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Zellen fahren gerne Fahrrad

Zellen fahren gerne Fahrrad

Titel: Zellen fahren gerne Fahrrad
Autoren: Martin Halle
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und verdeutlicht dem Patienten, dass seine verbleibende Lebenserwartung aktuell nur noch zehn Jahre beträgt.
    Natürlich darf man diesen Patienten, der statistisch gesehen nicht einmal die mittlere Lebenserwartung in Deutschland erreicht, nicht mit dieser Erkenntnis alleine lassen. Aber es gibt Hoffnung, und die kann ich genauso aufzeigen. Denn wie bei der Visualisierung der negativen Effekte eines ungesunden Lebensstils werden auch die positiven Effekte einer Lebensstilumstellung verdeutlicht.
    Was passiert nämlich, wenn der Betroffene es schafft, seinen Lebensstil umzukrempeln? Es besteht die Möglichkeit, das Altern (natürlich nicht das kalendarische, sondern das biologische) für mehrere Jahre zu verlangsamen oder sogar sehr lange konstant zu halten, also über zehn Jahre biologisch 50 Jahre alt zu bleiben. Dies wird durch die Verbesserung der Herz-Kreislauf-Faktoren (auch als Alterungsfaktoren zu bezeichnen) erreicht.
    Verdeutlicht wird das für den Patienten wiederum mit dem Maßband: Wenn er mit dem Rauchen aufhört und es schafft, seine körperliche Betätigung auf ein Optimum zu bringen, brächte das zwar nicht gleich zwei mal zehn Zentimeter, aber immerhin zwei mal fünf Zentimeter. Dieses Stück vom Maßband klebe ich also mit Klebeband an das »Lebensband« von 60 Zentimetern wieder an. Die Lebenserwartung steigt um zehn Jahre, also von 60 auf 70 – mit der Option, noch mehr Maßnahmen zu ergreifen, um die Alterungsprozesse weiter zu bremsen und biologisch langsamer zu altern.

    Bild 43
    Ich wünsche Ihnen viel Motivation und Klebeband für die nächsten Jahre. Es wird sich für Sie lohnen, Ihre Gesundheit von innen zu optimieren. Nichts ist schlimmer, als reparieren zu müssen, wo doch Vorsorge und guter Lebensstil vieles hätten verhindern können.
    Tun Sie etwas für Ihre Gesundheit! Dieses Buch soll Ihnen als Starthilfe dienen. Viel Erfolg!

    Prof. Martin Halle

Bild 1
Wir leben immer länger
    Nie zuvor wurden die Menschen älter als im 21. Jahrhundert. Innerhalb der letzten fünf Generationen stieg die Lebenserwartung der Deutschen um fast 40 Jahre.

    D iese Entwicklung wurde ohne Zweifel durch eine verbesserte Hygiene und neue Möglichkeiten in der Therapie von Infektionen mit Antibiotika erreicht. Damit kann aber nicht allein die seit den Fünfzigerjahren kontinuierlich ansteigende Lebenserwartung in Europa und Japan erklärt werden. Gerade in den zurückliegenden zwei Generationen stieg sie sowohl bei den Frauen, als auch bei den Männern augenfällig an.
    Bild 44
    Quelle: Vaupel et al. Nature (2010) 464: 536
    Aber nicht nur die durchschnittliche Lebenserwartung, sondern auch das maximale Lebensalter stieg und steigt nach wie vor kontinuierlich an. 1 Besonders in Ländern wie Schweden oder Japan stiegen die absoluten Zahlen der über 100-Jährigen in der Bevölkerung außergewöhnlich stark an (vgl. Abb.).
    Genetisch programmiertes Schicksal?
    Der Mensch hat – biologisch gesehen – seinen Vitalitätshöhepunkt um das zwanzigste Lebensjahr herum erreicht. Zu diesem Zeitpunkt ist die Funktionsfähigkeit der Organe und deren Anpassungs- und Regenerationsfähigkeit am größten.
    Ab dann geht’s bergab, leider: Die Funktionen verschlechtern sich. Die Nerven bzw. die Nervenleitfähigkeit sind davon betroffen, ebenso der maximal zu erreichende Puls – auch Maximalpuls genannt (er sinkt pro Jahr um einen Herzschlag). Auch die Sehkraft wird schwächer, und die Fruchtbarkeitsrate sinkt drastisch (vgl. Abb.).
    Natürlich spielen die jeweiligen Erbfaktoren des Einzelnen eine große Rolle. Sie können eben mehr oder weniger Glück haben. Sehen Sie sich Ihre Haarfarbe oder Ihre Haut an, und vergleichen Sie sich mit Schulfreunden. Bei dem einen erscheint die Haut jugendlich glatt und das Haar ist voll, während der andere deutlich vorgealtert aussieht – mit grauem, lichtem Haar und tiefen Falten im Gesicht – und er wirkt, als gehörte er einer anderen Generation an.

    Bild 45
    Vergleicht man zudem die Alterungsvorgänge der Menschen mit denen von Tieren, so wird man schnell feststellen, dass die Gene sehr gut für ein längeres Leben sorgen können. Bei den Schildkröten zum Beispiel ist das ganz eindeutig der Fall. Oder auch für kürzere Leben wie bei Katzen, Hunden oder gar Eintagsfliegen.
    Doch Sie haben die Wahl: Wollen Sie das Programm der Alterung bei den einzelnen Organstrukturen im Körper so ablaufen lassen, wie es sich ergibt? Oder wollen Sie es aktiv beeinflussen?
    Die optimale
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