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Wut im Quadrat - Mannheim-Krimi

Wut im Quadrat - Mannheim-Krimi

Titel: Wut im Quadrat - Mannheim-Krimi
Autoren: G. Braun Telefonbuchverlage GmbH & Co. KG
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Einsatzwagen durch die Seitentür. Er war noch immer blutverschmiert und atmete durch den Mund, ein Arzt hatte ihm Tampons in beide Nasenlöcher gesteckt, um das Blut zu stoppen.
    Â»Mussten Sie unbedingt mit aller Gewalt die Tür aufstoßen?«, raunzte er Steffi an, »hab ich Sie davor so schlecht behandelt?« Moritz war sichtlich beleidigt. Hinter ihm stieg Olivia in den Kleinbus.
    Â»Ganz ruhig, Brauner«, tröstete sie ihren Kollegen.
    Â»Ich bin sehr froh, dass Sie meinem Rat gefolgt sind, Frau Groß. Weiteres Blutvergießen wollten weder Sie noch ich.«
    Und das Blut meines Kollegen trocknet wieder
.
    Â»Ich bin stolz auf Sie«, sagte Olivia und setzte sich neben Steffi.
    Â»Sie sind gekommen, um einen Mörder zu retten. Vielleicht hätte ich doch nicht aufgeben sollen«, antwortete Steffi und hielt ihre Hände samt Handschellen nach oben. »Ich wollte nur Gerechtigkeit.«
    Â»Es wird Gerechtigkeit geben. Sie werden vor ein ordentliches Gericht gestellt. Sie alle, der Mörder und die Entführerin. Dann werden Sie verurteilt und jeder erhält die Strafe, die er verdient«, schaltete sich Moritz ein. Seine Stimme klang dank der leicht nasalen Aussprache etwas kläglich.
    Schade, dass er nicht immer zwei Papiertaschentücher in der Nase trägt
.
    Â»Ich bin nicht die Entführerin. Das war Andreas’ Plan. Ich habe den Jungen freigelassen. Er hatte nichts mit der Geschichte zu tun, der Arme«, verteidigte sich Steffi.
    Â»Frau Groß, Sie haben das Recht, sich einen Anwalt zu nehmen, aber wenn Sie möchten, können Sie jetzt ein Geständnis ablegen. Ich werde alles protokollieren und dem Richter sowie der Staatsanwaltschaft vorlegen.« Steffi nickte.
    Â»Vielleicht ist es besser, wenn ich einige Dinge klarstelle«, gab sie nachdenklich von sich.
    Â»Fangen Sie mit Ihrer Geschichte an, bitte«, unterstützte Olivia Steffis Vorhaben, »wie sind Sie auf die Idee der Entführung gekommen?«
    Olivia schaltete das Aufzeichnungsgerät ein. Steffi schwieg eine Weile, dann begann sie zunächst stockend zu erzählen und schließlich strömte es aus ihr heraus. »Andreas war ständig in finanziellen Nöten. Details kenn ich keine, aber offensichtlich hat er diesem Igor Geld geschuldet.« Bei dem Gedanken an ihren toten Lebensgefährten musste sie heftig schlucken. »Wir haben immer von einem besseren Leben geträumt. Andreas wollte auswandern. Ich hab immer geglaubt, dass das nur ein Traum für ihn ist, doch eines Tages wollte er Ernst damit machen. Er wollte unbedingt den Jungen des Mannes entführen, den er für sein misslungenes Leben verantwortlich gemacht hat, und eine Millionensumme von ihm erpressen. Sein Plan war, dass wir mit dem Geld ein neues Leben in der Sonne und unter Palmen anfangen.« »Haben Sie ihn dabei unterstützt?«, fragte Moritz.
    Â»Nein. Um Gottes Willen! Ich habe versucht, ihm die Idee auszureden. Zunächst hat es so ausgesehen, als ob ich ihn überzeugt habe, doch letzten Freitag ist er nach Hause gekommen und hat gesagt, dass er den Jungen entführt und irgendwo in einem verlassenen Keller im Jungbusch untergebracht hat. Ich hab ihn angefleht, den Jungen freizulassen, er wollte jedoch nicht auf mich hören. Stattdessen hat er mir erzählt, dass er auch schon mit den Eltern des Kleinen gesprochen hat. Die Geldübergabe war für Sonntagnacht geplant. Ab Montag sollten wir reich sein.«
    Â»Er war sich seiner Sache sehr sicher, oder?«, hakte Olivia nach.
    Steffi nickte.
    Â»Ja, sehr. Ich konnte ihn von nichts abbringen. Am Sonntagnachmittag hat er mir gezeigt, wo er den Jungen festhielt und mir den Schlüssel für einen Keller gegeben.«
    Â»Als er nicht von der Geldübergabe zurückkam, was haben Sie da gedacht?«
    Â»Wir haben uns gestritten, bevor er zur Geldübergabe gegangen ist. Ich habe ihm gesagt, dass das viel zu gefährlich sei. Er wollte nicht auf mich hören und faselte etwas davon, dass er den Vater des Jungen gut studiert hat. Nichts würde schiefgehen. Ich habe dann mit allen Mitteln versucht, ihn dazu zu bringen, den Jungen einfach freizulassen, doch es war umsonst. Deshalb gingen wir im Streit auseinander. Ich hatte Nachtdienst in der Klinik und hab erst am Montagabend mit ihm gerechnet. Als er da nicht aufkreuzte, hab ich mir zwar Sorgen gemacht, aber es war ja nicht unnormal. Wann immer wir uns gestritten haben,
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