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Zauber der Wellen - Feehan, C: Zauber der Wellen - Oceans of Fire (3 - Abigail)

Zauber der Wellen - Feehan, C: Zauber der Wellen - Oceans of Fire (3 - Abigail)

Titel: Zauber der Wellen - Feehan, C: Zauber der Wellen - Oceans of Fire (3 - Abigail)
Autoren: Christine Feehan
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und beide Männer drehten ihre Köpfe danach um. Einer rief einen Befehl.
    Abigail schnappte nach Luft, als ihr klar wurde, dass es sich bei dem Fischerboot mit dem unverwechselbaren Anstrich um eines von denen handelte, die sie eindeutig identifizieren konnte. Gene Dockins und drei seiner Söhne betrieben Fischfang von Noyo Harbor aus. Die Familie wohnte in Sea Haven und war allgemein beliebt. Zu ihrem Entsetzen sah sie, dass Gene, der bisher auf dem Boden des Fischerboots gekauert hatte, langsam aufstand. Er hatte die Hände erhoben, um sich zu ergeben. Gene war ein Bär von einem Mann, mit breiten, gebeugten Schultern und einem grauen Haarschopf, der ihm als zottige
Mähne über die Ohren fiel, so wüst und ungebärdig, wie es einem Seefahrer wie ihm entsprach.
    Der Atem stockte ihr, und ihr Herz begann heftig zu pochen. Der Mann gestikulierte mit seiner Waffe und bedeutete Gene, aus seinem Boot zu steigen. Der Fischer ging zur Leiter, blieb stehen und sprang in dem Moment ins Meer, als die Waffen abgefeuert wurden. Daran, wie sein Körper während des Sturzes zuckte, konnte Abigail erkennen, dass Gene getroffen worden war, aber sie konnte auch sehen, wie seine Arme sich bewegten, als er aufs Wasser traf und unterging. Er war eindeutig noch am Leben. Die beiden Schützen fluchten und begannen, Schüsse in das dunkle Wasser abzugeben. Sie feuerten die Kugeln durch die Schwimmwesten ab, um die Geräusche ein wenig zu dämpfen.
    Abigail stieß Boscoes Erkennungspfiff aus und streckte ihren Arm zu einem Befehl vor. Sie hoffte, der Delfin würde ihr gehorchen. Ihre telepathischen Fähigkeiten waren zwar recht gering, wenn es darum ging, Kontakt zu ihren Schwestern aufzunehmen, doch ihre Verbindung zu den Delfinen war wesentlich stärker, und sie verstanden oft, was sie wollte, wenn sie es nicht sogar schon voraussahen. Boscoe schoss davon wie eine Rakete, schlug augenblicklich den Weg zur Hafenmole ein und stieß, als er dort aus dem Wasser auftauchte, etliche Rufe und Pfiffe aus, die eindeutig als Signale für die anderen Delfine der Herde gedacht waren.
    Als sie nach ihrem Funkgerät griff, um Hilfe zu rufen, wurde sie von den beiden Männern im Rennboot entdeckt. Der mit dem grau melierten Haar drehte sich sofort um, riss beide Arme hoch und legte auf sie an. Plötzlich überkam sie große Furcht, und sie spürte, wie das Blut in ihren Adern erstarrte. Abgesehen von dem scharfen Tauchermesser, das an ihrem Gürtel hing, und einem langen Teleskopstock, den sie selbst entworfen hatte und mit sich herumtrug, um Haie abzuwehren, falls sie beim Tauchen von ihnen angegriffen werden sollte, war sie unbewaffnet. Kugeln sausten zischend ins Wasser und schlugen in
die Seite ihres Boots ein. Sie schnappte sich den Teleskopstock, der nach dem Druckluftprinzip funktionierte, und machte einen Hechtsprung. In dem Moment, als sie auf das Wasser traf, zuckte etwas Heißes über ihren Rücken und ihre Schulter. Das Salzwasser brannte und verschlimmerte den stechenden Schmerz, doch dann wirkte das Adrenalin in Verbindung mit dem eisigen Hauch des Meeres betäubend.
    Sie tauchte keuchend wieder auf, um Luft zu schnappen. Nicht nur die beiden bewaffneten Mörder bereiteten ihr Sorgen. Normalerweise traf man im Hafen nur Sandhaie und vereinzelt auch Leopardenhaie an. Die Fischer achteten peinlich genau darauf, Fischreste von den Hafengewässern fernzuhalten, aber die Küstenregion war von etlichen gefährlicheren Haifischarten bevölkert, die die seichten Rinnen bevorzugten. Die Gegend war dafür bekannt, dass es hier weiße Haie gab, da Robben in der Nähe ihren Brutplatz hatten. Jetzt verloren sie und Gene im Hafenbecken Blut, und sie wusste, dass sie sich möglichst schnell in Sicherheit bringen musste. Sie wandte sich vom Hafen ab und den Klippen von Sea Haven zu, während sie beide Arme aus dem Wasser hob und den Teleskopstock fest in einer Hand hielt. Sie rief den Wind herbei, um ihn als Boten übers Meer zu senden und ihre Schwestern zu benachrichtigen.
    Das Rennboot steuerte schnell auf sie zu und beide Männer gaben Schüsse auf sie ab. Kugeln sausten durch das Wasser und eine zerschnitt die Luft so dicht neben ihrem Ohr, dass sie hören konnte, wie sie zischend vorüberflog und hinter ihr ins Wasser eindrang. Sie tauchte wieder unter und warf ihre Beine nach oben, um mehr Schwung zu bekommen und schneller ins tiefere Wasser zu gelangen. Ihr Herz hämmerte, als das Boot sie erreichte und sein Propeller sich in bedrohlicher Nähe
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