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Zähme mich!: Erotischer Roman (German Edition)

Zähme mich!: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Zähme mich!: Erotischer Roman (German Edition)
Autoren: Jasmine Haynes
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brauchte. Das hatte die letzte Nacht bewiesen. Was hätten diese Leute ihr angetan, wenn Luke nicht gekommen wäre?
    »Du kannst nicht auf dich selbst aufpassen. Das hast du noch nie gekonnt.« Ihre Mutter stemmte die Hände in die Hüften. »Schon allein dein Job. Du bist bloß Buchhalterin, obwohl dein Vater so viel Geld fürs College bezahlt hat. Er musste dir sogar das Geld für die Anzahlung auf deine Wohnung leihen. Und glaube bloß nicht, dass ich nicht von all diesen Männern weiß. Luke war der Einzige, der dich da hätte rausholen können.«
    Bree spürte, wie es in ihrem Inneren brodelte. »Du willst damit sagen, dass Luke der Einzige war, der mich dir abnehmen könnte, damit du dich nicht mehr schuldig fühlen musst.«
    »Ich fühle mich nicht schuldig. Ich habe mich immer um dich gekümmert.«
    Sag es nicht, sag es nicht!
    Sie ignorierte das nervige Flüstern. Ständig hörte sie ein Flüstern im Kopf, das ihr sagte, sie sei schlecht und würde an allem die Schuld tragen. Sie stand auf und baute sich vor ihrer Mutter auf. Bree war größer und jünger.
    Und sie war sehr viel wütender. »Hast du die Nacht vergessen, in der dein Ehemann gestorben ist? Wie du gesagt hast, dass es dir leidtut, dass du mich im Stich gelassen hast?«
    Ihre Mutter machte einen Schritt nach hinten. »In der Nacht waren wir beide sehr aufgewühlt und haben Dinge gesagt, die wir nicht so gemeint haben.«
    »Wir haben die Wahrheit gesagt.« Ihre Augen brannten. »Und ich trage keine Schuld. Du hättest auf mich aufpassen müssen.«
    Sag es nicht, sag es nicht! Sag es niemals, sprich es nicht aus!
    Aber sie würde es sagen. »Du hast nie auf mich gehört. Du wolltest es nie hören.«
    Jetzt wich ihre Mutter bis an die Wand zurück. »Brianna.«
    »Du wolltest es auch nicht sehen.« Ihre Augen brannten, und ihr Blut schien in Flammen zu stehen. »Warum bist du nie rausgekommen und hast hingesehen?« Die Worte schienen ihre Kehle zu verbrennen. Sie konnte kaum noch atmen.
    »Ich weiß nicht, was du meinst.« Ihre Mutter legte eine Hand auf ihren Mund.
    »Du bist so eine gute Lügnerin. Du hast jahrelang gelogen. Du hast es nicht mal abgerissen, nachdem er tot war. Du hast es einfach da stehen lassen.«
    »Was habe ich stehen lassen?« Die Stimme ihrer Mutter war auf einmal so leise, so scheu. Sie wusste genau, was sie meinte.
    »Das verdammte Puppenhaus.« Brees Lippen zitterten, und ihre Zähne schmerzten, weil sie sie so fest zusammenbiss, um nicht weinen zu müssen. Sie würde nicht weinen.
    »Das Puppenhaus?«
    »Erzähl mir nicht, du wüsstest nicht, was ich meine«, brüllte sie. Dann packte sie die Hand ihrer Mutter und zerrte sie zur Hintertür. »Wage es nicht, es zu leugnen!«
    »Ich weiß nicht, wovon du redest, Brianna.«
    Aber Bree hörte die Wahrheit an der unsicheren Art, wie ihre Mutter ihren Namen aussprach.
    Sie riss die Tür auf, und sie gingen gemeinsam die Treppe hinunter und hinter das Haus, wobei Bree ihre Mutter hinter sich herzog. Die Sonne schien auf die pinkfarbenen Schindeln, die hübschen gelben Seitenwände, die Gitterfenster mit den hübschen Seidenvorhängen, die ihre Mutter genäht hatte, und die bunten Blumen, denen all die Jahre im Freien nichts hatten anhaben können.
    »Warum hat er es gebaut? Warum war es hoch genug für ihn?« Sie riss die Tür auf. »Warum hat er diesen Sessel reingestellt?« Sein alter Polstersessel stand darin, dessen Polster noch immer den Abdruck seines Hinterns zeigten. »Warum hat er ihn nicht weggeschmissen, als er den neuen gekauft hat, der noch immer in deinem Haus steht?«
    Ihre Mutter hatte die Hände vor ihrem Körper verschränkt. »Du warst noch ein kleines Mädchen und hast das, was er getan hat, falsch verstanden.«
    »Ich habe nichts von dem, was er mit mir gemacht hat, falsch verstanden. Und ich habe dir gesagt, dass ich den Mann im Puppenhaus nicht mag. Ich habe dir gesagt , dass ich ihn nicht mag.«
    Dann schrie sie und konnte gar nicht mehr aufhören. Sie schrie ihre Mutter an, die weinend vor ihr stand. Sie konnte ihre eigenen Worte nicht einmal hören und wusste nicht, was sie eigentlich sagte.
    Bis sie den Holzhaufen sah. Und die Axt, die noch immer im Hackklotz steckte und vor sich hin rostete, nachdem sie mehrere Winter dem Regen ausgesetzt gewesen war.
    Ihre Mutter zuckte zusammen, als Bree die Axt herausriss, als ob sie glaubte, ihre Tochter würde sie tatsächlich damit angreifen. Doch Bree warf sie mit aller Kraft gegen die Wand des Puppenhauses.
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