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Zanes Erlösung (Scanguards Vampire - Buch 5) (German Edition)

Zanes Erlösung (Scanguards Vampire - Buch 5) (German Edition)

Titel: Zanes Erlösung (Scanguards Vampire - Buch 5) (German Edition)
Autoren: Tina Folsom
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versteifte sich und verschränkte die Arme vor der Brust. „Darüber gibt es nichts zu reden.“
    „Doch. Ich möchte mich entschuldigen.“
    Thomas’ Mund blieb offen stehen.
    „Du hast richtig gehört. Es geht mich nichts an und ich habe mich unangemessen verhalten.“
    Thomas nickte langsam. „Ich schätze, wir können uns nun mal nicht aussuchen, zu wem wir uns hingezogen fühlen.“
    „Nein. Darum hätte ich das auch nicht sagen sollen. Es muss schon schwer genug für dich sein, so wie die Sache liegt.“
    Thomas lachte freudlos. „Ich verfluche den Tag, an dem ich ihn kennengelernt habe… Doch selbst wenn ich die Zeit zurückdrehen könnte, würde ich jederzeit wieder anbieten, sein Mentor zu sein. Verkorkst, nicht wahr?“
    Zane schüttelte den Kopf. „Du bist ein guter Mann, Thomas. Ich wünsche dir, dass du bekommst, was du willst, denn ich weiß, wie sehr es wehtut, es nicht zu bekommen.“
    Er machte einen Schritt nach vorne, wusste nicht, ob er Thomas umarmen oder einfach gehen sollte.
    Sein Freund lächelte ihn müde an. „Du weißt, dass ich derjenige war, der es Samson erzählt hat, oder?“
    „Es macht nichts. Du hast getan, was du tun musstest. Wenn ich an deiner Stelle gewesen wäre, hätte ich das Gleiche getan. Freunde?“
    „Freunde.“
    Thomas wandte sich wieder seinem Bildschirm zu und Zane drehte sich zur Tür. Als er den Türgriff drückte, räusperte sich Thomas.
    „Ich hoffe, du bekommst sie zurück. Ich glaube, sie ist gut für dich.“
     

37
     
    Portias Hungerkrämpfe wurden schlimmer. Ihr Magen zog sich zusammen, als sie sich auf dem Bett wand, an dem sie noch immer festgebunden war. Ihre Kehle war so trocken wie Schleifpapier. Ihr Vater hatte seine Drohung wahr gemacht, sie auszuhungern und sie damit zu zwingen, mitzuspielen. Sie hatte schon lange aufgehört zu weinen. Enttäuschung darüber, dass ihr Vaters sich nicht um ihre Gefühle scherte, hatte vor Stunden das Weinen abgelöst.
    Mit jeder Stunde die verstrich, wurde sie schwächer, fiel immer wieder in den Schlaf. Sie war vor Hunger und Durst kurz vor dem Delirium. Ob sie Blut bekam oder menschliche Nahrung war ihr jetzt egal. In dem Zustand, in dem sie jetzt war, würde sie alles beißen, das in die Nähe ihres Mundes käme.
    Portia presste ihr Kiefer zusammen, versuchte das Bedürfnis, ihre Fänge irgendwo hineinzuschlagen, zu unterdrücken. Vor ihren Augen begann der Raum zu wanken, die Möbel schienen sich von alleine zu bewegen. Die Flammen des Gasfeuers in dem alten Kamin flackerten, als wollten sie sie verspotten und die Hitze wurde stärker. Sie wusste, dass ihr Verstand ihr Streiche spielte und dass sie vor Hunger bereits halluzinierte. Wäre sie ein Mensch, hätte der Hunger nicht so bald eingesetzt, doch als Hybrid brauchte sie mehr Nahrung, um ihren Organismus am Laufen zu halten.
    Letztendlich würde ihr Vater gewinnen. Um zu überleben, würde sie jeden Mann beißen, den ihr Vater ihr vorsetzte. Es würde ihr Schicksal besiegeln. Sie würde Teil einer Gruppe von Wahnsinnigen werden, gefangen von ihren verrückten Idealen und ihren wirren Plänen, die Welt beherrschen zu wollen.
    Portia zerrte an ihren Fesseln, ihre Schultern und Arme waren bereits taub von den langen Stunden in dieser Position, über ihren Kopf gestreckt. Jetzt, da sie schwächer wurde, spürte sie den Effekt der Silberfesseln sogar durch die Bandagen an ihren Handgelenken, die eigentlich ihre Haut schützen sollten.
    Hitze begann durch den schützenden Stoff zu treten und sie spürte, wie ihre Haut zu brennen anfing. Sie veränderte ihre Position, um den Kontakt mit dem Silber zu verringern.
    Ein dumpfer Schlag von unten riss sie aus dem Halbschlaf. Dann ein Schrei. Noch mehr Schreie.
    Wurden ihre Halluzinationen schlimmer?
    Portia hob ihren Kopf, versuchte ihre Augen zu fokussieren, doch alles war verschwommen. Die Tür zum Flur sah schief aus, die Kommode, die gegenüber dem Bett stand, schien sich zu bewegen. Schwindel überkam sie, zwang sie, ihren Kopf wieder auf das Kissen zu legen. Mehr Geräusche drangen zu ihr, verspotteten sie wie Trommeln, die die Zeit bis zu der Zeremonie, die ihr Schicksal besiegeln sollte, totschlagen sollten.
    In der Nähe zerschellte Glas. Das ganze Haus vibrierte.
    Dann spürte sie es, jemand war da, der sie umsorgte und beruhigte. Sie seufzte, erlaubte sich, tiefer in ihrem Traum zu versinken. Da, in ihrer Fantasiewelt war Zane an ihrer Seite, der Mann, der sie liebte, der Mann, der sie ansah, als
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