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Yoga-Anatomie

Yoga-Anatomie

Titel: Yoga-Anatomie
Autoren: Amy Leslie u Matthews Kaminoff
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Beachten Sie die Wirbelsäulenverdrehung und die anderen Asymmetrien auf der Abbildung des Autors in Salamba Sirsasana (rechte Spalte).
    Es kann schwierig sein, in dieser Haltung zur vollen Hüftstreckung zu gelangen. Wenn die Bauchmuskulatur nicht stark genug ist, beugen sich die Hüften und die Haltearbeit übernimmt stattdessen die Rückenmuskulatur.
    Entgegen der weitverbreiteten Annahme, dass in Umkehrhaltungen mehr Blut oder Sauerstoff ins Gehirn gelänge, sind die körperlichen Mechanismen zur Kontrolle der Blutversorgung aller Körperregionen sehr robust – unabhängig von der Ausrichtung zur Schwerkraft.
    Beim Blutdruck lassen sich regionale Unterschiede bei Umkehrhaltungen oder bei haltungsbedingten Verengungen großer Blutgefäße beobachten, aber das hat nichts mit der zirkulierenden Blutmenge und der Sauerstoffversorgung zu tun.
    Nichtsdestotrotz bieten Umkehrhaltungen eine gute Gelegenheit zum ver stärkten venösen Rückfluss aus dem Unterkörper sowie zur besseren Lymphdrainage – ganz abgesehen vom Nutzen der umgekehrten Zwerchfelltätigkeit.

    Die Asymmetrien des Autors werden durch Salamba Sirsasana verstärkt.
    Selbst wer die Bregma-Variante dieser Haltung bevorzugt und mit gestreckten Beinen in eine leicht gebogene Wirbelsäulenstellung gehen will, trainiert die für einen sicheren Kopfstand nötige Kraft und Koordination am besten, indem er die Haltung mit angewinkelten Beinen einzunehmen übt. Der Schlüssel des Erfolgs besteht darin, das Gewicht – ohne sich mit den Füßen vom Boden abzustoßen – anzu heben und in dieser schwierigen Haltung namens Akunchanasana einige Atemzüge lang zu verweilen.

    Akunchanasana
Atmung
    Wenn Salamba Sirsasana mit der tiefen Muskulatur der Wirbelsäule und durch das Zusammenspiel von ischokruraler Muskulatur, Mm. vasti, M. psoas minor, M. obliquus internus, M. transversus abdominis und M. serratus anterior gehalten wird, befinden sich die Gewichtskräfte des Körpers im Lot. Dadurch wird die für die Haltung notwendige Muskelanstrengung minimiert und der Atem kann ruhig und effizient fließen. An diesem Punkt kommt die Umkehrung der Zwerchfelltätigkeit zum Tragen aufgrund der starken Anspannung von Bauchmuskulatur und Beckenboden, die den Körperschwerpunkt über der Standfläche stabil halten. Alle inneren Organe, die an die Zwerchfellsehnenplatte anschließen, können sich im Kopfstand anders bewegen.

    Lastet der Körper auf dem Bregma (auf Abbildung a dunkelblau markiert), ergibt sich daraus eine leicht gebogene Körperhaltung (Abbildung b ). Die Gewichtsverlagerung in Richtung Scheitelpunkt (hellblauer Fleck) führt zu einer neutraleren Stellung der Wirbelsäule.
    Vrischikasana
Der Skorpion
    vrisch-tschi-KAAS -anna | vrischana = Skorpion

Klassifikation
    Symmetrische, armgestützte, nach hinten gebeugte Umkehrhaltung
Gelenkaktionen
Wirbelsäule
Arme
Beine
Extension
Schulterblatt: Aufwärtsrotation, Elevation und Adduktion
Schulter: Flexion und Adduktion
Ellenbogen: Flexion
Unterarm: Pronation
Hüfte: Extension und Adduktion
Knie: Flexion
Fußgelenk: Plantarflexion

Muskelaktionen
Wirbelsäule
Konzentrische Kontraktion
Exzentrische Kontraktion
Heben den Kopf: M. rectus capitis posterior, M. obliquus capitis superior
Bringt die Wirbelsäule in maximale Extension: Rückenstrecker
Verhindern ein Absacken in die Überstreckung:
M. psoas major (obere Fasern), M. psoas minor, Bauchmuskulatur
Arme
Konzentrische Kontraktion
Exzentrische Kontraktion
Stabilisieren und schützen das Schultergelenk: Rotatorenmanschette, M. deltoideus
Verhindern eine Schulterextension und adduzieren sie: M. biceps brachii, M. deltoideus anterior
Pronieren den Unterarm: Mm. pronator quadratus und teres
Stabilisiert die Hand: innere Muskulatur von Hand und Handgelenk
Stabilisiert das Schulterblatt in der Adduktion: M. serratus anterior
Verhindert die Flexion des Ellenbogens und den Sturz auf das Gesicht: M. triceps brachii
Beine
Konzentrische Kontraktion
Strecken und adduzieren die Hüfte, drehen sie nach innen und beugen das Knie:
ischiokrurale Muskulatur, M. adductor magnus, M. glutaeus maximus
Adduziert die Hüfte und beugt das Knie: M. gracilis

Hinweise
    Obwohl Pincha Mayurasana als Vorbereitung für Vrischikasana gilt, ist der Skorpion aufgrund seines niedrigeren Schwer­ punkts tatsächlich einfacher zu halten.
    Um von Pincha Mayurasana in den Skorpion zu gelangen, müssen sich die Schulterblätter auf dem Rücken annähern, sodass sich der Brustkorb zum Boden absenkt und
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