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Zilgrei gegen Kopf- und Nackenschmerzen

Titel: Zilgrei gegen Kopf- und Nackenschmerzen
Autoren: Hans Greissing , Adriana Zillo
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Prozesse in Gang.
    6. Das Ganzkörperprinzip geht Ursachen an und behandelt nicht Symptome.
    Damit diese Ansätze in die Praxis umgesetzt werden können, beginnen wir mit der korrekten Ausgangsstellung, mit bewusster Bewegung und schulen durch Selbstwahrnehmung das Körperbewusstsein und das Empfindungsvermögen.

Die korrekte Ausgangsstellung
     
    Der Bewegungsapparat funktioniert nach dem Hebelprinzip: Um gezielte Arbeit leisten zu können, steht ein Teil fest, während der andere sich bewegt. Zum Beispiel, ist der Oberkörper fixiert, kann sich der Arm nach Wunsch bewegen, oder sind die Beine und das Becken fixiert, kann sich der Rumpf bewegen, usw. Die Funktionalität und präzise Leistungsfähigkeit des Hebels hängt also von der Ausgangsposition des Fixpunktes ab. Wenn Sie als Ausgangsposition wie ein Kartoffelsack sitzen (die »natürliche« Sitzstellung der Jugend, die sich dann wundert, wenn sie schon mit zwanzig Jahren Rückenschmerzen hat!), ist es schwer möglich, eine gezielte Bewegung mit dem Kopf oder mit dem Rumpf zustande zu bringen. Aber gezielte Bewegungen, wie Sie im nächsten Kapitel erfahren werden, sind das, was wir bei Zilgrei brauchen. Wenn Sie sich auch im Alltag eine korrekte Sitz- und Stehstellung angewöhnen, wirken die Zilgrei-Selbstbehandlungen schneller, und Sie brauchen Sie weniger lang anzuwenden, um wieder schmerzfrei zu werden.
    In den Anweisungen zu den Selbstbehandlungen lesen Sie immer: Sitzen Sie aufrecht und entspannt, was heißt das? Am besten, Sie erleben das gleich anhand der folgenden Anleitung (sehen Sie hierzu auch das Kapitel über korrekte Sitzmöbel Seite 203ff.):
    1. Wählen Sie einen Hocker mit flacher Sitzfläche (ohne Rückenlehne), der gerade so hoch ist, dass Ihre Oberschenkel parallel zum Boden sind.
    2. Sitzen Sie auf den Sitzbeinhöckern, den Knochen im Becken, die so heißen, weil Sie darauf sitzen sollen. Je spitzer Sie sie spüren, desto gerader sitzen Sie.
    3. Richten Sie Beine und Körper so aus, dass drei rechte Winkel entstehen: Füße zu Unterschenkeln, Unterschenkel zu Oberschenkeln, Oberschenkel zum Rumpf.
    4. Nehmen Sie jegliche Spannung aus den Schultern, d.h. die Schultern sind locker und tief, nicht nach oben oder nach vorn gezogen.
    5. Nehmen Sie das Kinn leicht nach innen, dabei wird der Nacken lang.
    6. Die Hände liegen mit den Handflächen auf den Oberschenkeln auf, nahe der Leistengegend, die Ellenbogen sind in Körpernähe.
    7. Lassen Sie die Knie nicht nach innen oder außen fallen, sondern richten Sie möglichst die Mitte des Knies über der mittleren Zehe aus.
    8. Entspannen Sie Gesäß-, Oberschenkel- und Lendenmuskeln.
    Spüren Sie sich in dieser Stellung. Sie sind entspannt, aber wach, stark und leistungsfähig. So sitzen Könige und Götter! Machen Sie diese Sitzstellung zu Ihrer zukünftigen Sitzgewohnheit. Wenn Sie dabei eine Phase durchgehen, in der Sie das Gefühl haben, der Rücken breche Ihnen beim Geradesitzen ab, dann deshalb, weil Ihre Muskulatur nicht mehr daran gewöhnt ist, Sie aufrecht zu halten. Erziehung ist manchmal schmerzhaft, und Sie erziehen Ihre Muskulatur um. Halten Sie durch, die Belohnung durch Schmerzfreiheit und zurückgewonnene Leistungsfähigkeit ist wunderbar! Die Tipps im letzten Kapitel, wie Sie schmerzfreier und trotzdem aufrecht sitzen können, helfen Ihnen über diese Anfangsphase hinweg.
    Und so ist Ihre Ausgangsstellung im Stehen:
    In der »passiven« Haltung sinkt der Körper in die Bänder. Nur die Wadenmuskeln sind in Aktion.

    In der »aktiven« Haltung werden die Rücken-, Gesäß-, Bauch-, Oberschenkel- und Wadenmuskeln spürbar in Bewegung gesetzt. Die gesamte Wirbelsäule richtet sich auf.
    1. Stehen Sie hüftgelenkbreit, mit dem Gewicht gleichmäßig auf die Fußsohlen verteilt.
    2. Lockern Sie die Knie, indem Sie kurze und schnelle Bewegungen damit machen - ohne die Füße zu heben - und dann plötzlich anhalten.
    3. Nehmen Sie jegliche Spannung aus den Schultern, d.h. die Schultern sind locker und tief, nicht nach oben oder nach vorn gezogen.
    4. Nehmen Sie das Kinn leicht nach innen, dabei wird der Nacken lang.
    5. Ohne die Füße zu bewegen, machen Sie eine winzige Drehbewegung mit den Knien nach außen, dadurch hebt sich das Fußgewölbe, und der Beckenboden gewinnt an Tonus.
    6. Entspannen Sie Gesäß-, Oberschenkel- und Lendenmuskeln.
    Alles ist Übungssache, auch das korrekte Sitzen und Stehen. Anfänglich müssen Sie es bewusst tun, danach wird es zur Gewohnheit, und Sie werden
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