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Zerstörte Seelen

Zerstörte Seelen

Titel: Zerstörte Seelen
Autoren: Chris Mooney
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einmal. «Bitte glauben Sie mir.»
    Ein Teil von ihr glaubte ihm tatsächlich. Sie konnte die Hoffnung in seiner Stimme hören, die Aufregung. Als ob er endlich ein Geschenk bekommen hätte, das er sich lange gewünscht hatte. Und für einen Schizophrenen sprach er zu klar und zu zusammenhängend.
    «Die Leute, die uns gerade zuhören», sagte er. «Ich will, dass Sie denen befehlen, vom Haus wegzubleiben, bis Sie die Wahrheit gehört haben. Wir werden alle nur reden. Mehr nicht. Wenn wir fertig sind, lasse ich die Geiseln frei, und Sie können mich festnehmen. Ich werde kooperieren. Haben Sie eine Transportmöglichkeit für mich?»
    «Sie steht direkt vor dem Haus.»
    «Worum handelt es sich?»
    «Um einen gepanzerten Transporter.»
    «Ist er kugelsicher?»
    «Er hält sogar einem Raketenbeschuss stand.»
    «Danke.» Seine Stimme klang erstickt. Den Tränen nahe.
    Judith Rizzo stöhnte.
    «Danke», sagte er noch einmal, diesmal etwas deutlicher. «Sagen Sie den Leuten, die uns zuhören, dass ich niemandem etwas zuleide tun werde.»
    «Die haben Sie gehört.»
    «Ich möchte, dass Sie es ihnen sagen. Ich will, dass die es von
Ihnen
hören.»
    Darby schaute aus dem Augenwinkel zu Judith Rizzo hinüber. Sie hatte sich auf den Rücken gerollt. Aus ihrem Mund und aus ihrer gebrochenen Nase tropfte Blut. Auf dem Teppich hatte sich ein dunkler Fleck gebildet.
    «Das war ein Unfall», sagte Charlie. «Sie wollte weglaufen, als ich … Sie fiel hin und hat sich an der Tischkante den Kopf angeschlagen. Jetzt reden Sie schon mit den SWAT -Leuten, und sagen Sie denen, was ich eben gesagt habe. Wortwörtlich.»
    «Das tue ich, sobald Sie Ihre Mutter freilassen.»
    «Noch nicht. Sie muss noch bleiben.»
    «Wozu denn?»
    «Das werden Sie alles noch erfahren. Und jetzt sprechen Sie mit dem Sondereinsatzkommando.
Schnell.
»
    Darby sagte: «Charlie Rizzo hat darum gebeten, dass das SWAT -Team vom Haus wegbleibt. Er will nur reden. Danach wird er die Geiseln freilassen. Anschließend nehme ich ihn fest und bringe ihn zu dem gepanzerten Fahrzeug.»
    «Ver…», begann Lee. Ein Hustenanfall unterbrach ihn. «Verstanden.»
    Darby nahm an, dass Trent nun ebenfalls etwas sagen würde. Doch zu ihrem Erstaunen blieb er still.
    «Dr. McCormick, ich möchte, dass Sie sich langsam nach rechts drehen …», sagte Charlie nun. «Okay. Stopp. Bleiben Sie so. Bewegen Sie sich nicht.»
    Hinter ihr hörte sie ein Streichholz aufzischen. Ein schwacher orangefarbener Schein erhellte den Raum, offenbar hatte Charlie eine Kerze angezündet. Jetzt konnte Darby das Entsetzen in den Augen der Zwillinge sehen. Auf ihren Wangen schimmerten Tränen.
    «Meine Mutter hat mir erzählt, ein gewisser Detective Kelly sollte damals nach mir suchen», sagte Charlie. «Stan Kelly.»
    «Das ist richtig.»
    «Was ist aus ihm geworden? Ich habe die Bostoner Polizei angerufen, und man sagte mir, es gäbe niemanden mit diesem Namen.»
    «Er ist pensioniert.»
    «Pensioniert», wiederholte Charlie. «So sagt man, wenn jemand aufhört zu arbeiten,
richtig

    Darby blinzelte überrascht.
War das eine ernstgemeinte Frage?
    «Richtig», sagte sie.
    «Wann ist er gestorben?»
    «Weshalb glauben Sie, dass er tot ist?»
    «Vergessen Sie’s. Es ist nicht wichtig.» Er sprach schnell – zu schnell, fand Darby.
Er gerät in Panik.
«Meine Mutter sagte, Sie hätten damals auch geholfen, nach mir zu suchen. Sie meint, Sie seien ein guter Mensch. Jemand, dem man trauen kann.»
    Judith Rizzo blinzelte benommen ins Kerzenlicht. Ihre Pupillen wirkten viel zu groß.
    «Sie können sich jetzt umdrehen.»
    Darby bewegte sich nicht. Bislang hatte sie kooperiert. Nun war es Zeit für ein wenig Härte. Sie musste langsam die Kontrolle übernehmen.
    «Lassen Sie Ihre Mutter frei, und ich drehe mich um.»
    «Sie muss erst die Wahrheit erfahren», sagte Charlie. «Sie muss …»
    «Sie muss zu einem Arzt. Lassen Sie mich Ihre Mutter hinausbegleiten. Draußen warten Leute, die sie zu einem Krankenwagen bringen können. Dann komme ich wieder herauf, und wir können reden.»
    «Nein.»
    «Wenn Sie wirklich Charlie Rizzo sind …»
    «Ich
bin
Charlie Rizzo, und ich werde es Ihnen beweisen!»
    «Vorsicht», flüsterte Lee durch den Ohrstöpsel. «Setzen Sie ihn nicht zu sehr unter Druck.»
    «Wenn Sie wirklich Charlie Rizzo wären, würden Sie wollen, dass Ihre Mutter ärztliche Hilfe bekommt», sagte Darby. «Sie hat eine ernste Kopfverletzung. Ob das nun ein Unfall war oder nicht – wenn
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