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Zodiac - Auf der Spur eines Serienkillers

Zodiac - Auf der Spur eines Serienkillers

Titel: Zodiac - Auf der Spur eines Serienkillers
Autoren: Robert Graysmith
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verändern konnte. Die beiden sahen einen Wagen, möglicherweise einen blauen Valiant, der von Benicia nach Vallejo unterwegs war. Als das Auto vorbeifuhr, wurde es plötzlich langsamer und blieb schließlich einige Meter weiter mitten auf der Straße stehen. Die beiden jungen Leute sahen zu ihrem Erstaunen, wie der Wagen ganz langsam rückwärts auf sie zugefahren kam. Es ging etwas dermaßen Bedrohliches von dem näher kommenden Fahrzeug aus, dass der Junge den Wagen seiner Freundin rasch startete und so schnell wie möglich davonbrauste. Der Valiant folgte ihnen. Als die beiden schließlich in Richtung Benicia abzweigten, fuhr der andere Wagen geradeaus weiter.
    Um 22 Uhr sah ein Schäfer namens Bingo Wesher östlich des Wasserhebewerks nach seinen Schafen, als ihm ein weißer Chevrolet Impala auffiel, der vor dem Tor der Pumpstation geparkt war. Er sah auch den Ford-Pick-up der beiden Waschbärenjäger.
    Nachdem Betty Lou und David im Mr. Ed’s, einem Drive-in-Restaurant, eine Cola getrunken hatten, fuhren sie auf der Georgia Street zum Columbus Parkway. An der Stadtgrenze von Vallejo bog David auf die schmale kurvenreiche Lake Herman Road ab.
    Sie kamen an den Anlagen der SVAR Rock and Asphalt Paving Materials Company vorbei, deren Maschinen sich in den ockerfarbenen Berg gruben. Es gab hier Silberminen, und David hatte von zwei Männern gehört, die vorhatten, hier in der Gegend eine Quecksilbermine zu betreiben. Auf den ersten Kilometern der Straße fand man hier eine kleine Ranch nach der anderen. Am Tag grasten schwarz-weiß gefleckte Kühe auf den Wiesen des Hügellands - doch jetzt lag tiefe Nacht über dem Land, nur vom Scheinwerferlicht des Rambler-Kombis durchdrungen. David und Betty Lou fuhren nach Osten zu einem entlegenen Plätzchen, das häufig von Liebespaaren aufgesucht wurde. Die Polizei kam von Zeit zu Zeit hier vorbei, um die jungen Leute darauf aufmerksam zu machen, dass es gefährlich sein konnte, an einem so abgelegenen Platz anzuhalten.
    Kurz nach 22 Uhr hielt David im Kiesbett fünf Meter neben der Straße mit Blickrichtung nach Süden an, in der Nähe des Maschendrahtzauns, der das Wasserhebewerk in der Lake Herman Road umgab. Er versperrte alle vier Türen, legte Betty Lous weiße Pelzjacke und Handtasche sowie sein Sportsakko auf den Rücksitz und schaltete die Wagenheizung ein.
    Es gab hier keine Laternen, und der freie Platz war von sanften Hügeln und Farmland umgeben. Liebespaare suchten den Ort auch deshalb gerne auf, weil man die Lichter von herannahenden Streifenwagen schon von weitem kommen sah, sodass man Bier oder Marihuana notfalls rechtzeitig verschwinden lassen konnte.
    Um 22.15 Uhr kamen eine Frau und ihr Freund, ein Matrose, vorbei. Als sie das Ende der Straße erreichten und eine Viertelstunde später zurückkamen, stand der Wagen immer noch da - doch er war nun nicht mehr nach Süden ausgerichtet, sondern zur Straße hin nach Südosten.
    Um 22.50 Uhr kam Mrs. Stella Borges auf ihrer Ranch in der Lake Herman Road an, knapp viereinhalb Kilometer von der Stelle entfernt, an der Betty Lou und David mit ihrem Wagen standen. Als Mrs. Borges das Haus betrat, klingelte das Telefon, und sie unterhielt sich eine Weile mit ihrer Mutter. Sie sprachen unter anderem darüber, dass Mrs. Borges ihren dreizehn Jahre alten Sohn etwas später von einer Veranstaltung abholen würde.
    Um 23 Uhr kamen Mrs. Peggie Your und ihr Ehemann Homer in ihrem goldfarbenen Siebenundsechziger-Grand-Prix in die Lake Herman Road, um nach den Kanal- und Wasserrohren zu sehen, die seine Firma gerade beim Pumpwerk installierte. Als sie an dem Rambler-Kombi vorbeikamen, sah Mrs. Your David auf dem Fahrersitz sitzen; das Mädchen saß an seine Schulter gelehnt neben ihm.
    Nachdem sie die Baustelle inspiziert hatten, fuhren die Yours weiter bis zum Fuße des Hügels, wo sie dann in Richtung Benicia abbogen. Sie sahen den roten Pick-up der Waschbärenjäger, der auf dem Gelände der Marshall Ranch geparkt war. Die beiden Jäger saßen mit Wollmützen und Jagdjacken bekleidet im Wagen. Die Yours machten schließlich kehrt und kamen wieder am Rambler vorbei; David und Betty Lou saßen immer noch genauso da wie vorher.
    Die Waschbärenjäger waren den Bach entlang zu ihrem Pick-up zurückgekehrt. Etwa fünf Minuten, nachdem sie den Wagen der Yours hatten ankommen sehen, brachen sie schließlich auf. Dabei fiel ihnen der Rambler auf, der allein beim Tor des Pumpwerks geparkt war und der nun zum Tor hin ausgerichtet
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