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Zeitschaft: Meisterwerke der SF (German Edition)

Zeitschaft: Meisterwerke der SF (German Edition)

Titel: Zeitschaft: Meisterwerke der SF (German Edition)
Autoren: Gregory Benford
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zwischen diesen Tachyonen und anderen Atomkernen außer dem des Indiums – ziemlich stark sein werden. Falls das so ist, würde ein Planet oder ein Stern, der uns in den Weg kommt, einige Probleme schaffen.«
    »Aber Sie haben doch einfachere Tests durchgeführt, oder? Ich habe in dem Bericht gelesen …«
    »Ja, sicher, sie waren sehr erfolgreich.«
    »Nun ja, trotzdem …« Peterson wies auf das Labyrinth im Labor. »Mir kommt das hier wie ein großartiges Experiment vor. Fördernswert. Aber« – er schüttelte den Kopf – »ich bin verblüfft, dass Sie das Geld dafür bekommen haben.«
    Renfrews Miene erstarrte. »So viel ist es nun wirklich nicht.«
    Peterson seufzte. »Also, Dr. Renfrew, ich will ganz offen sein. Ich bin hier, um die ganze Sache für den Weltrat zu bewerten, weil einige Großkopfete gesagt haben, es sei eine recht vernünftige Geschichte. Nach meinem Gefühl habe ich nicht die wissenschaftliche Qualifikation, zu einer angemessenen Bewertung zu kommen. Keiner im Rat hat sie. Wir sind hauptsächlich Ökologen, Biologen und Org-Leute.«
    »Die Basis müsste breiter sein.«
    »Gewiss, zugegeben. Wir sind früher davon ausgegangen, die Spezialisten nach Bedarf hinzuzuziehen.«
    Barsch: »Dann wenden Sie sich doch an Davies am King’s College in London. Er ist gewitzt bei solchen …«
    »Dafür haben wir keine Zeit. Wir suchen nach Notstandsmaßnahmen.«
    »Steht es so schlimm?«, fragte Renfrew gedehnt.
    Peterson machte eine Pause, als hätte er zu viel verraten. »Ja. Sieht so aus.«
    »Ich kann schnell vorankommen, wenn Sie das meinen«, sagte Renfrew knapp.
    »Vielleicht müssen Sie das.«
    »Es wäre besser, wir hätten hier eine komplette neue Gerätegeneration.« Renfrew umfasste mit einer Handbewegung das ganze Laboratorium. »Die Amerikaner haben elektronische Teile entwickelt, die uns weiterhelfen würden. Um wirklich sicher zu sein, dass wir durchgekommen sind, müssen wir die Amerikaner mit einschalten. Die meisten Schaltelemente, die ich brauche, werden in ihren staatlichen Labors entwickelt, Brookhaven und so.«
    Peterson nickte. »So steht es in Ihrem Bericht. Deshalb will ich diesen Markham heute dabeihaben.«
    »Besitzt er den nötigen Einfluss, um das zu schaukeln?«
    »Ich denke schon. Er genießt einen guten Ruf, heißt es, und er ist ein Amerikaner, der hier verfügbar ist. Deshalb muss sich die Nationalstiftung für Wissenschaften zurückhalten, für den Fall …«
    »Ach ja, verstehe. Markham muss nun jeden Moment eintreffen. Trinken wir einen Kaffee in meinem Büro.«
    Peterson folgte ihm in das voll gestopfte Zimmer. Renfrew räumte Bücher und Papiere von einem Stuhl. Seine geschäftigen Bewegungen waren die eines Menschen, dem beim Eintreten eines Gastes plötzlich bewusst wird, wie unordentlich sein Büro ist. Peterson setzte sich, zog die Hosenbeine an den Knien etwas hoch und legte dann ein Bein über das andere. Renfrew machte eine umständliche Prozedur daraus, den scharf riechenden Kaffee zu holen, weil er Zeit zum Nachdenken haben wollte. Es fing schlecht an; Renfrew stellte sich die Frage, ob die Erinnerungen an Oxford ihn automatisch gegen Peterson eingenommen hatten. Nein, jedenfalls war das nicht erkennbar; heutzutage war ohnehin jedermann ziemlich gereizt. Vielleicht konnte Markham die Dinge ins Lot bringen.

2
     
    M arjorie schloss die Küchentür hinter sich und ging, einen Eimer mit Hühnerfutter in der Hand, ums Haus herum. Der Rasen hinter dem Haus wurde durch Pflasterwege geviertelt, in der Mitte, wo sie sich trafen, stand eine Sonnenuhr. Aus Gewohnheit folgte sie dem Weg und trat nicht auf das feuchte Gras. Hinter dem Rasen lag ein von ihr entworfener Rosengarten. Als sie hindurchging, zerriss sie mit ihrem Körper feucht glitzernde Spinnweben. Hier und da blieb sie stehen, um eine tote Blüte abzuschneiden oder an einer Knospe zu riechen. Es war noch früh im Jahr, aber einige wenige Rosen blühten bereits. Im Vorbeigehen redete sie mit jedem Busch.
    »Prächtig machst du dich, Charlotte Armstrong. All diese Knospen! In diesem Sommer wirst du eine vollkommene Schönheit sein. Wie geht es dir, Tiffany? Da sehe ich doch ein paar Blattläuse. Ich werde dich spritzen müssen. Guten Morgen, Queen Elizabeth, du siehst sehr gesund aus, aber du ragst zu weit in den Pfad hinein. Ich hätte dich an dieser Seite mehr beschneiden müssen.«
    Irgendwo in der Ferne hörte sie ein klopfendes Geräusch. Dazwischen erklang das Trillern einer Blaumeise, die auf der
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