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Zeitgenossen - Kampf gegen die Sybarites (Bd. 2) (German Edition)

Zeitgenossen - Kampf gegen die Sybarites (Bd. 2) (German Edition)

Titel: Zeitgenossen - Kampf gegen die Sybarites (Bd. 2) (German Edition)
Autoren: Hope Cavendish
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Wir wissen bereits, dass der Duc de Longueville Oberhaupt aller Sybarites weltweit ist und wir kennen Viscount Whitfield, der den englischen Sybarites vorsteht. Stellt sich die Frage, ob es noch einen separaten Anführer der französischen Sybarites gibt und welche Rolle der Marquis de Verneuil und der Comte de Trébuchon spielen? Und ob es noch andere hochrangige Mitglieder mit bestimmten Aufgaben gibt?«
    »Ja, und wir sollte auch versuchen, mehr über ihre Wächter, die Mort-Vivants, herauszufinden«, fügte Maddy hinzu. »Wie viele von ihnen gibt es und wie mächtig sind sie?«
    »Richtig. Darüber hinaus sind die Sybarites ja offenbar auch so gut organisiert, dass es wohl bestimmt noch weitere Helfershelfer gibt«, überlegte Francisco.
    »Ich fand den Vertrag, den wir alle mit unserem Blut unterschreiben mussten, auch recht undurchsichtig«, stellte ich grübelnd fest. »Wir sollen den ›Interessen der Sybarites fortan oberste Priorität geben‹. Aber welche Interessen sind dies genau? Eigentlich geht es den Sybarites doch nur um das Vergnügen, oder? Wie weit gehen die ›Angelegenheiten und Unternehmungen‹, über die wir ›völliges Stillschweigen bewahren‹ sollen, nun wirklich?«
    »Vermutest du, dass sie auch politische Ambitionen haben?«, fragte Francisco. »Das glaube ich nicht. Sie hätten ihre Macht sonst schon längst dahingehend missbrauchen können, haben aber nie dergleichen getan.«
    »Vielleicht nicht, um offen über die Menschen zu regieren, da sie sich ihnen sowieso überlegen fühlen«, überlegte ich. »Aber vielleicht in der Form, dass sie sich ein politisches Klima sichern, dass es ihnen erlaubt, ihre Machenschaften ungestört zu verfolgen?«
    Die drei sahen mich nachdenklich an.
    »Gut möglich, dass du mit dieser Vermutung recht hast«, stimmte mir Miguel schließlich nach einer Weile zu. »Der Umstand, dass sie für ihre Veranstaltungen, Räumlichkeiten wie die Saint-Étienne-du-Mont nutzen können, deutet zumindest darauf hin, dass sie auch unter den Menschen hochrangige Handlanger haben. Keine Ahnung, ob sie sie durch Einschüchterung oder Bestechung dazu bringen, ihnen zu helfen.«
    »Wir werden es herausfinden«, erklärte Francisco entschlossen.
     
    Am nächsten Morgen trafen wir uns mit dem Marquis de Momboisse im Jardin du Luxembourg. Der Jardin war ein großer, herrschaftlicher Schlosspark, den Maria von Medici vor vielen Jahren für ihr Landschloss hatte anlegen lassen. Er hatte große Baumbestände, zahlreiche Blumenrabatten und Wasserbecken und besaß dank der von der damaligen Schlossherrin angepflanzten Palmen auch ein gewisses italienisches Flair.
    Wie immer nahezu euphorisch gestimmt kam Momboisse uns mit einem breiten Lächeln entgegen. »Ah, meine lieben Freunde! Nun, wie hat Ihnen unser bescheidenes Fest zu Ihren Ehren gefallen?«
    Innerlich auf meine Rolle eingestimmt stieß ich ein albernes Kichern aus und stupste Momboisse neckisch in die Seite. »Bescheiden? Von wegen, Monsieur! Ich habe selten solch einer rauschenden Festivität beigewohnt.« Dann hakte ich mich bei ihm unter.
    Momboisse lächelte geschmeichelt. »Sie alle haben sich aber auch auf das vortrefflichste in unsere Gemeinschaft eingefügt. Und Ihre Gastgeschenke waren geradezu exquisit! Wo haben Sie sie nur aufgetrieben?«
    Derweil hakte sich Maddy auf seiner anderen Seite unter und lächelte ihn kokett an. »Das, mein teurer Monsieur de Momboisse, muss leider ein Geheimnis bleiben. Wir haben halt so unsere Quellen.«
    Maddy und ich spannten unsere Sonnenschirmchen auf, dann spazierten wir mit Momboisse in unserer Mitte den Park entlang, rechts und links begleitet von Francisco und Miguel.
    Momboisse gab sich bekümmert. »Schade, dass die Damen darüber schweigen wollen. Aber vielleicht können die Herren mir ein wenig mehr verraten?«, er neigte den Kopf zu Francisco. »Die Desmoiselles de Quignard waren ja ganz bezaubernde Geschöpfe«, fuhr er fort, ohne zu wissen, dass er für Mademoiselle Nymphéa genau dieselbe Bezeichnung wählte, wie sie selbst einst für die von ihr gequälten Kinder. »Erstaunlich, dass ich ihnen noch nie zuvor begegnet bin.«
    »Dann seid Ihr offenbar noch nicht soviel herum gekommen wie wir«, antwortete Francisco ihm mit einem gespielt herzlichen Lächeln und log sodann: »Die Desmoiselles sind allerdings auch überaus behütet und zurückgezogen aufgewachsen.«
    »Ich nehme an, dass Material dieser Güte einen ganz außergewöhnlichen Geschmack hatte?«, fragte
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