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WoW 14 - Weltenbeben

WoW 14 - Weltenbeben

Titel: WoW 14 - Weltenbeben
Autoren: Christie Golden
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Krieg bringen müssen, doch Varok hatte weitaus mehr als sie alle verloren.
    Sein Sohn war mit Tausenden anderen bei Angrathar gefallen, der Pforte des Zorns. An diesem schwarzen Tag hatten die Horde und die Allianz Seite an Seite gegen die besten Truppen gekämpft, über die der Lichkönig verfügte, und das Monster sogar dazu gebracht, selbst auf dem Schlachtfeld aufzutauchen. Der junge Saurfang war gefallen, und seine Seele war von Frostgram aufgesaugt worden. Kurz darauf hatte ein Verlassener mit Namen Putress eine Pest losgelassen, die sowohl die Lebenden als auch die Toten vernichtet hatte.
    Doch die Familie Saurfang hatte noch größeres Leid ertragen müssen. Die Leiche des jungen Kriegers war vom Lichkönig wiederbelebt worden, der den Untoten dann ausgesandt hatte, um all diejenigen zu töten, die er einst geliebt hatte. Ein fast schon erlösender Streich mit dem Schwert hatte seine widernatürliche Existenz beendet. Nur durch den Fall des Lichkönigs war es dem Hochfürsten Saurfang schließlich gelungen, den Leichnam seines Jungen nach Hause zu bringen - der nun wirklich tot war und dies auch blieb.
    Saurfang war grauhaarig und stark und verkörperte nach Cairnes Meinung die besten Tugenden der Orcs. Er war weise und ehrenhaft, ein starker Arm in der Schlacht und ein kühler Kopf, wenn es um strategische Fragen ging. Cairne hatte Saurfang nicht mehr gesehen, seit dessen Sohn bei der Pforte des Zorns gefallen war, und nun erkannte er, dass Saurfang durch den Schmerz deutlich gealtert war. Ob auch er einen solchen Verlust und den damit einhergehenden überwältigenden Schmerz so mannhaft wie Saurfang ertragen hätte, wusste Cairne nicht zu sagen.
    „Hochfürst", knurrte Cairne und verneigte sich. „Als Vater bedaure ich, was Ihr erleiden musstet. Doch wisset, dass Euer Sohn als Held gestorben ist. Und was Ihr geschaffen habt, ehrt sein Andenken. Alles andere ist vom Winde verweht."
    Saurfang grunzte zustimmend. „Es tut gut, Euch wiederzusehen, Oberhäuptling Cairne Bluthuf. Ja ... ich weiß, dass Ihr die Wahrheit sprecht. Ich schäme mich nicht einzugestehen, wie froh ich bin, dass dieser Krieg vorbei ist. Wir haben allzu viel verloren."
    Der jüngere Orc, der neben Saurfang stand, verzog das Gesicht, als würden ihm die Worte Saurfangs Übelkeit bereiten. Es fiel ihm offensichtlich schwer, den Mund zu halten. Seine Haut war nicht grün wie die der meisten Orcs, denen Cairne begegnet war. Vielmehr war sie lehmfarben, was ihn als Mag'har aus der Scherbenwelt auswies. Er hatte eine Glatze und trug nur einen braunen Zopf. Bei diesem Orc handelte es sich um Garrosh Höllschrei. Zweifellos hielt er es für unehrenhaft, Freude darüber zu bekunden, dass die Schlacht ausgestanden war. Der Taurenhäupt lin g wusste, dass der junge Orc noch lernen würde, dass es zwar gut war, für einen noblen Zweck zu kämpfen und zu siegen, dass der Friede jedoch ebenfalls etwas Ehrenhaftes war. Trotz des hart errungenen Sieges hatte Garrosh offensichtlich noch nicht genug vom Kampf, und das beunruhigte Cairne.
    „Garrosh", sagte Cairne. „Die Kunde von Euren Taten ist bis in den letzten Winkel Azeroths gedrungen. Ich bin mir sicher, dass Ihr ebenso wie Saurfang stolz seid auf Eure Erfolge."
    Dieses Kompliment war ehrlich gemeint, und Garroshs angespannte Haltung lockerte sich ein wenig. „Wie viele Eurer Soldaten werden mit uns zurückkehren?", fuhr Cairne fort.
    „Nahezu alle", antwortete Garrosh. „Ich behalte nur eine Rumpfmannschaft mit Saurfang und einige andere hier und da an verschiedenen Außenposten. Ich glaube nicht einmal, dass er die überhaupt braucht. Die Kriegshymnenoffensive hat die Geißel zerschlagen und dem Rest unserer Feinde den Kampfgeist ausgetrieben. Deshalb sind wir ja ursprünglich hergekommen. Ich befürchte, dass mein früherer Berater hier nur herumsitzt, den Spinnen beim Spinnen zusieht und sich des Friedens erfreut, nach dem er sich so offensichtlich sehnt."
    Einen anderen als Saurfang hätten diese Worte verletzt. Cairne ärgerte sich über Garrosh, denn nach allem, was Saurfang erlitten hatte, war Garroshs Bemerkung hart und unpassend. Doch der alte Orc war Garroshs Rücksichtslosigkeit offenbar gewohnt, denn er grunzte lediglich unwirsch.
    „Wir beide haben unsere Pflicht getan. Wir dienen der Horde. Wenn ich dafür kleine Spinnen beobachte statt große, dann soll mir das recht sein."
    „Und ich muss der Horde dienen, indem ich ihre siegreichen Soldaten heimbringe", sagte Cairne.
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