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Zeiten des Verlangens

Zeiten des Verlangens

Titel: Zeiten des Verlangens
Autoren: Logan Belle
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Burger oder Hotdogs zu holen. Doch heute beschloss Regina, nach Margaret zu sehen und zu fragen, ob sie mit ihr zusammen essen wollte.
    ❊ ❊ ❊
    Regina ging über den südlichen Treppenaufgang ein Stockwerk höher in den dritten Stock, wo Erstausgaben, Manuskripte und Briefe aufbewahrt wurden und wo auch der Vorstandssaal war, der »Trustees Room«. Auf dem Weg kam sie an einem abgesperrten Raum vorbei und wunderte sich.
    Sie traf Margaret dabei an, wie sie einen Stapel von Büchern in einem Bestandsbuch registrierte.
    »Das machen Sie alles von Hand?«
    »Ja. Und unser Praktikant gibt das Ganze dann in den Computer ein. Ich will mich mit diesen Maschinen nicht herumärgern.«
    »Ich wollte fragen, ob Sie vielleicht mit mir zusammen Mittagspause machen wollen? Ich habe mein Essen dabei, und wir könnten uns raussetzen …«
    Margaret schüttelte bereits den Kopf. »Dienstags esse ich nicht zu Mittag«, antwortete sie. Regina wusste nicht so recht, was sie darauf erwidern sollte. Margaret fügte hinzu: »Wenn man älter wird, braucht man weniger Schlaf und weniger zu essen. Sie werden schon noch sehen.«
    »Gut, in Ordnung. Dann vielleicht ein andermal. Ach ja, das wollte ich Sie noch fragen – was ist eigentlich im Raum 402?«
    »Da ist die Barnes Collection drin – Besuch nur mit Sondergenehmigung. Dort stehen zum Beispiel Erstausgaben von Virgina Woolf und Charles Dickens.«
    »Als Kind habe ich jedes Jahr die Bibliotheksführung gemacht. An diese Sammlung erinnere ich mich gar nicht.«
    »Sie ist auch erst seit fünf Jahren hier. Die Familie Barnes spendete zwanzig Millionen Dollar. Sie haben den kompletten Hauptlesesaal renoviert. Erinnern Sie sich daran, dass er über ein Jahr lang geschlossen war?«
    Regina nickte.
    »Die Barnes Collection war früher offen. Damals war ich häufig dort, aber seit ich mir erst eine Erlaubnis holen muss, ist es mir zu kompliziert.«
    »Bei wem könnte ich mir denn so eine Erlaubnis holen?«
    Margaret zuckte die Schultern.
    Regina gehörte nicht zu den Leuten, die gegen Regeln verstießen, aber sie konnte sich nicht vorstellen, dass diese Werke vor den Mitarbeitern der Bibliothek versteckt werden sollten. Es war durchaus sinnvoll, dass nicht jeder Besucher nach Gutdünken durch die Sammlung streifen durfte, aber was konnte es schaden, wenn sie einen Blick hineinwarf?
    Die dunkle Flügeltür war von Marmor gerahmt, »Jasper T Barnes Room« stand in Goldlettern darüber. Behutsam näherte sich Regina dem Raum. Wenn er verschlossen war, dachte Regina, blieb ihr das Dilemma erspart, ob sie nun einen Blick hineinwagen sollte oder nicht.
    Sie legte die Hand auf die goldene Klinke und drückte sie nach kurzem Zögern hinunter. Die Tür war nicht abgesperrt und ließ sich öffnen.
    Als Erstes fiel Regina die Schlichtheit des Raumes im Vergleich zum Rest der Bibliothek auf. Er war im klassisch englischen Stil gehalten und bis unter die Decke gefüllt mit Büchern in verglasten Holzregalen. Die Mitte des Raumes beherrschte ein langer mächtiger Tisch aus dunklem Holz, fast wie eine Speisetafel, umgeben von rot gepolsterten Stühlen.
    Und dann bemerkte sie, dass sie nicht allein war.
    Ein merkwürdiger, fast klagender Laut drang aus einer Ecke, die man von der Tür aus nicht einsehen konnte. Doch als Regina einen Schritt in den Raum trat, erkannte sie schockiert, was dieses Geräusch verursachte: Eine nackte Frau stützte sich mit den Armen auf einer Marmorbank ab. Sie hatte sich vornübergebeugt, ihr Kopf war gesenkt, und das lange Haar hing fast bis zum Boden. Hinter ihr stand ein Mann, ebenfalls nackt. Er hielt sie an den Hüften und fickte sie mit solcher Rohheit, dass Regina nicht wusste, ob das Stöhnen der Frau nun Lust oder Schmerz ausdrückte. Ein Teil von ihr – der praktische, rationale Teil – sagte ihr, dass sie sich abwenden und das Weite suchen sollte. Doch ein anderer Teil von ihr – einer, den sie nicht ganz verstand – war wie gebannt von dem Schauspiel.
    Bald erkannte Regina mit klopfendem Herzen, dass sie es eindeutig mit einem Akt der Lust zu tun hatte. Der stetige Rhythmus, in dem sich die beiden im Einklang bewegten, das unkontrollierte Stöhnen der Frau und der Schweißfilm auf ihren langen Armen, den Regina selbst aus der Entfernung sah – das war wilde Ekstase. Regina wusste, dass sie nicht dastehen sollte, und als wollte sie ihr Körper für das Vergehen bestrafen, durchlief sie ein heißes Zucken der Erregung zwischen den Beinen.
    Beschämt versuchte
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