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Zodiac - Auf der Spur eines Serienkillers

Zodiac - Auf der Spur eines Serienkillers

Titel: Zodiac - Auf der Spur eines Serienkillers
Autoren: Robert Graysmith
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Ähnlichkeit mit Betty Lou Jensen.
    »Wenn sie ihre Brille nicht aufhatte, trug sie falsche Wimpern. Sie hat uns auch oft welche geschenkt,« erzählte Bobbie. »Darlene war immer fröhlich und gut gelaunt. Und sehr gesprächig (…) Sie hat immer gern neue Leute kennen gelernt.«
    Darlene lebte mit ihrem zweiten Mann Dean und ihrem kleinen Töchterchen Dena in der Wallace Street in einem Haus, das Bill und Carmela Leigh gehörte, Deans Chefs in einem italienischen Restaurant namens Caesar’s Palace, wo er als Hilfskoch arbeitete.

    Mittwoch, 26. Februar 1969

    Karen, Darlenes siebzehnjährige Babysitterin, trat ans Fenster und blickte auf die Wallace Street hinunter. Der Wagen stand schon seit 22 Uhr da, und sie war sich sicher, dass der Mann am Lenkrad die Wohnung der Ferrins im Erdgeschoss beobachtete.
    Es war so eine weiße Limousine amerikanischer Bauart, aber draußen war es so dunkel, dass sie das Autokennzeichen nicht genau sehen konnte, obwohl der Wagen nur wenige Meter entfernt stand.
    Sie sah im Wagen ein Streichholz aufflackern. Der Mann zündete sich eine Zigarette an, sodass Karen ihn zumindest teilweise erkennen konnte. Er war stämmig gebaut, hatte ein rundes Gesicht und dunkelbraunes gewelltes Haar. Der Mann schien um die vierzig zu sein.
    Karen war so beunruhigt, dass sie zu der kleinen Dena ins Zimmer ging und beim Gitterbett blieb, bis Dean von der Arbeit nach Hause kam. Karen trat ans Fenster und überlegte, ob sie Dean von dem Fremden erzählen sollte, doch sie ließ es sein, als sie sah, dass der weiße Wagen fort war.

    Donnerstag, 27. Februar 1969

    Darlene schminkte sich gerade im Badezimmer, als Karen ihr von dem Fremden erzählte.
    »Wie hat der Wagen ausgesehen?«, fragte Darlene.
    Karen beschrieb ihr das Auto.
    »Ich schätze, er will mal wieder nachsehen, was ich so mache. Hab schon gehört, dass er wieder im Lande ist«, sagte Darlene und hielt nachdenklich inne. »Er will nicht, dass irgendjemand erfährt, dass ich ihn bei etwas beobachtet habe«, fügte sie hinzu. »Ich habe nämlich gesehen, wie er jemanden umgebracht hat.«
    Darlene erwähnte seinen Namen - einen kurzen, recht häufig vorkommenden Namen. Aber Karen hörte gar nicht mehr richtig zu - sie war zu schockiert von der Tatsache, dass Darlene offensichtlich Angst vor diesem Fremden hatte.
    Als Darlene an diesem Abend in Terry’s Restaurant kam, erfuhr sie, dass ein stämmiger Mann sich nach ihr erkundigt hatte.

    Samstag, 15. März 1969

    Pam Suennen, Darlenes jüngere Schwester, hatte schon früher zwei Pakete vor der Haustür der Ferrins gefunden, doch sie wusste nicht, wer sie dort hingelegt hatte. An diesem Tag öffnete sie die Tür jedoch rechtzeitig, um zu beobachten, wie ein Mann mit Hornbrille ein weiteres Paket hinterlegte. Sie hatte den Mann schon einmal in einem weißen Wagen vor dem Haus parken sehen.
    »Er hat mir gesagt«, berichtete Pam, »dass ich das Paket unter keinen Umständen öffnen dürfe. Er blieb noch lange, nachdem er das Paket abgeliefert hatte, draußen in seinem Wagen sitzen. Als Darlene nach Hause kam, fragte sie, ob irgendetwas für sie abgegeben worden wäre. Ich gab ihr das Paket, und sie ging damit ins Hinterzimmer. Als ich sie fragte, was denn drin sei, gab sie mir keine Antwort. Von da an kam sie mir völlig verändert vor. Sie war so nervös und ging mit dem Telefon ins Schlafzimmer, um zu telefonieren. Als sie wieder herauskam, hatte sie es sehr eilig, mich nach Hause zu fahren.«
    Pam erfuhr schließlich, dass sich in dem ersten Päckchen ein silberner Gürtel und eine Handtasche aus Mexiko befunden hatten, und im zweiten ein blauweißer, mit Blumenmuster bedruckter Stoff. Darlene wollte sich daraus einen Overall nähen.
    Bobbie Ramos meinte, dass sich Darlenes Exmann Jim in Mexiko aufhielt und die ersten beiden Pakete über einen Bekannten geschickt hätte. Jim hatte Darlene im Januar 1966 unter dem angenommenen Namen Phillips geheiratet, nachdem er fünf Monate zuvor aus der Army entlassen worden war. »Eines weiß ich genau«, erzählte mir Bobbie später, »Darlene hatte eine Höllenangst vor ihm.«
    Bobbie Oxnam, eine Kollegin von Darlene bei der Telefongesellschaft in San Francisco, erinnerte sich ebenfalls an ihren Exmann. »Darlene traute Jim überhaupt nicht mehr. Sie vermied es sogar, mit ihm allein im selben Zimmer zu sein … Einer der Gründe, warum wir sie mal aus unserer Wohnung rausgeschmissen haben, war, dass Jim eine Pistole (eine Zweiundzwanziger) besaß, und das
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