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Zaehme mich

Zaehme mich

Titel: Zaehme mich
Autoren: Emily Maguire
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einfach nicht verlassen kannst. Du weißt, wie sehr ich dich liebe.
    Ich bin durchgedreht, als du weg warst, ich hab völlig den Verstand verloren, und du kommst hierher, weil es dir schlecht geht. Weil du willst, dass der gute alte Jamie die schlechten Gefühle vertreibt. Du erwartest von mir, dass ich mir ein Lächeln abringe, dir die Tränen von der Wange wische, dich in deiner Blödheit bestärke, mich mit einer freundlichen Umarmung von dir verabschiede und dann zu Hause in eine Socke abspritze.«
    Sarah blieb stumm und reglos. Jamie stand auf und ging zum Schreibtisch. Er streifte Hemd und Krawatte ab und hängte sie über die Stuhllehne. Dann setzte er sich, lehnte sich aber nicht zurück, um nicht das Hemd zu zerdrücken.
    Er entledigte sich seiner Schuhe und Socken und stellte sie ordentlich neben den Stuhl. Im Stehen zog er die Hose aus und legte sie sorgfältig auf den Stuhlsitz. Sarah schaute ihm zu, wie er aus seinen Boxershorts schlüpfte und sie auf der Hose deponierte. Nackt wandte er sich um und winkte ihr. »Komm her.«
    Mit einem Nicken stand Sarah auf, und das Kleid rutschte auf den Boden. Ohne einen Blick nach unten stieg sie darüber und stellte sich vor Jamie. Ihre Schultern waren gekrümmt, und ihre Arme hingen schlaff herab.
    »Willst du das wirklich?«
    »Ja, ich will es.« Jamie hob sie mühelos hoch und setzte sie mit baumelnden Beinen auf den Schreibtisch. Sie sträubte sich nicht, als er ihr diesen bescheuerten Slip herunterzog und ihn in die Ecke zu dem bescheuerten Kleid warf. Er hätte sich eigentlich nicht darüber wundern dürfen, dass Sarahs Körper völlig haarlos war. Dieser Sadist, den sie so vergötterte, verstümmelte sie offensichtlich am liebsten in einem durch Hungern und Einwachsen erzeugten vorpubertären Zustand. Jamie sah, dass ihr Haar mit einem gelben Band nach hinten gehalten wurde. Er zerrte es heraus und warf es durchs Zimmer.
    »Das hat wehgetan«, sagte sie. Als wären ein paar ausgerissene Haare schmerzhafter als Verbrennungen oder Bisse oder heißes Wachs auf dem ganzen Leib. »Warum willst du das machen?«
    »Weil man mit dir sonst nichts machen kann, Sarah.«
    Sie streichelte sein Haar und seinen Hals. »Du könntest mit mir reden. Das Reden mit dir fehlt mir so, Jamie. Du hast doch immer gesagt, dass ich Sex viel zu wichtig nehme. Und einmal hast du sogar gesagt, du würdest Sex aufgeben, wenn du dadurch mehr Zeit fürs Reden hättest.
    Weißt du noch?«
    »Ja, ich weiß es noch.« Jamie schob ihre Hände weg und hielt ihre Arme hoch. Dann drückte er ihren Körper nach hinten, bis sie auf dem Rücken lag. »Du siehst ja, was es mir gebracht hat.«
    Sie gab keinen Laut von sich, als Jamie in sie eindrang.
    In ihren Augen malten sich Scham, Hilflosigkeit und eine traurige Art von Zärtlichkeit. Sie gehörte ihm auf eine Weise wie nie zuvor. Das Wissen, dass er ihr wirklich wehtun konnte, hatte ihn immer in seinem Entschluss bestärkt, sie zu schonen, doch jetzt war er entsetzt von ihrer Verletzlichkeit; er fand es abscheulich, das sie sich das von ihm gefallen ließ. Und noch abstoßender war, dass sie es sich schon so viele Male von so vielen Männern hatte gefallen lassen. Einfach nur dazuliegen und sich penetrieren zu lassen, als wäre sie nichts!
    Das Zoloft gab ihm die Kraft, endlos weiterzumachen.
    Die Reibung war schmerzhaft für ihn, und für sie bestimmt eine Qual. Sie lag reglos da und starrte ihn an, während er immer heftiger wurde. Sie gab kein Lebenszeichen von sich, bis auf die Tränen, die ihr über die Wangen liefen. Er schloss die Augen.
    »Es tut mir Leid, dass ich dir das angetan habe«, sagte sie. »Es tut mir Leid, dass du mich jetzt hasst. Ich hatte keine Ahnung. Ich habe es einfach nicht kapiert. Ich liebe dich. Natürlich ist das kein Trost für dich, aber ich will trotzdem, dass du es weißt.«
    »Sei still.« Er stieß fester, tiefer, schneller. Die Muskeln in seinen Schenkeln brannten schon, und bald würde ihm die Puste ausgehen, doch er wusste, dass es fast vorbei war. Es lag keine Freude darin, nur der schmerzhafte Drang, die Sache zu beenden. Und dann war es vorüber. Er sackte auf ihrem knochigen, kleinen Körper zusammen.
    Nach einigen Minuten hatte sich sein Atem wieder beruhigt. Er stützte sich auf die Ellbogen und öffnete die Augen.
    Sie blickte ihn direkt an. »Fühlst du dich jetzt besser?«
    Wie zum ersten Mal sah Jamie die Falten um ihre Augen, den gelblichen Ton ihrer Haut, die aufgerissenen Lippen und die
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