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WoW 09 - Arthas-Aufstieg des Lichkönigs

WoW 09 - Arthas-Aufstieg des Lichkönigs

Titel: WoW 09 - Arthas-Aufstieg des Lichkönigs
Autoren: Christie Golden
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errichtet worden...
    Die Bilder drangen jetzt schneller in seinen Geist ein. Sie waren verwirrend, konfus. Es war unmöglich, die Vergangenheit von der Zukunft zu trennen. Ein weiteres Bild erschien, in dem ein Skelettdrache Vernichtung über eine Stadt brachte, die Arthas noch nie zuvor gesehen hatte – ein heißer, trockener Ort, bevölkert von Orcs. Und...
    Tatsächlich, es war Sturmwind selbst, das nun von den untoten Drachen angegriffen wurde...
    Es waren Neruber – nein, nein, keine Neruber, nicht Anub'araks Volk, sondern nur Vertreter derselben Rasse. Ein Wüstenvolk waren sie. Ihre Diener waren riesenhafte Wesen mit den Köpfen von Hunden, aus Obsidian gefertigte Golems, die durch die leuchtend gelben Städte zogen.
    Ein Symbol erschien, das Arthas kannte – das L von Lordaeron auf einem Schwert, aber in Rot, nicht Blau. Das Symbol änderte sich, wurde zu einer roten Flamme auf weißem Hintergrund. Die Flamme schien zum Leben zu erwachen und hüllte den Hintergrund ein, brannte ihn weg und setzte silbernes Wasser frei, aus einem riesigen Reservoir... einem Ozean... Etwas trübte die Oberfläche des Ozeans. Die bisher ruhige See begann wild zu peitschen, brodelte wie in einem Sturm, obwohl der Tag klar war. Ein schreckliches Geräusch, das Arthas nur schwach als Gelächter erkannte, dröhnte in seinen Ohren. Dazu kam das Schreien einer Welt, die aus ihrem angestammten Platz gerissen und angehoben wurde, um schließlich das Tageslicht zu erreichen, das sie schon seit ungezählten Jahrhunderten nicht mehr gesehen hatte.
    Grün – alles war grün, schattenhaft und albtraumartig. Groteske Bilder tanzten in Arthas' Geist, nur um davonzuhuschen, bevor er sie fassen konnte. Es gab ein kurzes Aufleuchten, das sofort wieder verschwand. Waren das Geweihe? Etwa ein Hirsch? Oder war es doch ein Mensch? Man konnte es nur schwer sagen. Die Gestalt strahlte Hoffnung aus, doch es gab Kräfte, die sie vernichten wollten...
    Die Berge selbst erwachten zum Leben, machten riesige Schritte, zerdrückten alles, was sich ihnen in den Weg stellte. Mit jedem mächtigen Schritt schien die Welt zu erzittern und bebte.
    Frostgram. Das kannte er zumindest gut. Das Schwert überschlug sich, als hätte Arthas es in die Luft geworfen. Ein zweites Schwert entstand – lang, plump, dennoch stark, mit dem Symbol eines Totenschädels auf seiner schrecklichen Klinge. Ein Name tauchte auf. »Aschenbringer«, ein Schwert und doch viel mehr als ein Schwert, so wie Frostgram. Die zwei stießen aufeinander...
    Arthas blinzelte und schüttelte den Kopf. Die Visionen, die so durcheinander, so chaotisch, so ermutigend und verstörend waren, hatten aufgehört.
    Der Orc lachte, der Totenschädel auf seinem Gesicht dehnte sich dabei aus. Einst hatte er Ner'zhul geheißen. Einst hatte er die Gabe besessen, echte Visionen empfangen zu können. Arthas bezweifelte nicht, dass alles, was er gesehen hatte, tatsächlich geschehen würde. Obwohl er noch lange nicht alles verstand.
    »So viel mehr«, wiederholte der Orc. »Doch das geschieht nur, wenn du diesem Weg treu bleibst.«
    Langsam wandte der Todesritter seinen weißhaarigen Kopf dem Jungen zu. Das kranke Kind schaute ihn aus erstaunlich klaren Augen an. Und einen Moment lang spürte Arthas, wie sich etwas in ihm rührten. Trotz allem – würde der Junge nicht sterben.
    Und das bedeutete...
    Der Junge lächelte schwach und die Krankheit schwand ein wenig, als Arthas nach Worten suchte. »Du... bist
ich.
Ihr seid beide... ich. Doch du...« Seine Stimme war sanft, voller Verwunderung und Unglauben. »Du bist die kleine Flamme, die immer noch in mir brennt, die dem Eis widersteht. Du bist das letzte bisschen Menschlichkeit... Mitgefühl, meine Fähigkeit, zu lieben, zu trauern... mich zu sorgen. Du bist meine Liebe zu Jaina, meine Liebe zu meinem Vater... zu allen Dingen, die mich zu dem machten, was ich einst war. Irgendwie hat Frostgram nicht alles genommen. Ich habe versucht, mich von dir abzuwenden... und konnte es nicht. Ich... kann es nicht.«
    Die meergrünen Augen des Jungen leuchteten und er warf seinem anderen Ich einen ängstlichen Blick zu. Er bekam mehr Farbe und vor Arthas' Augen verschwanden einige der Pusteln.
    »Du verstehst jetzt. Trotz allem, Arthas, hast du mich nicht verlassen.« Tränen der Hoffnung standen in diesen Augen und lagen in seiner Stimme, obwohl sie nun stärker war und vor Gefühlen bebte. »Es muss einen Grund geben, Arthas Menethil... du hast viel Schaden angerichtet,
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