen aus einer Gruppe der im Rahmen des Zodius-Projekts der Regierung geschaffenen GTECH -Supersoldaten, und ihr schäbiger Mistkerl von Anführer, Adam Rain, hatte vor, die Stadt in die
Ice
-Abhängigkeit zu zwingen und seine »perfekte Rasse« zu züchten. Die nächste Evolutionsstufe der Menschheit.
    »Nicht mit mir«, murmelte Sterling. Er lebte, wie alle GTECH s, die zu den Renegades unter der Führung von Adams Bruder Caleb übergelaufen waren, allein dafür, die Zodius-Bewegung zur Hölle zu schicken – und würde mit dem Warenlager anfangen, in dem das
Ice
aufbewahrt wurde.
    Der Dealer blieb vor seinem Kunden stehen; zwei stämmige Kerle folgten ihm auf dem Fuß und flankierten ihn jetzt wie Bodyguards. Das war die Gelegenheit, auf die Sterling gewartet hatte.
    »Wo ist das Geld, Charles?«, fragte der Dealer scharf.
    »Ich kann es erst morgen bringen«, antwortete Charles und drückte zähneklappernd die Arme an seinen Körper. »Aber ich werde dir das Geld beschaffen. Ich brauche nur einen Hit. Ich flehe dich an, David. Bitte. Gib mir einen Hit.« Er keuchte, ein lautes, schmatzendes Geräusch; es klang wie der mühsam zum Leben aufgewärmte Tod. Angesichts der Tatsache, dass in nur einem Monat bereits sechs Clanner am Entzug von
Ice
gestorben waren, ihre Organe allesamt förmlich zu Dörrpflaumen verschrumpelt, war sich Sterling nur zu sicher, dass der Bursche seinen Hit wirklich verdammt dringend brauchte.
    Dem Dealer schien das egal zu sein. »Kein Geld, kein
Ice

    »Morgen«, versprach Charles mit zitternder Stimme. »Morgen werde ich bezahlt. Ich gebe dir das Doppelte. Bitte, Mann. Bitte. Ich brauche … diesen Hit.«
    »Willst du etwa das hier?«, höhnte der Dealer und zog eine kleine Ampulle mit
Ice
aus der Tasche. Der klare, flüssige Inhalt glitt eiskalt die Kehle der Abhängigen hinunter und verlieh ihnen einen vorübergehenden Schub übermenschlicher Kraft und Schnelligkeit.
Ice
, so viel wusste das Wissenschaftlerteam der Renegades mit Bestimmtheit, war eine synthetische Version des ursprünglichen GTECH -Serums, dem einige bisher nicht identifizierbare Komponenten hinzugefügt worden waren. Und um eine sichere Entzugsmethode zu entwickeln, hatte es sich als entscheidend erwiesen herauszufinden, was das genau für Komponenten waren.
    »Ja! Bitte, David!«, rief Charles verzweifelt. »Bitte! Ich brauche unbedingt einen Hit.«
    David steckte die
Ice
-Ampulle ein, und Charles griff nach seinem Arm. David schleuderte ihn mit einer Mühelosigkeit durch das Gässchen, die erkennen ließ, dass er die übermenschliche Stärke seiner eigenen
Ice
-Abhängigkeit spürte.
    Sterling fluchte, drückte auf das Mikro an seinem Ohr und setzte sich mit seinem Team in Verbindung. »Heißes
Ice
unterwegs und ich hinterher.«
    »Warte auf Verstärkung!«, befahl Caleb.
    »Keine Zeit.«
    »Sterl…«
    Mitten in der wütenden Antwort schaltete Sterling das Mikrofon aus und tat das eine, von dem er wusste, dass es die Clanner nicht konnten. Er ließ eine Windbö aufkommen und verschwand in ihr. Binnen eines Sekundenbruchteils tauchte er am Ende der Gasse wieder auf und trat dann vor den Dealer hin, sodass ihm der Fluchtweg abgeschnitten wurde.
    »Hi, Leute.« Er schenkte den Bodyguards keine Beachtung. »Ich hole mir jetzt die
Ice
-Ampulle, die du da in deiner Tasche hast. Dann kannst du dich schleichen und für den Rest deiner Tage Urlaub machen. Mach am besten, was alle pensionierten Drogendealer tun. Spiel an den Casinotischen. Oder schau dir
SpongeBob
an.
Verpiss
dich nur von meinen Straßen.«
    David lachte schnatternd. »Deine Straßen? Diese Straßen gehören Adam Rain, wie du bald merken wirst.« Er unterzog Sterlings schwarzen Tarnanzug einer kurzen Musterung und richtete das Wort an den Mann zu seiner Rechten. »Scheint, als hätten wir einen Möchtegernsoldaten vor uns, der zu viel
Ice
geschluckt hat. Hält sich für einen Übermenschen oder so. Denkt, er kann uns
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