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Wuensch dir was

Wuensch dir was

Titel: Wuensch dir was
Autoren: Adena Halpern Ursula C Sturm
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aufhören, sich Sorgen zu machen – um ihre Mutter und um Lucy. Die beiden lebten ihr eigenes Leben.
    Wie seltsam, dass sie erst erkannt hatte, was wirklich wichtig war, als einen Tag lang jegliche Normalität aus ihrem Leben gewichen war. Was ihr auf den ersten Blick vorgekommen war wie ein Tag in der Hölle, hatte ihr die Augen geöffnet und ihr gezeigt, wie ihr Leben wirklich war: paradiesisch. Die meisten konnten von einem Leben wie dem ihren nur träumen.
    Und wem verdankte sie ihr sorgenfreies Dasein?
    Nur einem einzigen Menschen.
    Larry Sustamorn, ihrem Ehemann.
    Er hätte für sie immer an erster Stelle kommen müssen vor all den anderen Menschen in ihrem Leben. Sie musste Gott dafür danken, dass er trotzdem noch immer für sie da war. Schon dafür würde sie Larry bis ans Ende ihres Lebens dankbar sein – und es ihm auch zeigen, jeden Tag.
    Was zur Folge hatte, dass die kommenden Jahre die glücklichsten ihres Lebens wurden.
    Als Larry Sustamorn Stunden später erwachte, registrierte er um die Leibesmitte eine derart stimulierende Bewegung, dass er erst glaubte, noch zu träumen. Er schlug die Augen auf und die Decke zurück und erblickte seine Ehefrau in einer äußerst ungewohnten Position. Nun gelangte er endgültig zu der Überzeugung, dass er noch schlief.

    Barbara hob den Kopf und sah, wie sich auf dem Gesicht ihres Gatten ein Lächeln ausbreitete, so selig, wie sie es seit Jahren nicht gesehen hatte.
    Und wer hätte gedacht, dass Larry Sustamorn noch ganz genau wusste, wie man sich für derlei erotische Gefälligkeiten erkenntlich zeigte?
    Am Nachmittag lagen sie immer noch im Bett.
    »Ist es nicht herrlich, mal einen Tag blauzumachen?« Larry grinste.
    »Und wie.« Barbara grinste zurück. »Mrs. Rovners Karies kann auch bis morgen warten.«
    Larry tippte seiner Frau scherzhaft auf die Schulter. »Na, bereit für die nächste Runde?«
    Barbara kicherte und küsste ihn. »Du bist verrückt, Larry.«
    »Ach, ja?« Er erwiderte den Kuss. »Übrigens, was hältst du davon, wenn wir nachher zum Juwelier gehen? Du brauchst doch einen Ersatz für die gestohlenen Halsketten. Schon die Vorstellung, dass jemand meine arme kleine Barbie mit einer Waffe bedroht … Ich finde, dafür hast du auch einen hübschen kleinen Anhänger verdient.«
    »OH LARRY!«, quäkte Barbara begeistert. »OH LARRY, LARRY, LARRY!«

Fünfundsiebzig und eine Woche
    S ie wollen so richtig abspecken?
    Mit einer handfesten Depression kein Problem.
    Wenn man deprimiert ist, dann ist einem alles egal, hat die Frauenrechtlerin Gloria Steinem einmal in einer Talkshow gesagt. Wenn man hingegen traurig ist, dann ist einem etwas unheimlich wichtig. Mir ist gar nichts mehr wichtig.
    Keine Ahnung, wie oft Barbara schon angerufen hat. Ich sage stets bloß, dass ich müde bin. Immer wieder schlägt sie vor, sie könne ja vorbeikommen, aber ich wimmle sie jedes Mal ab. Bemerkenswert ist nur, dass sie sich nicht über meinen Willen hinwegsetzt. Offenbar hat unser Gespräch neulich Abend tatsächlich Wirkung gezeigt. Das Gespräch und der Raubüberfall, nehme ich an.
    Ich weiß nicht, wie oft Frida schon hier war, um mir Essen, Essen und noch mal Essen zu bringen, obwohl ich sage, dass ich keinen Hunger habe. Wenigstens kommt sie nie auf das zu sprechen, was vorgefallen ist. Sie ist jetzt zweimal mit Hershel Neal ausgegangen,
das ist immerhin ein Grund zur Freude. Möchte mal wissen, warum sie ihre Gefühle für Hershel zuvor mit keinem Wort erwähnt hat. Sie hat nie etwas gesagt. Ich hoffe nur, es hält. Ehrlich. Frida ist wie ausgewechselt. Sie trägt die Haare anders, sie schminkt sich wieder, und wie es scheint, hat Lucy ihre Garderobe generalüberholt. Tja, solche Folgen kann es also haben, wenn man einen ganzen Tag aus seiner Wohnung ausgesperrt ist und erleben muss, dass die beste Freundin über Nacht fünfzig Jahre jünger geworden ist.
    Und was Lucy angeht …
    Lucy kommt jeden Abend vorbei, obwohl ich mich hartnäckig in meinem Schlafzimmer verschanze. Ich höre, wie sie draußen herumräumt, von einem Zimmer zum anderen wandert, den Fernseher anstellt, den Kühlschrank öffnet, ihre Wäsche in die Maschine steckt. So geht das ein paar Stunden, dann wirft sie einen Blick ins Schlafzimmer und verkündet, dass sie tags darauf wiederkommen werde.
    Sie ist die Einzige, die nicht fragt, was mit mir los ist. Sie ist einfach nur da, und ich weiß es zu schätzen. Ich bin noch nicht bereit, darüber zu reden.
    Auch jetzt ist sie hier; ich höre
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