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Zitadelle des Wächters

Zitadelle des Wächters

Titel: Zitadelle des Wächters
Autoren: Thomas F. Monteleone
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der Man­teg De­pres­si­on. Da­mals sol­len Men­schen auf der Er­de ge­lebt ha­ben, die sich von uns un­ter­schie­den. Falls je­mand fragt: „Wie ist das mög­lich?“, so kann ich ihm dar­auf nur ant­wor­ten, daß sie so­wohl geis­tig als auch kör­per­lich un­ter­schied­lich wa­ren – aber warum das so war, weiß ich lei­der nicht. Als ein­zi­ger Be­weis ste­hen mir nur die Über­res­te ih­rer Ma­schi­nen und die im­mer noch un­er­forsch­ten Stei­ne ih­rer einst­mals blü­hen­den Städ­te zur Ver­fü­gung. Und es stimmt, daß wir von ih­nen kei­ne Kno­chen ge­fun­den ha­ben. Es gibt Kol­le­gen von mir, die sa­gen, daß et­wai­ge Kno­chen schon vor lan­ger Zeit zu Staub zer­fal­len sein müß­ten. Aber da bin ich an­de­rer Mei­nung.
    Ich fürch­te, daß sie, die­se be­deu­ten­den Men­schen, fort­ge­gan­gen sind, zu ei­nem an­de­ren Ort. Und ich fürch­te, sie ha­ben so­gar die­se Welt ver­las­sen, ha­ben hin­ter sich al­les zu­sam­men­ge­kehrt und den Zu­gang zu ih­rer Welt ver­schlos­sen, wo im­mer das heu­te auch sein mag. Denn falls sie so wei­se und mäch­tig wa­ren, wie ich mir das vor­stel­le, ha­ben sie wahr­schein­lich un­se­ren ‚Auf­stieg’ zur Zi­vi­li­sa­ti­on be­ob­ach­tet und sich da­zu ent­schlos­sen, uns ih­nen nie­mals nach­fol­gen zu las­sen.
     
    MAN­NENs Die Ab­kehr

Am Tod fin­det sich ein Aspekt, der auf die Ewig­keit, das nie­mals En­den­de ver­weist; denn ge­stor­ben wird im­mer, und den Tod wird es im­mer ge­ben. Die Rea­li­tät des Ver­gan­ge­nen, die zu er­war­ten­de Vor­stel­lung des Zu­künf­ti­gen. Und da nun vie­les auf einen nie­mals en­den­den Kreis­lauf des Le­bens hin­weist, muß die Welt den Tod als Ka­ta­ly­sa­tor an­se­hen, als Ers­tes Ver­än­de­rungs­prin­zip, das die­sen Kreis­lauf in Gang hält.
    Doch wol­len wir uns nicht um den Tod der Men­schen sor­gen – denn der Mensch be­sitzt kei­ne Sub­stanz und ist ein nie­de­res We­sen –, son­dern viel­mehr um den Tod von Ide­en. Denn es sind die Ide­en, die le­ben und den zu­künf­ti­gen Ge­ne­ra­tio­nen, den zu­künf­ti­gen Ewig­kei­ten ih­ren Odem ein­hau­chen.
    Be­trof­fen­heit ist, man muß es lei­der sa­gen, nicht aus­rei­chend, denn Krie­ge wer­den wei­ter ge­führt. Die rat­lo­sen und ver­blen­de­ten Be­mü­hun­gen der Mensch­heit nach Macht und Herr­schaft ver­gif­ten be­stän­dig die Er­de. Es ist wie mit ei­ner Fäul­nis, die die Er­de so nach­hal­tig be­su­delt, die sich so über­mäch­tig aus­brei­tet, daß es nichts gibt, das ihr Ein­halt ge­bie­ten könn­te. So lan­ge es Men­schen gibt – und das will wie ein Fluch er­schei­nen, i.e., es wird sie im­mer ge­ben – wird die­ses schreck­li­che Ab­schlach­ten, die­ses zu To­de Ver­stüm­meln und die­ses Brand­schat­zen an­dau­ern.
     
    Frag­ment ei­nes Tex­tes aus der Ers­ten Zeit in der
    GROS­SEN BI­BLIO­THEK VON VO­LUSPA
     
     

 
     
Prolog
     
    Seit ei­ni­ger Zeit er­lebt die Welt ei­ne Ära des Frie­dens. Man ist ver­sucht zu sa­gen, es sei auch ei­ne Ära des Wohl­stands, aber das kommt der Ver­fäl­schung ei­ner viel rau­he­ren Wirk­lich­keit gleich. Wie zu fast al­len Zei­ten trifft der Wohl­stand nur ei­ne klei­ne und pri­vi­le­gier­te Grup­pe. Und die vor­lie­gen­de Ära un­ter­schei­det sich da nicht von den an­de­ren. Selbst die Aus­sa­ge, es sei ei­ne Ära des Frie­dens, ist eher ei­ne „Beu­gung“ der Tat­sa­chen an­ge­sichts der Aus­ein­an­der­set­zun­gen zwi­schen den bei­den nicht ge­fes­tig­ten Staa­ten Pin­dar und Eyck.
    Gott sei Dank ist das Aus­maß die­ser Aus­ein­an­der­set­zun­gen nur ge­ring, und sie fin­den oh­ne­dies nur an den äu­ßers­ten öst­li­chen Rand­ge­bie­ten der zi­vi­li­sier­ten Welt statt. Öst­lich die­ses Ge­biets liegt das Baadg­hi­zi-Tal, ei­ne rie­si­ge Sen­ke zwi­schen dem Gran­kamm-Ge­bir­ge, in dem ein un­er­meß­li­cher Wald aus di­cken, schwar­zen Stäm­men ge­deiht, die mit Dor­nen wie Speer­spit­zen be­setzt sind. Sie bil­den ein der­art un­durch­dring­li­ches Dickicht, daß kein Mann, noch nicht ein­mal ein Narr, je­mals ver­sucht hat, ihn zu durch­que­ren. Den­noch be­steht das Ge­rücht, merk­wür­di­ge Le­be­we­sen
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