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Zeiten des Verlangens

Zeiten des Verlangens

Titel: Zeiten des Verlangens
Autoren: Logan Belle
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an das Bündchen ihres Unterhöschens.
    Sie hielt inne. Im Nebenzimmer herrschte Stille.
    Regina schob die Hand in ihr Höschen und berührte sich leicht zwischen den Beinen. Der Gedanke an den Mann keine zwei Meter entfernt auf der anderen Seite der Wand war aufregend, gleichzeitig lenkte er sie ab. Es war lange her, dass sie ein Mann berührt hatte, und ihre wenigen Erlebnisse waren unbeholfen und nicht der Erinnerung wert. Jetzt war es ihr fast unmöglich, sich die Hand eines anderen an dieser so intimen und empfindlichen Stelle vorzustellen. Eine Hand, die sie streichelte, bis sie feucht war, sich dann in sie hineinschob, sich auf und ab bewegte, in der richtigen Weise, um einen gewaltigen Höhepunkt herbeizuführen. Ihre Hand bewegte sich schnell, ihre Vagina pulsierte unter ihren Fingern, ihre Hüften wiegten sich im Einklang dazu. Sie erreichte den vertrauten Gipfel der Lust und lag dann reglos auf ihrer zerknautschten Decke. Ihr Herz klopfte.
    Wie wäre es, im Moment des Höhepunktes jemanden neben sich zu haben?
    Langsam fragte sie sich, ob sie das je erfahren würde.

3
    Ein Mädchen mit rot gefärbten Haaren und einem Shirt von der Columbia University reichte Regina einen Stapel zerknitterte Anforderungsscheine.
    »Wie ist das, soll ich jetzt einfach hier warten?« Das Mädchen lehnte sich an den Schalter.
    »Sie können an einem der Tische warten, bis Ihre Nummer auf der Anzeigetafel erscheint. Das bedeutet dann, dass Ihre Bücher zur Abholung bereitliegen«, erklärte Regina.
    Regina liebte inzwischen den vorhersehbaren Rhythmus ihrer Arbeit in der Ausleihe: Die ruhigen Morgenstunden, der Andrang am Nachmittag, das allmähliche Abebben am frühen Abend, wenn die Leute nach und nach zum Abendessen verschwanden – ein paar kehrten danach zurück, andere hatten genug für den Tag. Sie war sich bewusst, dass sie sich glücklich schätzen musste, ihre Tage in einem der wohl schönsten Räume der Stadt zu verbringen. Und wenn ihre Tätigkeit auch nicht sonderlich anspruchsvoll war, verschaffte es ihr doch eine gewisse Befriedigung, den ungeduldig wartenden Bibliotheksbesuchern ihre Bücher auszuhändigen. Und während sie so die Reihen von Leuten betrachtete, die über Bücher und Laptops gebeugt an den Tischen saßen, fragte sie sich, was sie wohl alle machten. Wurde vielleicht gerade der nächste große amerikanische Roman in diesem Saal verfasst? Etwas erfunden? Die Geschichte neu entdeckt?
    Und doch verspürte sie manchmal, wenn weniger los war, eine innere Unruhe.
    »Warum liest du nicht?«, wollte Alex wissen, ein drahtiger, etwas linkischer und doch auf seine tapsige Art süßer NYU -Student, der in Teilzeit arbeitete und Bücher aus den verschiedenen Räumen zur Ausleihe brachte.
    »Dürfen wir hier denn lesen?«, fragte sie.
    »Also, bei mir hat nie jemand etwas gesagt«, meinte Alex. »Und wir wissen doch beide, dass Sloan keine Gelegenheit auslässt, das Personal zurechtzuweisen. Deshalb würde ich sagen, ja, es ist okay.«
    Vielleicht konnten Alex und sie Freunde werden, dachte Regina, auch wenn sie noch nie einen richtigen männlichen Freund gehabt hatte. Ihre Mutter hatte sie stets gewarnt, dass eine echte Freundschaft mit Männern unmöglich war – dass sie »nur das eine wollten«. Aber Alex schien tatsächlich einfach nur freundlich zu sein. Obwohl sie ihn anscheinend etwas vor den Kopf gestoßen hatte, als er sich positiv zu ihrer Frisur im »Bettie-Page-Schnitt« äußerte. »Bettie Page?«, hatte Regina gefragt, und Alex hatte sie angesehen, als wüsste er nicht so recht, ob sie scherzte.
    »Du weißt schon, das berühmte Pin-up-Modell? Schwarze Haare, kurzer Pony?«
    Regina hatte genickt, obwohl sie keine Ahnung hatte, von wem er da redete. Sie hatte schon gehört, sie sähe aus wie »die eine mit der Show … die mit dem Fransenpony«; oder jemand schnippte mit den Fingern und sagte: »Zooey Deschanel.« Sie hatte sich die Zooey-Deschanel-Sitcom angesehen. Sie konnte zwar eine gewisse Ähnlichkeit bei Haarfarbe und Frisur erkennen, sogar in den Gesichtszügen, aber das flippige übersprudelnde Temperament des Stars machte Reginas Meinung nach jeden weiteren Vergleich hinfällig. Und jetzt musste sie wohl diese Betty Page googeln.
    »Ist es schon Zeit fürs Mittagessen?«, erkundigte sich Alex.
    Seit ihrem ersten Tag in der Bibliothek vor zwei Wochen hatten sich Alex und Regina angewöhnt, mittags zusammen um den Block zu spazieren und sich beim Imbisswagen in der Einundvierzigsten
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